Lebensmittelaktionsplan "Wien isst G.U.T."

Der Wiener Lebensmittelaktionsplan "Wien isst G.U.T." (Gesund und genussvoll - Umwelt und klimafreundlich - Tierfair) ist ein gemeinsames Dach und eine Informationsdrehscheibe für die vielen Aktivitäten für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln in Wien. Hier findet sich dazu ein Überblick über Aktivitäten, die die Stadt Wien selbst oder beispielhafte Initiativen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung beim Umgang mit Lebensmitteln verfolgen, sowie aktuelle Veranstaltungen und wissenschaftliche Erkenntnisse.

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Themenfelder

Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln

Lebensmittelproduktion, Lebensmitteltransport und Lebensmittellagerung verursachen ein Viertel bis ein Drittel aller Treibhausgas-Emissionen. Die Wahl unserer Lebensmittel und unser Umgang damit beeinflussen das Klima unmittelbar. Sie bestimmen auch wie mit Tieren in den Produktionsbetrieben umgegangen wird.

Die Stadt Wien versucht auf allen Ebenen einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln zu unterstützen bzw. zu forcieren. Das beginnt beim biologischen Anbau durch die stadteigene Landwirtschaft, setzt sich bei den ÖkoKauf Wien-Kriterien für eine nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln fort sowie bei der Versorgung mit Speisen von Kindern bis hin zu Pensionistinnen und Pensionisten. Bei OekoBusiness Wien werden Betriebe animiert, ihre nachhaltige Küche durch "Natürlich gut Essen" auszeichnen zu lassen oder einen Schwerpunkt auf die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu legen (Küchenprofi(t), Moneytor). Veranstalterinnen und Veranstalter legen mit ÖkoEvents Wert auf biologische und saisonale regionale Lebensmittel.

Was jede*r tun kann! (1 MB PDF) - Folder inklusive Plakat für die eigene nachhaltige Ernährung

Der Wiener Lebensmittelaktionsplan

Ende Jänner 2020 wurde der Lebensmittelaktionsplan "Wien isst G.U.T." (Gesund und genussvoll - Umwelt und klimafreundlich - Tierfair) beschlossen, mit dem die städtischen Wiener Initiativen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln gebündelt und erweitert werden sollen.

Der Wiener Lebensmittelaktionsplan wird von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) erarbeitet, koordiniert und weiterentwickelt. Er soll auch über die Einrichtungen der Stadt hinaus nach außen wirken.

Die Schwerpunkte des Lebensmittelaktionsplanes sind:

  • Klares Bekenntnis zu hochwertigen, gesunden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln für Wienerinnen und Wiener.
  • Bekenntnis zur Biolandwirtschaft in Wien
  • Erhöhung der Bio-Quote
  • Ausarbeitung einer Ernährungsstrategie
  • Weiterentwicklung der Kriterienkataloge von ÖkoKauf Wien zur ökologischen Beschaffung durch die Stadt
  • Mindestkriterien bei öffentlicher Beschaffung für Tierwohl bei Produktionsbetrieben, Transport, Schlachtung.
  • Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Wien
  • MitarbeiterInnen-Schulungen zur Beschaffung, Zubereitung und Ausgabe von Speisen
  • Umsetzung und Weiterentwicklung der Maßnahmen des "Runden Tisches für mehr Tierwohl in der Lebensmittelproduktion".
  • Ausweitung der "natürlich gut essen"-Auszeichnung für Gastronomie von OekoBusiness Wien
  • Rasche Umsetzung bestehender internationaler Programme und Bündnisse wie dem Milan Urban Food Policy Pact oder dem Organic Cities Network Europe

Beschluss-Antrag (90 KB PDF)

Schwerpunkt Bewusstseinsbildung

Ein wichtiger Schwerpunkt von Wien isst G.U.T. sind Angebote zur Bewusstseinsbildung - vor allem über das EU-geförderte Programm SchoolFood4Change und dem FoodTrailer der Stadt Wien - Umweltschutz.

Bildungsschwerpunkt SchoolFood4Change

Milan Urban Food Policy Pact

Zur Umsetzung des Milan Urban Food Policy Pacts und zur Stärkung der Teilnahme der Zivilgesellschaft wird an der Entwicklung einer Ernährungsstrategie für Wien gearbeitet.

