Religion - Statistiken

Religionsfreiheit hat in Österreich eine lange Tradition. Derzeit sind in Österreich und somit auch in Wien 16 Religionsgemeinschaften staatlich anerkannt. Im Rahmen der Volkszählung am 15. Mai 2001 wurde die Wiener Bevölkerung nach ihrem Religionsbekenntnis befragt. Seit dieser Volkszählung verfügt die amtliche Statistik über keine aktuelleren Informationen über das Religionsbekenntnis.

Religionsaustritte erfolgen im zuständigen Magistratischen Bezirksamt des Wohnbezirks. Diese Austrittsmeldungen werden monatlich von allen Bezirksämtern an die Abteilung Wahlen und verschiedene Rechtsangelegenheiten (MA 62) übermittelt und dort für die Veröffentlichung aufbereitet.


Daten

Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 11).

Übersichts-Tabellen

CSV-Tabellen

Titel

Jahrbuch-
Tabellennummer

Zeitraum

Download

Wohnbevölkerung nach Religionsbekenntnis und Bezirken

11.1.1

2001

2 KB CSV

Wohnbevölkerung nach Religionsbekenntnis und Geburtsland

11.1.2

2001

2 KB CSV

Katholik*innen nach Bezirken

11.1.3

2001, 2021 und 2022

2 KB CSV

Glaubensangehörige nach Religionsbekenntnis und Bezirken

11.1.4

2022

2 KB CSV

Religionsgemeinschaften in Wien - Christliche und sonstige Kirchen

11.1.5

2022

2 KB CSV

Religionsgemeinschaften in Wien - Islamische Glaubensgemeinschaft und christliche orthodoxe Kirchen

11.1.6

2022

2 KB CSV

Austritte aus Religionsgemeinschaften in Wien

11.1.7

seit 1980

1 KB CSV

Religionsaustritte in Wien nach Monaten, Geschlecht und Religionsgemeinschaften

11.1.8

2022

1 KB CSV

Religionsaustritte nach Religionsgemeinschaften und Bezirken

11.1.9

2022

1 KB CSV

Friedhöfe und Bestattungen in Wien

11.2.1

seit 1994

2 KB CSV

Friedhöfe nach Erhalter und Bestattungen in Wien

11.2.2

2022

1 KB CSV

Friedhöfe und Bestattungen nach Bezirken

11.2.3

2022

3 KB CSV

Erläuterungen

Religion

Im Rahmen der Volkszählung vom 15. 5. 2001 wurde die österreichische Bevölkerung mittels Fragebogen unter anderem auch über ihr Religionsbekenntnis befragt. Die Personen, die die Auskunft verweigerten (2 Prozent österreichweit), wurden damals unter dem Begriff "Unbekannt" gezählt. Seit der Volkszählung 2001 verfügt die amtliche Statistik über keine neueren Informationen über das Religionsbekenntnis. Aus diesem Grund führte die Landesstatistik Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2012 das Projekt WIREL (Wiener Religion) durch, bei dem Religionsdaten von allen in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften auf Wiener Stadtgebiet erhoben wurden. Dadurch sollte – je nach Datenverfügbarkeit – ein Überblick über den aktuellen Stand der Glaubensangehörigen und Zahlen zum religiösen Leben der Glaubensgemeinschaften geboten werden. In Österreich existieren derzeit 16 anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften, wobei die Evangelische Kirche, die Freikirchen und die Griechisch-orthodoxe Kirche in Wien aus mehreren Kirchengemeinden bestehen. Die orthodoxen Kirchengemeinden feiern in ihrer jeweils eigenen Tradition und in ihrer Landessprache. Die römisch-katholische, die altkatholische, die neuapostolische Kirche, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) sowie die Buddhistische Religionsgesellschaft können ihre Mitglieder auch nach Wohnbezirk melden. Die Daten der Glaubensgemeinschaften stammen meist aus Eintragungen in Datenbanken oder aus den Matrikenbüchern von Pfarrgemeinden, in welchen Geburten, Eheschließungen, Sterbefälle, aber auch Ein- und Austritte vermerkt werden.

Der Eintritt in eine Religionsgemeinschaft erfolgt in den christlichen Kirchen durch das Sakrament der Taufe. Religionsaustritte hingegen erfolgen im zuständigen Magistratischen Bezirksamt des Wohnbezirks. Diese Meldungen werden monatlich von allen Bezirksämtern an die Stadt Wien Wahlen und verschiedene Rechtsangelegenheiten übermittelt und dort für die Veröffentlichung aufbereitet.

