Politische Zielsetzungen - Generelle Radverkehrsplanung

Sowohl das Verkehrskonzept 1994 als auch der Masterplan Verkehr 2003 enthielten ein klares Bekenntnis zur Förderung des Radverkehrs in Wien.

Fachkonzept Mobilität

Gemäß dem Wiener Fachkonzept Mobilität, das im Dezember 2014 vom Wiener Gemeinderat beschlossen wurde, sollen die Mobilitätsangebote in Wien fair, gesund, kompakt, ökologisch, robust und effizient sein. Es geht darum, "miteinander mobil" zu werden. Die Wiener Verkehrspolitik setzt auch in den nächsten Jahren konsequent auf die Förderung des Umweltverbundes. In Modal Split-Kennzahlen ausgedrückt lautet die Zielsetzung "80:20". Das bedeutet: Die Wienerinnen und Wiener sollen bis 2025 80 Prozent ihrer Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auf dem Rad oder zu Fuß zurücklegen.

Das Fachkonzept Mobilität baut auf einem gesamtheitlichen Ansatz zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen im Straßenverkehr auf. Der Radverkehr wird dabei in folgenden Handlungsfeldern thematisiert und als wesentlicher Beitrag zur Optimierung der Wiener Mobilität gesehen:

Mehr Platz für Öffis, Rad- und Fußverkehr

In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen vom Auto auf die Angebote des Umweltverbunds umgestiegen. Daher soll zukünftig auch mehr Platz für das Zu-Fuß-Gehen, den öffentlichen Verkehr und den Radverkehr zur Verfügung stehen. Straßen, die für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer attraktiv sind, sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Menschen sich vermehrt fürs Radeln und Zu-Fuß-Gehen entscheiden.

Straßenraum fair teilen

Wo künftig in neuen Stadtteilen zusätzliche leistungsfähige Straßen benötigt werden, werden diese stadtverträglich geplant. Es soll ausreichend Platz für den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Verkehr geben. Es wird Wert auf eine ansprechende Gestaltung für eine hohe Aufenthaltsqualität gelegt. Es gilt, die Ressource städtische Infrastruktur möglichst effizient zu entwickeln und zu nutzen.

Umnutzung von Straßenflächen

Wo dies möglich ist, werden derzeit als Fahr-, Abbiege- oder Parkstreifen genutzte Flächen für Aufenthalt, Zu-Fuß-Gehen, Öffentlichen Verkehr oder Radfahren zur Verfügung gestellt.

Rad und Auto auf Zeit

Die Stadt Wien setzt auf Leihrad- und Carsharing-Angebote. Für Menschen, die keinen Pkw besitzen, soll ein Rad oder ein Auto in Ergänzung zum Zu-Fuß-Gehen oder zum öffentlichen Verkehr verfügbar sein. 40 Prozent der Bevölkerung sollen eine Leihradstation in maximal 300 Metern Entfernung erreichen können.

Errichtung von Mobility Points

Mobility Points gewährleisteten rund um die Uhr Zugang zu emissionsarmen Mobilitätsangeboten, wie zum Beispiel Leihrädern, Carsharing-Angeboten, Zweirad-Leihfahrzeugen oder Infrastrukturen für Lieferfahrzeuge und bieten weitere komplementäre Angebote wie Reparatur- und Servicewerkstätten für Fahrräder beziehungsweise E-Ladestationen. Mobility Points sind leicht zugänglich und sind im Idealfall mit einer Station des öffentlichen Verkehrs kombiniert.

Radfahren im Alltag

Wiens Radwege sollen zukünftig noch bessere Qualitäten aufweisen. Lücken im Netz sollen geschlossen werden, damit Radfahren für eine breite Mehrheit zur Selbstverständlichkeit wird. Organisatorische Maßnahmen - beispielsweise die Aufhebung der Radwegbenützungspflicht, die Änderung von Ampelschaltungen oder die Umnutzung freiwerdender Flächen des Autoverkehrs - ergänzen dies.

Die Radlangstrecken wirken in diesem Kontext als Leuchtturmprojekte. Sie weisen einen besonders hohen Standard auf.

Gute Bedingungen für Lastenräder

Die Stadt Wien wird die notwendigen Bedingungen für den Einsatz von Lastenrädern schaffen und deren Nutzung vermehrt in ihrem eigenen Wirkungsbereich forcieren. Lastenfahrräder vermeiden Lärm und Abgase, können in verkehrsberuhigten Zonen eingesetzt werden und sind vor allem für kürzere Lieferwege ideal geeignet. In den letzten Jahren haben zahlreiche Wiener Firmen und Privatpersonen Lastenfahrräder angeschafft und verwenden diese für ihre täglichen Transportwege. Um eine weitere Verbreitung der Lastenfahrräder zu fördern wurde im Jahr 2017 die Anschaffung von Lastenfahrrädern seitens der Stadt Wien mit insgesamt 300.000 Euro gefördert.

Kürzere Wartezeiten im Fuß- und Radverkehr

Wichtiges Ziel bei der Programmierung von Ampeln sind möglichst kurze maximale Wartezeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer. Um das zu erreichen, sollen die Umlaufzeiten von Ampeln verkürzt werden.

Kurze Wege für Radfahrende

Durch eine möglichst flächendeckende Öffnung von Einbahnen für Radfahrende soll Radfahren im gesamten Stadtgebiet noch attraktiver werden.

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