Internationaler Fernbus-Terminal am Handelskai
Neuer internationaler Fernbus-Terminal für Wien
Reisen mit dem Fernbus werden immer beliebter. Busreisen sind eine wichtige Ergänzung zu Bahn- und Flugreisen und eine klimaschonende Alternative zu Autofahrten. Der neue Fernbus-Terminal wird am Handelskai beim Stadion Center im 2. Bezirk liegen und damit unmittelbar an das Autobahnnetz (A23) und bestens an den öffentlichen Verkehr angebunden sein.
Der Terminal soll eine Visitenkarte für die Stadt und ein Impuls für die Umgebung sein - modern, übersichtlich, gut organisiert. Ziel ist es, künftig alle internationalen Fernbusse im neuen Terminal zu bündeln.
Das Projekt am Handelskai ist ein wichtiger Impuls für das neue Quartier Waterfront am Donauufer.
Das Siegerprojekt
Das Wiener Architekturbüro Burtscher - Durig gewann den EU-weit offenen, zweistufigen Wettbewerb. Bewertet wurden neben den städtebaulichen, baukünstlerischen und funktionellen Lösungen auch die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit in der Errichtung, im Betrieb und in der Erhaltung.
Flächenwidmung und Bebauungsplan
Der Siegerentwurf des Wettbewerbs war die Basis für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Während der Ausarbeitung wurden bereits einige Optimierungen am Projekt vorgenommen. Zum Beispiel wird das Terminalgebäude mit dem Turm um einige Meter von den Wohngebäuden am Marathonweg in Richtung Nord-Westen abgerückt und an der südlichen Seite verschmälert. Das bedeutet zum einen eine leichte Erhöhung des Hochhauses um 3 Stockwerke. Zum anderen wird vor allem Platz gewonnen für einen breiteren Grünraum als Puffer zum Marathonweg.
Im Zuge der öffentlichen Auflage des Entwurfs des neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplans zwischen 20. Jänner und 3. März 2022 gab es die Möglichkeit, Stellungnahmen zum Projekt abzugeben.
Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan wurde vom Gemeinderat am 22.6.2022 beschlossen werden. Erst wenn die Planung abgeschlossen und die Baubewilligung erteilt ist, kann der Bau des Fernbus-Terminals starten.
Gestaltung
Der neue Fernbus-Terminal ist offen, hell und übersichtlich gestaltet. Herzstück des Siegerentwurfs ist ein markantes, luftiges Dach über dem Verkehrsgeschoß. Die Dachlandschaft besteht aus abwechselnd verglasten und begrünten Feldern. Sie schützt vor Wetter, ermöglicht Durchblicke und ist gleichzeitig ein Aufenthaltsraum für alle mit Sitznischen und einer Terrasse. Ein Weg über den Dach-Park mit angrenzendem Steg schafft eine neue Verbindung zum Donauufer.
Das Hochhaus über dem Terminalbereich am Ende der Engerthstraße wird ca. 105 Meter hoch. Die rundherum verglaste Wartehalle gibt die Sicht in und durch den Busterminal frei. Am anderen Ende des Areals, verbunden durch das Dach über den Bussteigen, befindet sich entlang des Handelskais das "Haus am Kai". Es beherbergt in den Untergeschoßen Service- und Verwaltungsräume des Busterminals und in den 4 Obergeschoßen nutzungsoffene Flächen mit Donaublick.
Verkehr und Mobilität
Die Zu- und Abfahrt der Fernbusse finden über den Handelskai statt, unmittelbar von der beziehungsweise zur A23. Ein Steg über den Handelskai zum rechten Donauufer dient Fußgänger*innen und Radfahrer*innen als Verbindung.
Die bestehenden öffentlichen Buslinien entlang der Engerthstraße und des Marathonwegs bleiben erhalten. Zugänge zum Terminalgebäude wird es an der Engerthstraße und am Marathonweg geben. Der Innenbereich wird barrierefrei gestaltet.
Grün und Freiraum
Die Engerthstraße wird für den Fußverkehr aufgewertet. Der Marathonweg soll unter anderem durch Bepflanzungen und einen Zugang zum Verbindungssteg zum rechten Donauufer verbessert werden. Das Hochhaus wird begrünt und ein großzügig bepflanztes Dach bekommen. Auf den Dächern sind Fotovoltaik-Anlagen vorgesehen.