Religionsbekenntnis

Aus diesem Grund führte die Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften das Projekt WIREL durch, bei dem Religionsdaten von allen in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften auf Wiener Stadtgebiet erhoben wurden. Dadurch sollte - je nach Datenverfügbarkeit - ein Überblick über den aktuellen Stand der Glaubensangehörigen und Zahlen zum religiösen Leben der Glaubensgemeinschaften geboten werden. In Österreich existieren derzeit 16 anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften, wobei die Evangelische Kirche, die Freikirchen und die Griechisch-orthodoxe Kirche aus mehreren Kirchengemeinden bestehen. Die orthodoxen Kirchengemeinden feiern in ihrer jeweils eigenen Tradition und in ihrer Landessprache. Die römisch-katholische, die altkatholische, die neuapostolische Kirche, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) sowie die Buddhistische Religionsgesellschaft können ihre Mitglieder auch nach Wohnbezirk melden.

Friedhöfe und Bestattungen

Die Daten zum Thema Friedhöfe und Bestattungen stammen nicht nur aus kommunalen sondern auch aus kirchlichen Einrichtungen. Von den 55 Friedhöfen in Wien werden 46 von der Stadt Wien und neun von Konfessionen verwaltet (römisch-katholische, evangelische, jüdische und islamische Friedhöfe). Diese konfessionellen Friedhöfe befinden sich in den Gemeindebezirken Favoriten, Simmering, Penzing, Döbling, Floridsdorf und Liesing. Daten über städtische Friedhöfe und Bestattungen werden durch Friedhöfe Wien GmbH geliefert; die Angaben der konfessionellen Friedhöfe von den jeweiligen Friedhofsverwaltungen. Die Bestattungen in Wien führen die B&F Wien – Bestattung und Friedhöfe G.m.b.H sowie im Jahr 2021 26 private Bestattungsunternehmen durch.

