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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Pramergasse

Der Ausbau des Dachgeschoßes gab den Anstoß, das Gründerzeithaus schrittweise auf eine Erdsonden-Heizung umzurüsten.

  • Ausbau des Dachgeschoßes
  • Sukzessive Umstellung auf eine Erdwärmepumpe zur Raumbeheizung, Kühlung und Warmwasserbereitung
  • 15-kWp-Photovoltaikanlage

Die Eigentümerin hat das Zinshaus aus dem Jahr 1750 im Laufe der Jahre sorgfältig instandgehalten. Mit Ausnahme der Fenster in den Erdgeschoßlokalen wurden die Fenster nach und nach erneuert. Für den geplanten Ausbau des Dachgeschoßes war die Errichtung eines alternativen Heizsystems erforderlich. Ein Fernwärmeanschluss kam nicht in Betracht, da hierfür eine Anschlussquote von 80 Prozent nötig gewesen wäre, was angesichts von 22 vermieteten und nur 4 leerstehenden Wohnungen als nicht realisierbar erschien. Die Eigentümerin entschied sich daher, im neu ausgebauten Dachgeschoß und in den 4 leerstehenden Wohnungen ein zentrales Heizsystem mit Erdwärmepumpe zu installieren.

Hierfür konnte in einem 1. Schritt der relativ gut zugängliche Innenhof genutzt werden, in dem 7 Tiefensonden mit einer Tiefe von jeweils 200 Metern gebohrt werden konnten. Die Wärmepumpe mit einer Leistung von 85 kW und die Pufferspeicher sind in einem neu errichteten Heizraum im Keller untergebracht.

Die Leitungen für die Zentralisierung wurden vertikal durch einen aufgelassenen WC-Turm und anschließend entlang der Geschoßdecken zu den Wohnungen geführt. Die erforderlichen Leitungsanschlüsse wurden bereits für alle Nutzungseinheiten - einschließlich der vermieteten Wohnungen - vorbereitet. In einem 1. Schritt wurden die 6 neu errichteten Dachgeschoßwohnungen und 4 leerstehende Bestandswohnungen angeschlossen. In den Dachgeschoßwohnungen wurde eine Fußbodenheizung installiert, über die im Sommer auch gekühlt werden kann. Von den 4 bereits angeschlossenen Bestandswohnungen verfügen 2 über eine Fußbodenheizung; die übrigen werden mit Heizkörpern beheizt. Die Warmwasserbereitung erfolgt in allen Wohnungen über die Wärmepumpe und Wohnungsstationen, bis auf eine Wohnung, in der ein Elektro-Boiler eingesetzt wird.

Es ist geplant, die übrigen 22 Bestandswohnungen im Zuge von Mieter*innen-Wechseln an das neue System anzuschließen. Im Rahmen einer Wohnungssanierung können vorhandene Kochgas-Anschlüsse ausgetauscht werden. Für den Anschluss aller Wohnungen rechnet die Eigentümerin damit, dass noch weitere Sonden benötigt werden. Alternativ wird ein bivalentes System mit einer Luftwärmepumpe diskutiert. Im Zuge des Dachgeschoßausbaus wurde auch eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von circa 15 kWp errichtet. Der erzeugte Strom wird hauptsächlich für den Betrieb der Wärmepumpe verwendet. Die Begrünung des Innenhofes, der Zubau von Balkonen und die Errichtung eines Lifts steigern den Wohnkomfort der Mieter*innen.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Teilsaniertes Gebäude
  • Bestandswohnungen mit Gasthermen oder Elektro-Heizungen
  • Wärmeabgabe über Heizkörper oder Infrarotpaneele

Elemente des neuen Energiesystems

  • Bohrung von 7 Erdsonden im Hof mit jeweils 200 Metern Tiefe
  • Begrünung des Innenhofs
  • Raumbeheizung, Kühlung und Warmwasserversorgung durch zentrale 85-kW-Erdwärmepumpe
  • Heizzentrale im Keller mit 2 Pufferspeichern für Heizung (Volumen je 1.000 Liter) und 2 für Kühlung (Volumen je 1.000 Liter)
  • Wärme- und Kälteabgabe über die Fußbodenheizung und Heizkörper
  • Regeneration der Wärmekapazität des Bodens durch Kühlung der Dachgeschoßwohnungen im Sommer
  • Photovoltaikanlage mit circa 15-kWp-Leistung auf dem Dach

Über das Gebäude

  • Adresse: 9., Pramergasse 19
  • Gebäudetyp: Wohngebäude mit gewerblicher Nutzung, Baujahr 1750
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: 2024
  • Heizwärmebedarf: keine Angabe
  • Nutzfläche: circa 1.900 Quadratmeter (zuvor circa 1.400 Quadratmeter)
  • Anzahl der Wohneinheiten: 32 Wohneinheiten, 2 Lokale

Kontakt

Stadt Wien - Energieplanung

Energieplanung (MA 20)
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