Die Äußere Mariahilfer Straße wird umgestaltet und klimafit

  • Die Äußere Mariahilfer Straße wird umfassend umgestaltet. Geplant sind:
    • Mehr Bäume und Grün
    • Ein baulich getrennter 2-Richtungs-Radweg
    • Breitere Gehsteige
    • Ein eigener Gleiskörper für die Linien 52 und 60
    • Einbahnführung stadtauswärts für den Kfz-Verkehr
  • Die Bauarbeiten starten 2024.

Die fast 2 Kilometer lange Äußere Mariahilfer Straße vom Mariahilfer Gürtel bis zur Schlossallee ist ein Herzstück des Bezirks Rudolfsheim-Fünfhaus und soll nun umfassend umgestaltet werden. Stadt und Bezirk wollen die Anrainer*innen aktiv in die Attraktivierung miteinbeziehen und haben sie daher nach ihren Wünschen gefragt.

Mehr als 2.500 Anrainer*innen, Wirtschaftstreibende und interessierte Bürger*innen brachten bei der Grätzl-Befragung ihre Anliegen ein. Die Ergebnisse zeigen klare Prioritäten: Mehr Begrünung, mehr Sicherheit fürs Radfahren und Zu-Fuß-Gehen sowie weniger Lärm und Abgase. Diese Wünsche wurden – unter Berücksichtigung der Gegebenheiten vor Ort – in ein Erstkonzept gegossen.

Planungsstadträtin Ulli Sima: "Wir gestalten in der ganzen Stadt Plätze und Straßenzüge nach dem Motto 'Raus aus dem Asphalt' um. Ziel ist es, sie nach den Wünschen der Anrainer*innen neu zu gestalten. Diese haben sich ganz klar für mehr Begrünung, mehr Kühlung, sichere Fuß- und Radwege und Verkehrsberuhigung ausgesprochen."

Begrünung, Radweg, breitere Gehsteige

Radfahrer*innen können sich auf einen neuen, baulich getrennten 2-Richtungs-Radweg freuen. Bislang gibt es lediglich einen wenig attraktiven Mehrzweckstreifen auf der Fahrbahn. Breitere Gehsteige laden künftig zum Flanieren ein. Mehr Bäume und Begrünung sorgen für höhere Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig wird garantiert, dass öffentliche Verkehrsmittel ungehindert fahren können, ohne sich die Gleise mit Autos teilen müssen.

Um all diese Wünsche zu erfüllen, muss der Durchzugsverkehr reduziert werden. Als beste Lösung hat sich eine Einbahnführung stadtauswärts herauskristallisiert. Die neue Äußere Mariahilfer Straße umfasst künftig stadtauswärts einen Fahrstreifen für den Auto-Verkehr, einen eigenen Gleiskörper der Straßenbahnlinien 52 und 60 und stadteinwärts einen modernen, breiten 2-Richtungs-Radweg.

Eine Einbahnführung ist aus verkehrstechnischer Sicht die einzige Möglichkeit, um den Straßenraum künftig fair zu verteilen und klimafit zu gestalten. Für die Einbahnführung stadtauswärts gibt es 3 funktionale Gründe:

  • Die Erschließung der Grätzl auf der Seite des Westbahnhofs (nördlich der Äußeren Marahilfer Straße) ist weiterhin reibungslos möglich.
  • Die Schaffung breiterer Gehsteige auf der Südseite, wo es viele Engstellen gibt, ist möglich. Auf dieser Straßenseite ist auch der Zugang zum Schwendermarkt. Hier könnte künftig zusätzlicher Platz für Begrünung und Aufenthaltsbereiche zur Verfügung stehen.
  • Wohngrätzl südlich der Mariahilfer Straße profitieren ebenfalls von der Einbahnführung und damit einhergehender Verkehrsberuhigung. So können Fahrzeug-Lenker*innen etwa die Abkürzung zum Gürtel über die Clementinengasse nicht mehr nehmen.

Schon bei der Umgestaltung der Reinprechtsdorfer Straße hat die Stadt auf eine Einbahnführung gesetzt, um den Straßenraum gerechter zu verteilen. Der 15. Bezirk ist laut KFZ-Statistik 2021) der Bezirk mit den geringsten privaten Pkw-Zulassungen.

Detailplanung und Baubeginn 2024

Mit dem Erstkonzept auf Basis der Bürger*innen-Anliegen sind die Eckpfeiler für die Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße gesetzt. Im nächsten Schritt erfolgt nun die Detailplanung durch das Expert*innen-Team bis zum Frühjahr 2024. Die Ergebnisse werden anschließend präsentiert.

Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht: "Vielen Dank an alle, die an der Befragung teilgenommen und ihre Anliegen eingebracht haben. Es freut mich, dass das Interesse an der Umgestaltung so groß ist und sich die Bürger*innen für echte Veränderung im Bezirk ausgesprochen haben. Jetzt geht es ans Tun. Mir ist es dabei wichtig, im weiteren Prozess mit allen in Kontakt zu bleiben und die Interessen aller im Bezirk weiterhin zu berücksichtigen – von Anrainer*innen bis Wirtschaftstreibenden."

Der Bezirksvorsteher wird speziell zur Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße Sprechstunden anbieten.

Die Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße wird mit der notwendigen Erneuerung der Wasserrohre im nächsten Jahr verknüpft. Damit werden Synergien genutzt.

Die Umsetzung erfolgt – nach Vorbild der erfolgreichen Umgestaltung der Thaliastraße - in mehreren Abschnitten. Der genaue Zeitplan wird im Rahmen der Detailplanung erarbeitet und im Frühjahr der Öffentlichkeit präsentiert. Begleitet und umgesetzt wird die Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße von einem Projekt-Team der Stadt, dem Bezirk und der Mobilitätsagentur Wien.

Ergebnisse der Bürger*innen-Befragung 2023

Im September 2023 lief die Bürger*innen-Befragung direkt im Grätzl rund um die Äußere Mariahilfer Straße. Es wurden insgesamt knapp 8.600 Folder mit Feedback-Karten an Haushalte, Wirtschafts- und Gastronomiebetriebe versandt. Darüber hinaus konnten Bürger*innen ihre Prioritäten und Ideen online einbringen.

Im Zuge der Bürger*innen-Befragung brachten insgesamt 2.515 Teilnehmer*innen ihre Anliegen zum Ausdruck:

  • 96 Prozent der Bürger*innen wünschen sich mehr Begrünung und Schatten
  • 90 Prozent legen besonders Wert auf attraktivere Öffis
  • 90 Prozent sagen, dass Radfahren durch die Neugestaltung sicherer werden soll und ebenso viele fordern mehr Sicherheit für Kinder
  • 91 Prozent sprechen sich für bessere Luft durch weniger Abgase aus
  • 87 Prozent halten weniger Autoverkehr für sehr oder ziemlich wichtig
  • Gleichzeitig erachten 87 Prozent mehr Stellplätze für Autos im öffentlichen Raum für gar nicht oder wenig wichtig.

Mit 62 Prozent der Teilnehmenden wohnt die Mehrheit der Befragten im 15. Bezirk, 49 Prozent sogar direkt im Grätzl, die restlichen 38 Prozent in anderen Bezirken Wiens.

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