Der Baumbestand am Rand des Grundstücks wird erhalten bleiben, insgesamt wird eine positive Baumbilanz erreicht. Das bedeutet, dass mehr neue Bäume gepflanzt werden, als durch das Projekt entfernt werden müssen.
Klima und Energie
Es wird großes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit gelegt werden. Das Projekt wird die zunehmende Hitze in der Stadt berücksichtigen. Dafür ist unter anderem der Einsatz innovativer Energie-Konzepte vorgesehen. Das Bauwerk soll über eine integrierte Fotovoltaik-Anlage verfügen und das Grundwasser für die Kühlung verwendet werden.
Abgestellte Busse dürfen im Terminal die Motoren nicht laufen lassen. Der Anteil des Fernbusverkehrs an den Stickoxid-Emissionen (NOx) und Feinstaub-Emissionen (PM10) des Verkehrs in ganz Wien liegt unter 0,1 Prozent.
Der Busterminal wird zu den angrenzenden Wohnhäusern hin abgeschirmt. Die zusätzliche Lärmbelastung am Handelskai liegt tagsüber und nachts unter 1 Dezibel. Das ist subjektiv in der Regel nicht wahrnehmbar. Im Zeitraum von 22 bis 6 Uhr verkehren zudem nur wenige Busse.
Der Fernbusverkehr hat auf die Verkehrs- und Umweltsituation
in Wien vergleichsweise nur einen geringen Einfluss.
Projektstand
- Grundlagenerhebung: Abgeschlossen
Die grundsätzliche Verträglichkeit des Vorhabens für den Standort wird geklärt. Dabei werden unter anderem baulich-technische Rahmenbedingungen geprüft. Außerdem werden Gegebenheiten wie zum Beispiel Freiflächen, Arbeitsstätten, öffentlicher Verkehr, Wegeverbindungen und Schulen untersucht. Auch mögliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft werden abgeschätzt.
- Konzepterstellung: Abgeschlossen
Für große Gebiete werden zuerst Zielvorgaben und Zukunftsbilder für die Entwicklung des Standorts ausgearbeitet. Die Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger*innen werden geprüft. Das Ergebnis sind zum Beispiel Leitbilder oder Entwicklungskonzepte. Hier werden Themen wie Mobilität, Grünraum, Nutzungen oder Gebäudehöhen behandelt.
- Widmungsverfahren: Abgeschlossen
Auf Grundlage von Leitbildern oder anderen Planungen wird der Entwurf für den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan erstellt und dem Fachbeirat vorgelegt. Während der öffentlichen Auflage können dazu schriftlich Stellungnahmen abgegeben werden. Der Entwurf und alle Stellungnahmen werden dem Wiener Gemeinderat vorgelegt.
- Gemeinderatsbeschluss: Abgeschlossen
Der Wiener Gemeinderat beschließt den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Das Widmungsverfahren ist damit abgeschlossen. Das Plandokument kann in der Servicestelle Stadtentwicklung eingesehen beziehungsweise online abgerufen werden.
- In Umsetzung: Offen
Die detaillierte Entwicklung des Vorhabens wird begonnen. Die konkreten Entwürfe werden bei der Baubehörde zur Bewilligung eingereicht. Wenn diese einen positiven Bescheid erteilt, kann mit der baulichen Umsetzung begonnen werden.
- Umgesetzt: Offen
Mit der Fertigstellung und dem Einzug der neuen Bewohner*innen wird der Standort belebt. Durch das Zusammenwachsen mit der bestehenden Nachbarschaft entsteht ein neues soziales Gefüge.
Beteiligung
- Beteiligungsphase 1: Abgeschlossen
- Beteiligungsphase 2: Abgeschlossen
- Beteiligungsphase 3: Abgeschlossen
- Beteiligungsphase 4: Abgeschlossen
- Beteiligungsphase 5: Abgeschlossen
Weitere Informationen
- 2., Evaluierung Leitbild U2-Achse mit Schwerpunkt Fernbusterminal am Handelskai (4,3 MB PDF) - Beschluss der Stadtentwicklungskommission (STEK) über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und Zielsetzungen
- Übersicht aller eingereichten Projekte
- Vorbereitung, Planung und Realisierung des neuen Fernbusterminals durch WH Fernbus-Terminal