Saatkrähe

Saatkrähe auf einem Baum

Die Saatkrähe gehört zur Familie der Rabenvögel und ist verwandt mit den Aaskrähen (Rabenkrähe und der Nebelkrähe). In Wien wird die Saatkrähe auch manchmal liebevoll "der Russe" genannt.

Aussehen

Die Saatkrähe ist 50 Zentimeter lang, besitzt eine Flügelspannweite von 90 Zentimetern und ist zirka 500 Gramm schwer. Sie hat schwarzes Gefieder mit heller, nicht befiederter Schnabelwurzel. Saatkrähen werden 16 bis 19 Jahre alt.


Verbreitung und Lebensraum

Grundsätzlich sind die Saatkrähen Wintergast in Österreich und kommen im Spätherbst aus dem Hohen Norden und Osten Europas. Dafür ziehen sie bis zu 3.000 Kilometer weit.

Lebensweise

Saatkrähen-Kolonie auf einem Baum

Saatkrähen leben und brüten gesellig in Kolonien in Bäumen, bevorzugt in Platanen. Die Schlafplatzflüge der Saatkrähen können gut beobachtet werden: Sie fliegen bei Tagesanbruch von ihren Schlafplätzen am Stadtrand - zum Beispiel an den Steinhofgründen am Wilhelminenberg, im Prater oder in der Lobau - in die Stadt, und am Abend wieder zum jeweiligen Schlafplatz zurück. Die Bereiche rund um die Bäume, in denen die Nistkolonien ihren Platz haben, sind folglich oft stark verschmutzt.

Saatkrähen sind Allesfresser, wobei die pflanzliche Nahrung aus Samen von Getreide, Nüssen und Beeren überwiegt. Sie durchstochern den Boden nach Insekten wie Würmern und Käfern, weshalb die Schnabelwurzel federlos ist. Sie graben auch Mäusenester aus oder fressen Vogeleier, Echsen und Jungvögel. Sie halten sich zudem gerne auf Mülldeponien auf, um nach Essbarem zu stöbern.

Saatkrähen gehen im dritten Lebensjahr eine Einehe ein. Die Geschlechter können weder nach Farbe noch nach Größe unterschieden werden. Saatkrähen legen drei bis sieben Eier und brüten drei Wochen lang in der Zeit von Mitte März bis Ende April. Jungvögel werden mit 5 bis 6 Wochen flügge und haben mit zirka 8 Monaten das Aussehen der Altvögel.

Saatkrähen gelten als ruffreudige Vögel und kommunizieren untereinander öfters sehr lautstark. Feinde der Saatkrähen sind Kleinräuber, wie zum Beispiel Marder. Vor ihnen müssen die Saatkrähen ihre Brut schützen.

Saatkrähe und Mensch

Saatkrähen fressen Regenwürmer und auch sogenannte Landwirtschaftsschädlinge wie Larven von Wiesenschnecken, Käfer, Engerlinge und Raupen. Von Saatkrähen verlassene Nester sind für andere Vögel nützlich. Saatkrähen sollten nicht von Hand aufgezogen werden, damit sie ihre natürliche Scheue vor dem Menschen nicht verlieren.

Saatkrähen sind sehr intelligent. Sie öffnen Nüsse, indem sie diese zum Beispiel aus einiger Höhe auf Asphalt fallen lassen. Oder sie gebrauchen Steine als Werkzeug, um damit Nüsse aufzuschlagen.

Die Saatkrähe ist ein durch das Wiener Jagdgesetz und das Wiener Naturschutzgesetz ganzjährig geschonter und geschützter Vogel. Das heißt, viele Aktionen mit und um das Tier, wie zum Beispiel das Jagen, Fangen, Töten, Beschädigen und Vernichten ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten, sind verboten. Saatkrähen stellen keine Gefahr für Menschen dar.

Die Saatkrähen-Population wurde durch Bejagung und auch Nutzung als Speisedelikatesse stark dezimiert. Durch Unterschutzstellung hat sich der Bestand wieder erholt.

Machen wir uns bewusst, dass die Großstadt Lebensraum für Menschen und Tiere in gleichem Maße ist.

Wildtier in Not melden

Haben Sie ein Wildtier in einer Notlage entdeckt, aus der es sich selbst nicht mehr befreien kann, zum Beispiel, wenn es in einen Schacht gestürzt ist, dann melden Sie dies bitte dem Wildtierservice Wien, täglich von 7.30 bis 22 Uhr unter +43 1 4000-49090.

Außerhalb dieser Zeiten können Sie das Wildtierservice in akuten Notfällen über den technischen Permanenzdienst der Stadt Wien verständigen, Telefon: +43 1 4000-8280.

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