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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Roterdstraße

Umstieg auf ein nichtfossiles Heizsystem und Flächenreduktion sind Ausgangspunkt für die grundlegende Sanierung des ehemaligen Einfamilienhauses im 16. Bezirk.

  • Umrüstung von einer zentralen Gastherme auf eine Erdwärmepumpe
  • Generalsanierung eines ehemaligen Einfamilienhauses und Umbau in 3 Wohneinheiten
  • Photovoltaikanlage mit circa 21,7 kWp sowie Solarthermie mit 15 Quadratmeter
  • Batteriespeicher mit einer Leistung von 20 kW
Mehrfamilienhaus mit Photovoltaikanlage am Dach

Das idyllisch inmitten von Gärten gelegene Geburtshaus der Eigentümerin im 16. Bezirk wurde nach dem Auszug der Kinder zu groß. Die Familie hat daher die Entscheidung getroffen, es zu 3 eigenständigen Wohneinheiten umzubauen. Das war der Ausgangspunkt für eine grundlegende Sanierung und Änderung des Heizsystems von einer zentralen Gastherme zu einer Erdwärmepumpe für die 3 neuen Wohneinheiten.

Das primäre Anliegen bestand darin, den Energiebedarf des Hauses deutlich zu reduzieren und diesen gleichzeitig durch nichtfossile Energieträger zu decken. Diesem Gedanken folgend sind Außenwände mit 16 Zentimeter Hanf gedämmt und in ausgewählten Räumen das Raumvolumen durch abgehängte Decken verringert worden. Zusätzlich wurde das Dach gedämmt und die bestehenden Fenster gegen hochwertige Holz-Alu-Fenster von einem österreichischen Unternehmen, das heimisches Holz verwendet, getauscht. Gemeinsam tragen diese Maßnahmen dazu bei, den Heizwärmebedarf (HWB) von 113 kW/m²a auf 45 kW/m²a zu reduzieren.

Eine Erdwärmepumpe versorgt das gesamte Haus mit Wärme und Warmwasser. Im Garten mit altem Baumbestand wurden in einem Abstand von circa 6 Metern insgesamt 4 Tiefensonden zu je 110 Meter Tiefe für Geothermie installiert. Es war der Eigentümerin ein wichtiges Anliegen, dass diese Arbeiten im Garten minimalinvasiv umgesetzt werden. Im Technikraum befinden sich die Wärmepumpe, der Pufferspeicher der neuen Heizung sowie die Steuerungszentrale. Die ursprünglichen Heizkörper wurden im Zuge der Sanierung durch Fußbodenheizungen ersetzt.

Besonderheiten sind die 2 Lichtkamine im Bad und Vorraum, die nachts eine Orientierung auch ohne elektrisches Licht geben. Um den großen Garten ausreichend bewässern zu können, wurden zudem 2 miteinander verbundene Zisternen verbaut, um Wasser zurückzuhalten und das Regenwasser für die Bewässerung des naturnahen Gartens nutzen zu können. Die neu gedämmten Dachflächen werden für die neue Solarthermieanlage, die eine alte Anlage ersetzt, und eine neue Photovoltaikanlage maximal genutzt. Ein zusätzlicher Batteriespeicher im Technikraum sorgt für einen hohen Eigenverbrauch des vor Ort erzeugten Sonnenstroms.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Unsaniertes Einfamilienhaus
  • Zentrale Gastherme für das gesamte Haus
  • Wärmeabgabe über Heizkörper

Elemente des neuen Energiesystems

  • Heizung und Warmwasserbereitung über eine Erdwärmepumpe mit insgesamt 4 Tiefensonden zu je 110 Metern
  • 15-Quadratmeter-Solarthermieanlage mit einem Jahresertrag von circa 6.000 kWh zur Unterstützung der Warmwasserbereitung
  • Heizzentrale im Keller
  • Pufferspeicher mit 1.000 Liter Volumen sowie ein Warmwasserspeicher mit 500 Liter Volumen
  • Wärmeabgabe über Fußbodenheizung
  • Photovoltaikanlage mit einer Leistung von circa 21 kWp in Kombination mit einem 20-kW-Batteriespeicher
  • Wärmemengenzähler je Wohneinheit

Über das Gebäude

  • Adresse: 16., Roterdstraße
  • Gebäudetyp: Mehrfamilienhaus (zuvor Einfamilienhaus), Baujahr 1964
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: 2023
  • Nutzfläche: circa 446 Quadratmeter
  • Anzahl der Wohneinheiten: 3 (zuvor 1)
  • Heizwärmebedarf: 44 kWh/m²a (zuvor 113 kWh/m²a)

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Stadt Wien - Energieplanung

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