"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Luftburg
- Heizungsumstellung auf 2 Grundwasser-Wärmepumpen mit 362 Kilowatt Gesamtleistung zum Heizen über Fußbodenheizungen und Lüftungen
- Passives Kühlen über Fußbodenheizung und Lüftung
- Warmwasserbereitung über eine zusätzliche Warmwasser-Booster-Wärmepumpe, Gesamtleistung 30,82 Kilowatt, und einen 820-Liter-Warmwasserspeicher
- Einsparungen von circa 136 Tonnen CO2 pro Jahr (68.000 Kubikmeter Gas) erwartet
- Erweiterung der Photovoltaikanlage auf 70 Kilowatt-Peak, mit einem Eigenverbrauch von nahezu 100 Prozent
- 2 Ladestationen für E-Pkws
- Umstellung von Kochgas auf strombetriebene Küchengeräte fast abgeschlossen
Anfang 2025 wurde im Restaurant Luftburg - Kolarik im Prater ein großes Nachhaltigkeitsprojekt umgesetzt. Mit der Umstellung des Heizsystems und dem Ausbau der bestehenden Photovoltaikanlage werden neue Maßstäbe für die Wiener Gastronomie gesetzt. Seit Ostern 2025 sorgt ein dekarbonisiertes Heiz- und Kühlsystem ganzjährig für komfortable Temperaturen - bei unveränderter 100-prozentiger Bio-Qualität der Speisen.
Zur weiteren Reduktion des ökologischen Fußabdrucks entschied sich die Familie für die Errichtung von 2 Grundwasser-Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 362 Kilowatt, was für Betriebsanforderungen die effektivste Lösung darstellt. In Abstimmung mit der Prater GmbH wurden beide Brunnen außerhalb der eigenen Parzelle errichtet, um den erforderlichen Abstand von 110 Metern zwischen Saug- und Schluckbrunnen einzuhalten. Das Grundwasser ist nicht nur Quelle für die Wärmepumpen, sondern dient auch für eine passive Kühlung im Sommer. Wärme und Kälte werden über die Fußbodenheizung und neu errichtete Lüftungsanlagen in Küche und Gastbereich verteilt, die zusätzlich mit Wärmerückgewinnung ausgestattet sind. Die Warmwasserbereitung erfolgt per Booster-Wärmepumpe mit einer Leistung von 30,82 Kilowatt und einem 820-Liter-Warmwasserspeicher. Durch diese Maßnahmen können pro Jahr circa 68.000 Kubikmeter Gas und etwa 136 Tonnen CO2 eingespart werden.
Bereits 2012 wurden die gasbetriebenen Kochgeräte mehrheitlich durch strombetriebene Technik ersetzt. Allem voran wurden die Herde auf Induktion umgerüstet. Das senkte Hitze und Reinigungsaufwand und steigerte die Zufriedenheit im Team. Im Zuge der aktuellen Sanierung wurde auch der bislang mit Gas betriebene Lavasteingrill elektrifiziert; Flaschengas dient nur noch dem Vorflammen von Speisen.
Im Sommer wird die Innenraumtemperatur in der Küche mittels passiver Kühlung und einen 1.500-Liter-Kältepuffer über das Grundwasser auf 28 bis 30 Grad Celsius Komforttemperatur gehalten. Bei extremer Hitze sorgen Split-Klimageräte mittels aktiver Kühlung für ein angenehmes Arbeitsklima. Auch im Gastbereich gibt es vorbeugende Maßnahmen gegen Hitze: Eine Außenbeschattung aus Bambusmatten schützt den Wintergarten im Sommer vor direkter Sonneneinstrahlung. Zudem sind die Fensterverglasungen getönt. Eine Sprühnebelanlage im Außenbereich ergänzt die passive Kühlung.
Die bestehende Photovoltaikanlage wurde auf circa 70 Kilowatt-Peak erweitert. Der erzeugte Strom wird vollständig vor Ort genutzt und speist künftig auch 2 Ladestationen für E-Pkws. Für die gestiegene benötigte elektrische Anschlussleistung musste ein zusätzlicher Transformator errichtet werden, was dank der vorausschauenden Abstimmung mit den Wiener Netzen rasch erfolgte.
Ausgangssituation der Energieversorgung
- Gaskessel zum Heizen und zur Warmwasserbereitung
- Wärmeabgabe über Fußbodenheizung und Heizkörper
Elemente des neuen Energiesystems
- Errichtung von 2 Grundwasser-Wärmepumpen mit 362 Kilowatt Gesamtleistung und 2 1.500-Liter-Pufferspeichern
- Booster-Wärmepumpen für Warmwasserbereitung (Leistung 30,82 Kilowatt) in Kombination mit einem 820-Liter-Warmwasserspeicher
- Passive Kühlung mittels Grundwasser, bei Bedarf unterstützt durch aktive Kühlung mittels Split-Klimageräten in der Küche
- Wärme- und Kälteabgabe über Fußbodenheizungen und Lüftungen mit Wärmerückgewinnung
- Weitere Umrüstung auf mit Strom betriebene Kochgeräte (Lavasteingrill)
- 70-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage mit 100 Prozent Eigenverbrauch
Über das Gebäude
- Adresse: 2., Prater 128
- Gebäudetyp: Gastronomie, errichtet 1992
- Eigentümerschaft: Kolarik im Prater GmbH
- Fertigstellung: April 2025
- Nutzfläche: 2.023 Quadratmeter, 1.200 Sitzplätze (innen und außen)
- Heizwärmebedarf: keine Angabe
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- Letzte Aktualisierung: 22.08.2025, 16.11 Uhr
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