Dialogplattform SUM-FOOD

Auch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Stadt-Umland zur Sicherstellung einer nachhaltigen Versorgung mit Lebensmitteln aus der unmittelbaren Umgebung ist Thema und wurde durch die Dialogplattform SUM-FOOD behandelt. Die dazu mit Niederösterreich gebildete Dialogplattform hat sich zuletzt mit dem Außer-Haus-Verzehr und der Direktvermarktung beschäftigt.

SUM-FOOD - Gemeinsame Presseaussendung und Ergebnisse

Sonstige Initiativen

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Vielzahl an bereits bestehenden Initiativen, die sich um eine direkte Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln vom Bauern bemühen. Auch im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung und bei den Märkten sind dahingehende Veränderungen merkbar.

Lebensmittel-Abfallvermeidung in Wien

Rund ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel gehen auf dem Weg vom Acker bis zum Teller verloren. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist sowohl aus ethischen (hungernde oder mangelernährte Menschen) als auch aus Umweltschutzgründen (Ressourcenvergeudung) enorm wichtig. Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) bietet zahlreiche Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen für Konsumentinnen und Konsumenten, Beratungs- und Schulungsprogramme für Betriebe, Leitfäden für die Weitergabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen sowie Informationen zu den umfassenden Aktivitäten der Stadt Wien.

Leitfaden zur Lebensmittelweitergabe

Der Leitfaden "Das is(s)t es mir wert. Tipps und Möglichkeiten der Lebensmittelweitergabe in Wien" bietet sowohl für Private als auch für Betriebe einen aktuellen Überblick, an welchen Stellen in Wien unter welchen Bedingungen Lebensmittel abgegeben werden können. Der Leitfaden wurde in Kooperation mit dem Ökosozialen Forum Wien und in Abstimmung mit dem Marktamt erstellt und ist ein wichtiger Baustein, um Lebensmittel ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend zu verwenden und somit Verschwendung zu vermeiden. In einer Karte sind alle Fair-Teiler, Lebensmittelannahmestellen von sozialen Einrichtungen und Sozialmärkte verzeichnet. Durch die bezirksweise Auflistung im Leitfaden kann rasch die nächstgelegene Lebensmittelabgabestelle gefunden werden.

Leitfaden "Das is(st) es mir wert." - Tipps und Möglichkeiten der Lebensmittelweitergabe in Wien: 2 MB PDF

Genuss Box für Reste zum Mitnehmen

Die Genuss Box gibt Wiener Betrieben die Gelegenheit, Gästen eine umweltfreundliche Alternative zu Alufolie und Plastikbox anzubieten und damit Lebensmittel zu retten. Im attraktiven flüssigkeitsdichten Papierbehälter mit praktischem Tragegriff können die Reste vom Essen für zu Hause oder fürs Büro eingepackt werden. Aber auch vom Veranstaltungsbuffet können sich die Gäste das gute Essen, das sonst weggeschmissen wird, in die Genuss Box einpacken und mitnehmen.

2021 wurde die Genuss Box in Wien vorgestellt. Seither gibt es für Gastronomen sowie Veranstalter*innen eine weitere Möglichkeit zur Vermeidung von Teller- beziehungsweise Buffetresten.

Genuss Box mit Henkel bestellen - Messerle

Initiativen

Studien

Sowohl im Bereich nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln als auch zu neuen Erkenntnissen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen werden regelmäßig Studien seitens der Wiener Umweltschutzabteilung vergeben. Da neben dem Nachhaltigkeitskoordinator der Stadt Wien sowohl die Programme ÖkoKauf Wien als auch OekoBusiness Wien in der MA 22 angesiedelt sind, ergeben sich große Potentiale zur Vernetzung, gegenseitigen Verstärkung und Übernahme von Erkenntnissen in andere Bereiche. Schwerpunkte beschäftigen sich mit dem Thema Take-away und Mehrweg, Mehrwegtransportverpackungen sowie Schärfung der Kriterien zur nachhaltigen Beschaffung von Lebensmitteln.

Studien

Empfehlenswerte Filme

Fachveranstaltungen

Regelmäßig werden auch Fachveranstaltungen organisiert, wie zum Beispiel zum Thema "Gutes Gewissen - Guter Geschmack" - Initiative für mehr Tier- und Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion.

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