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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Maurer Hauptplatz

Dachgeschoßausbau als Ausgangpunkt für eine schrittweise Umstellung auf Erdwärmepumpen-Versorgung in einer Wohnhausanlage aus den 1950er-Jahren.

  • Thermisch-energetische Sanierung eines Wohngebäudes und Zubau von neuen Wohnungen im Dach mit einer Reduktion des Heizwärmebedarfs um 84 Prozent
  • Einbau von Holz-Alu-Fenstern (U-Wert 1,0 W/m²K)
  • Errichtung einer zentralen Heizungs- und Warmwasserversorgung durch Erdwärmepumpen
  • 15 Tiefensonden zu je 150 Metern in 2 Feldern
  • Schrittweise Umstellung der bestehenden Wohnungen auf die neue, fossilfreie Wärmeversorgung im Einvernehmen mit den Mieter*innen
  • Photovoltaikanlage und Netz-Ökostrom zum Betrieb der Wärmepumpen

Die Wohnhausanlage, entworfen von der Architektin Edith Lessel, umfasst 3 Gebäude mit insgesamt 3 Stiegen und wurde in den 1950er-Jahren errichtet. Anfang 2026 beginnt Wiener Wohnen mit einer umfassenden Sanierung des Wohngebäudes, die neben thermisch-energetischen Maßnahmen wie einer Dämmung, dem Einbau von Wärmeschutzfenstern und dem Anbringen eines außenliegenden Sonnenschutzes auch den Ausbau der Dächer zu 6 neuen Wohnungen ermöglicht. Darüber hinaus wird der Komfort der Mieter*innen durch Balkonsanierungen sowie durch eine durchdachte Gestaltung des Grünraums und des Hofes langfristig verbessert.

Die Wohnhausanlage befindet sich am Rand des historischen Maurer Hauptplatzes und liegt außerhalb des zukünftigen Fernwärme-Versorgungsgebiets. Im Rahmen des Dachgeschoßausbaus wurde die Installation einer zentralen Erdwärmepumpe mit 2 Sondenfeldern zur Heizung und Warmwasserbereitung für das gesamte Gebäude beschlossen. Die Herausforderung, 15 Tiefensonden inmitten des historischen Baumbestands zu verlegen, wurde durch eine umsichtige Planung gemeistert. Am hinteren Grundstücksrand werden in ausreichendem Abstand zu den Aufenthalts- und Schlafräumen Luftwärmetauscher zur Regeneration der Tiefensonden platziert.

In der ersten Sanierungsphase sollen Energieverluste minimiert und der Energiebedarf durch Wärmedämm-Maßnahmen und einen Fenstertausch in Kombination mit außenliegendem Sonnenschutz gesenkt werden. Der Heizwärmebedarf der bestehenden 22 Gemeindewohnungen wird durch die thermische Sanierung um über 84 Prozent reduziert und auf Energieeffizienzklasse B verbessert. Diese vorbereitenden Maßnahmen ermöglichen neben der Versorgung der 6 neuen Wohnungen auch eine schrittweise Umstellung der Bestandswohnungen auf eine zentrale, erneuerbare Wärmeversorgung. Die überwiegend vorhandenen dezentralen Gasthermen in den Bestandswohnungen werden durch eine zentrale Anlage ersetzt, die das Erdreich als Wärmequelle nutzt. Dabei können die bestehenden Heizkörper als Abgabesystem weitgehend erhalten bleiben. Die Warmwasserbereitung in den Wohnungen erfolgt mit Wohnungsstationen über Frischwassermodule im Durchlaufprinzip.

Für die künftig vollständig erneuerbare Energieversorgung werden Photovoltaik-Paneele mit einer Gesamtleistung von circa 22,8 kWp auf beiden Dächern, über die gesamte Dachfläche verteilt, errichtet. Der Strom für die Wärmepumpen, der nicht durch die neu errichtete Photovoltaikanlage gedeckt werden kann, wird durch Ökostrom aus dem Netz ergänzt. Die neue Technikzentrale befindet sich im Keller der Stiege 2 und ist somit gleich weit von der Stiege 1 und Stiege 3 entfernt. Die Verbindungsleitungen werden horizontal im Erdreich geführt, während über Steigleitungen die einzelnen Wohnungen erschlossen werden.

Das Ziel der durchgreifenden Sanierung ist der vollständige Ausstieg aus fossiler Energie. Der schrittweise Umstieg der einzelnen Wohneinheiten auf das neue Energiesystem, einschließlich der Umstellung von Gas- auf E-Herde, erfolgt auf freiwilliger Basis der Mieter*innen.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Heizwärmebedarf von 170 kWh/m²a
  • Wohnungsweise Beheizung über Gasthermen, Direkt-Elektroheizungen oder Festbrennstofföfen (keine Fernwärme vor Ort)
  • Dezentrale Warmwasserversorgung

Elemente des neuen Energiesystems

  • Schrittweise Umstellung auf zentrale Heizungsversorgung mittels Erdwärmepumpen
  • 2 Sondenfelder mit insgesamt 15 Tiefensonden bis maximal 150 Meter
  • Bestehende Heizkörper als Wärmeabgabesystem bleiben weitgehend erhalten, Zentralisierung über bestehende Stiegenhäuser
  • Neuerrichtung der Technikzentrale im Keller von Stiege 2
  • Warmwasserbereitung in den Wohnungen über Frischwassermodule beziehungsweise Wohnungsstationen im Durchlaufprinzip
  • Errichtung einer 22,8-kWp-Photovoltaikanlage am Dach
  • 100 Prozent erneuerbare Wärme aus Erdwärmepumpen, betrieben mit Photovoltaik-Eigenstrom oder Ökostrom aus dem Netz

Unterstützung durch die Stadt Wien

Das Gebäude wurde unter Verwendung von Förderungsmitteln des Landes Wien durchgreifend saniert (Sockelsanierung und Dachbodenausbau).

Über das Gebäude

  • Adresse: 23., Maurer Hauptplatz 5
  • Gebäudetyp: städtische Wohnhausanlage, errichtet 1956-1958
  • Eigentümerschaft: Stadt Wien - Wiener Wohnen
  • Fertigstellung: voraussichtlich Anfang 2027
  • Nutzfläche: 1.616 Quadratmeter
  • Anzahl der Wohneinheiten: 22 im Bestand und 6 im Dachgeschoßausbau
  • Heizwärmebedarf: voraussichtlich circa 24,5 kWh/m²a (zuvor circa 170 kWh/m²a)

Kontakt

Stadt Wien - Energieplanung

Energieplanung (MA 20)
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