Startseite wien.gv.at

"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Wimmergasse

Pionierhaft wurde das Gründerzeithaus bereits 2012 nach einer Generalsanierung auf eine Erdwärmepumpe umgestellt.

  • Generalsanierung und Aufstockung des Gebäudes
  • Umstellung auf Erdwärmepumpe für Heizen, Kühlen und Warmwasserbereitung
  • Photovoltaikanlage mit 8 kWp

Das Haus in der Wimmergasse stand 2010 bis auf eine Wohnung leer. Die Eigentümer*innen nutzten den Zeitpunkt, um eine Generalsanierung mit Aufstockung durchzuführen. Dabei wurden der Keller sowie das Erdgeschoß trockengelegt und der Altbestand verstärkt, um das Gebäude um 3 Geschoße zu erweitern. Gleichzeitig wurde die vorgeschriebene Barrierefreiheit geschaffen und die grundrissoptimierten Wohnungen wurden um Balkone und Terrassen erweitert. Nicht zuletzt führten die Eigentümer*innen eine umfassende thermische Sanierung durch.

Bei der Wahl des Heizsystems entschieden sich die Eigentümerin und der Eigentümer für eine Erdwärmepumpe, da sie schon damals überzeugt waren, dass sie ihre Wärmeversorgung unabhängig von fossilen Energieträgern betreiben wollen. Für die benötigte Umweltwärme ließen sie 6 Tiefensonden zu je 115 Metern bohren. Im Hof war ausreichend Platz für die Bohrungen. Das Bohrgerät konnte in Millimeterarbeit über die Hauseinfahrt den Hof erreichen.

Die installierte Wärmepumpe mit einer Leistung von 40 kW sorgt im Haus nun seit 2012 verlässlich für Heizenergie- und Warmwasserbereitung. In allen Wohnungen wurde im Zuge der Sanierung (nach Freiwerden auch in der ursprünglich vermieteten Wohnung) eine Fußbodenheizung verlegt. Über die Fußbodenheizung kann das Gebäude nun auch gekühlt werden. Dafür zirkuliert das Heizwasser mit 20 Grad Celsius. Im Sommer 2024 blieb die Innenraumtemperatur immer unter 26 Grad Celsius. Die Kühlung wird ausschließlich mit Umwälzpumpen mit einer Gesamtleistung von 150 Watt betrieben.

Nach 12 Jahren Erfahrung mit der Erdwärmepumpe ist die Bilanz der Eigentümer*innen sehr positiv. Die Wärmepumpe weist durchschnittlich eine Jahresarbeitszahl von 4 auf. Bis auf die Jahre 2021 bis 2023 mit dem starken Anstieg des Strompreises war die Ersparnis bei den Energie- und Wartungskosten signifikant.

Auch der begrünte Innenhof, eine begrünte angrenzende Mauer zu einer Schule sowie die begrünten Terrassenflächen im Hof und am Dach tragen zu dem angenehmen und kühlen Klima im Haus bei.

Seit 2024 trägt nun zusätzlich eine 8-kWp-Photovoltaikanlage als gemeinschaftliche Erzeugungsanlage nachhaltig zur Energieversorgung des Gebäudes bei.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Unsaniertes Gebäude
  • 3 Wohnungen mit Gasthermen, eine Wohnung mit Gaskonvektoren
  • Wärmeabgabe über Heizkörper

Elemente des neuen Energiesystems

  • Bohrung von 6 Tiefensonden im Hof mit jeweils 115 Metern Tiefe
  • Isolierung der Fassade und 3-fach-Verglasung der Fenster
  • Begrünung der Flachdächer auf den Hofgebäuden und dem Dachgeschoß (in Summe 100 Quadratmeter)
  • Heizen, Kühlen und Warmwasserversorgung durch eine zentrale Erdwärmepumpe; Leistung 40 kW
  • Heizzentrale im Keller mit einem Warmwasserspeicher mit 1.500 Liter Volumen und einem Pufferspeicher mit 1.500 Liter Volumen
  • Wärme- und Kälteabgabe über die Fußbodenheizung
  • Regeneration der Wärmekapazität des Bodens durch Kühlen der Wohnungen im Sommer
  • Photovoltaikanlage mit circa 8-kWp-Leistung am Dach

Über das Gebäude

  • Adresse: 5., Wimmergasse 29
  • Gebäudetyp: Wohngebäude mit gewerblicher Nutzung, Baujahr 1875, Wiederaufbau circa 1950
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: 2013
  • Nutzfläche: circa 610 Quadratmeter (zuvor circa 250 Quadratmeter)
  • Anzahl der Wohneinheiten: 6, 1 Büro
  • Heizwärmebedarf: 35,9 kWh/m²a

Kontakt

Stadt Wien - Energieplanung

Energieplanung (MA 20)
Kontaktformular