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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Schafberg

Wie eine fossilfreie Energielösung für ganzjährig bewohnte Kleingartenhäuser aussehen kann, zeigt das mit Luftwärmepumpe beheizte Kleingartenhaus am Schafberg.

  • Saniertes Kleingartenhaus in ruhiger Lage
  • Umstellung eines bestehenden Systems mit Gastherme und Fußbodenheizung auf eine besonders leise und effektive Luftwärmepumpe zur Heizung und Warmwasserbereitung
  • Deutliche Reduzierung der Energiekosten
  • Geplante Photovoltaikanlage

Das Haus in der Kleingartensiedlung im 17. Bezirk wurde im Jahr 2007 errichtet und an eine Gasleitung angeschlossen. Eine 7 Zentimeter starke Gebäudedämmung und 3-fach verglaste Fenster sorgen für einen guten thermischen Standard des ganzjährig von der 4-köpfigen Familie bewohnten Hauses. Im Frühjahr 2022 wurde dann die Umstellung auf eine Luft-Wärmepumpe in Auftrag gegeben. Aufgrund der hohen Nachfrage zu der Zeit verzögerte sich die Umstellung um ein Jahr. Anfang 2023 war es dann so weit: Die Anlage konnte installiert werden. Über das alte Abluftrohr der Gastherme im Keller konnten die Leitungen für die außenstehende Luft-Wärmepumpe verlegt werden. So mussten keine neuen Löcher in die Gebäudehülle gebohrt werden. Aufgrund des modernen Modells konnte das flüsterleise Gerät mit circa 3,6 Kilowatt Leistung zudem ohne Bedenken neben dem Eingangsbereich vor dem Haus positioniert werden.

Für die Wärmeabgabe kann die bestehende Fußbodenheizung genutzt werden. Ein Kühlen im Sommer durch die bestehenden Leitungen ist leider nicht möglich, da diese nicht vor einer potenziellen Bildung von Kondenswasser geschützt sind und Schimmelbildung die Folge sein könnte. Außenjalousien und 2 Klimaanlagen im Obergeschoß schützen daher im Sommer vor Hitze. Auch das Warmwasser wird durch die Luft-Wärmepumpe aufbereitet und in einem 300 Liter fassenden Warmwasserspeicher bereitgestellt.

Im laufenden Betrieb lässt sich über eine App die Luft-Wärmepumpe steuern und die Effizienz ablesen. Die Leistungszahl (Jahresarbeitszahl, kurz „JAZ“) von circa 4 zeigt die hohe Effizienz der Anlage. Diese kann insbesondere durch die Wärmeabgabe über die Fußbodenheizung und einen vorgenommenen hydraulischen Abgleich erreicht werden. Durch die gesteigerte Effizienz sind nicht nur die Heizkosten geringer, sondern auch die gesamten Energiekosten inklusive Strombedarf. Die Kosten konnten im Vergleich zu den Energiekosten im Vorjahr um circa 35 Prozent reduziert werden.

Im ersten Schritt fehlten die finanziellen Mittel für die gleichzeitige Errichtung einer Photovoltaikanlage. Um die Stromkosten noch weiter zu senken, ist jedoch zukünftig die Kombination der Wärmepumpe mit PV-Strom geplant.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Gas-Brennwerttherme für das Heizen und die Warmwasserversorgung
  • Wärmeabgabe über Fußbodenheizung

Elemente des neuen Energiesystems

  • Heizung und Warmwasserversorgung über Luft- Wärmepumpe (circa 3,6 kW)
  • Fußbodenheizung als bestehendes Wärmeverteil- und Abgabesystem blieb erhalten
  • 300-Liter-Speicher für das Warmwasser
  • Aufgrund der Hitze im Sommer 2 zusätzliche Klimaanlagen für das obere Geschoß
  • Bequeme Steuerung des Heizsystems über App oder Display im Wohnzimmer
  • Leitungsführung der Luftwärmepumpe in die Heizzentrale über die bestehenden Abluftrohre des ehemaligen Gaskessels

Über das Gebäude

  • Adresse: 17., Czartoryskigasse
  • Gebäudetyp: ganzjährig bewohntes Kleingartenhaus, Baujahr 2007
  • Eigentümerschaft: Pachtgrund
  • Fertigstellung: März 2023
  • Nutzfläche: circa 100 Quadratmeter
  • Heizwärmebedarf: circa 63 kWh/m²a

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