Definitionen

Altkatholische Kirche
Die altkatholische Kirche entstand aus der Abspaltung von Katholik*innen von der römisch-katholischen Kirche im deutschen Sprachraum, welche die Dogmen über die Unfehlbarkeit und die oberste Kirchengewalt des Papstes nach dem 1. Vatikanischen Konzil 1869/1870 nicht akzeptierten. 1871 wurde eine eigene Seelsorge errichtet und in der Folge eigene Bistümer. 1877 wurde sie staatlich anerkannt.
Buddhismus
Der Buddhismus blickt in Österreich auf eine circa 120-jährige Geschichte zurück, die Konfession wurde 1983 offiziell als Glaubensgemeinschaft in Österreich anerkannt. Damit war Österreich das erste Land in Europa, das den Buddhismus offiziell als Religion anerkannte. Diese Form der Anerkennung, wie sie hier in Österreich besteht, ist nach wie vor in Europa einzigartig und gleichzeitig auch Ausdruck, wie eine friedliche und für alle Teile nutzenbringende Form des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen möglich ist. Die offizielle Dachorganisation aller in Österreich vertretenen buddhistischen Traditionen ist die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR).
Evangelische Kirche A.B. (Lutheraner) und H.B. (Reformierte Kirche) 
 Im 16. Jahrhundert erfolgte die Trennung der damaligen westlichen Kirche in eine römisch-katholische und eine evangelische Kirche: Die Evangelische Kirche A.B. (Augsburger Bekenntnis) geht auf Luther, die Evangelische Kirche H.B. (Helvetisches Bekenntnis) auf die Schweizer Kirchenreformer Calvin und Zwingli zurück. Beide Kirchen sind selbstständig, leben aber in voller Kirchengemeinschaft, das heißt lutherische oder reformierte Pfarrer können auch in der jeweils anderen Kirche Pfarrer sein; wo es keine reformierte Gemeinde gibt, leben deren Glaubensangehörige in den A.B.-Gemeinden mit. Die größere evangelische Kirche A.B. ist in sieben Diözesen zusammengeschlossen, an deren Spitze der jeweilige Superintendent (Diözesanbischof) steht.
Evangelisch-methodistische Kirche
Innerhalb der Kirche von England entstand eine Erneuerungsbewegung, der es um eine Erneuerung des Lebens und der sozialen Strukturen einer in Armut lebenden Bevölkerungsschicht ging. Die Menschen in dieser Bewegung, die "Methodisten" genannt wurden, wollten nach den Grundsätzen des Evangeliums leben und nahmen sich besonders der sozialen Frage an. Im Jahr 1870 wurde erstmals in Wien mit methodistischer Arbeit begonnen, 1951 wurde die Glaubensgemeinschaft staatlich anerkannt. In Wien gibt es drei Gemeinden, darunter eine englischsprachige Gemeinde.
Islamische Glaubensgemeinschaft
Innerhalb Europas stellt die Behandlung des Islam in Österreich insofern eine Besonderheit dar, als bereits 1912 ein eigenes Islamgesetz die rechtliche Stellung der in Österreich lebenden Muslime regelt. Seit den 1960er-Jahren wuchs die Zahl der Muslime in Österreich durch den Zuzug von Migrant*innen vor allem aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. 1979 konstituierte sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich als Körperschaft öffentlichen Rechts.
Israelitische Kultusgemeinde
Als Folge der Revolution von 1848 gelang der Israelitischen Kultusgemeinde die vollständige rechtliche Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung. Nach der Vertreibung und Ermordung der Jüd*innen und der Zerstörung der jüdischen Gemeinden durch die Nationalsozialisten war das jüdische Leben in Wien nahezu ausgelöscht. Die Mehrzahl der von den Nazis vertriebenen Jüd*innen wollte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in ihre alte Heimat zurückkehren – die Wiener Jüdische Gemeinde blieb klein. Zählte sie vor 1938 noch mehr als 185.000 Mitglieder, so waren Ende der 1990er-Jahre wenig mehr als 7.000 bei der Kultusgemeinde als Mitglieder registriert. Viele von ihnen sind erst in den letzten Jahrzehnten nach Wien gekommen.
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch bekannt als Mormonen, versteht sich als die von Jesus Christus autorisierte christliche Kirche, die an die von ihm zu seiner Lebenszeit auf Erden gegründete Urkirche in Glauben, Lehre, Vollmacht und Aufbau anknüpft. Die Mitglieder der Kirche leben überall auf der Welt. In Europa gibt es über 1.400 Gemeinden. 1909 wurde die erste Gemeinde in Wien gegründet. 1920 wurde der erste Distrikt auf österreichischem Gebiet organisiert. Am 27. September 1955 wurde die Kirche von der Republik Österreich staatlich anerkannt. Der erste Pfahl (ähnlich einer Diözese) wurde 1980 in Wien organisiert.
Neuapostolische Kirche
Die Neuapostolische Kirche versteht sich als Fortsetzung der christlichen Urkirche. Sie ist weltweit vertreten und eine in Österreich staatlich anerkannte christliche Kirche. Die Bibel (im deutschsprachigen Raum die Lutherübersetzung 1984) bildet die Grundlage der Lehre, welche den Erlösungsplan Gottes verkündet und, gemäß dem Auftrage Jesu, gläubige Seelen auf die verheißene Wiederkunft Christi vorbereitet. Sie ist in nahezu allen Ländern der Erde vertreten.
Orthodoxe Kirchen
Zu den in Österreich staatlich anerkannten orthodoxen Kirchen zählen die äthiopisch-orthodoxe, die bulgarisch-orthodoxe, die griechisch-orthodoxe, die koptisch-orthodoxe, die rumänisch-orthodoxe, die russisch-orthodoxe, die serbisch-orthodoxe sowie die syrisch-orthodoxe Kirche, welche in jeweils ihrer Landessprache in mehreren Wiener Pfarrgemeinden ihren Gottesdienst feiern und ein lebendiges religiöses Leben in Wien entfalten. Daneben gibt es in Wien auch eine armenisch-apostolische und eine indisch-malankara-syrisch-orthodoxe Gemeinde.
Römisch-katholische Kirche
Bereits seit dem Jahr 174 kann die Existenz des Christentums in Österreich nachgewiesen werden. Die römisch-katholische Kirche ist die größte staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft in Österreich. Sie umfasst neun Diözesen – davon zwei Erzdiözesen (Wien und Salzburg) – und ein Militärordinariat. Die Erzdiözese Wien (gegründet 1469) ist in drei Regionen (Vikariate) unterteilt, die im Wesentlichen das nördliche, östliche und südliche Niederösterreich sowie das Stadtgebiet Wiens (Vikariat Wien-Stadt mit 133 Pfarren) umfassen. Die oberste Verwaltung und die Gerichtsbarkeit der katholischen Kirche werden durch die römische Kurie gewährleistet, die unter der Oberhoheit des Papstes steht.
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