Amphibien-Schutz durch neuen Tunnel

Am Amphibien-Hotspot Schottenwald können seit März 2013 Erdkröten und Frösche gefahrlos die Amundsenstraße unterqueren.

Kröte

Erdkröten, verschiedene Froscharten, Feuersalamander und die äußerst seltenen Alpenkammmolche leben entlang der Amundsenstraße im Schottenwald, einem Teil des Wienerwaldes im 14. Bezirk. Besonders im Frühjahr, wenn die Amphibien zu ihren Laichplätzen wandern, stellt die Amundsenstraße eine harte Wanderbarriere für die Tiere dar. Seit März 2013 schützt eine neue Tunnelanlage der Stadt Wien die Tiere vor dem Tod auf der Straße.


Schützenswerte Artenvielfalt

Über 800 geschützte Arten kommen in Wien vor und machen die Stadt zu einem Hotspot der Artenvielfalt. Im Rahmen zahlreicher Programme wie dem Netzwerk Natur oder dem Vertragsnaturschutz werden hunderte Einzelmaßnahmen umgesetzt, um Wien für alle Arten attraktiv zu halten. Die Realisierung eines Amphibien-Tunnels in der Amundsenstraße ist Teil des rot-grünen Regierungsübereinkommens, laut dem der Artenschutz in Wien (neben den vielen bereits seit Jahren gesetzten Maßnahmen) noch weiter gestärkt werden soll.

Zuständig für die Errichtung und Finanzierung der Tunnelanlagen in Wien ist die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22). Diese koordiniert auch seit vielen Jahren die Aktivitäten und Maßnahmen zum Schutz der Amphibien, besonders während der Krötenwanderungen im Frühjahr.

Amphibienschutz in Wien

Maßnahmen wie Warnschilder für die Autofahrerinnen und Autofahrer an den Wanderstrecken der Amphibien sind günstiger als die Errichtung von Tunnelanlagen, dafür aber weit weniger wirkungsvoll. In Wien werden an vielen Stellen mit Hilfe zahlreicher freiwilliger Helferinnen und Helfer Kröten und andere Amphibien über die Straße getragen, was teuer und zeitintensiv ist. Aus diesen Gründen und für einen noch wirksameren Amphibienschutz werden an den Hotspots der Wanderstrecken Amphibienschutzanlagen mit Tunnel und Leitsystemen errichtet.

Amphibienschutz in Wien

EU unterstützt Amphibientunnel

Mehr als die Hälfte der Kosten für die neue Tunnelanlage entlang der Amundsenstraße ist aus EU-Fördergeldern gedeckt. Die Abteilung für Straßenbau (MA 28) wurde als Partner gewonnen und unterstützte die Errichtung der Tunnelanlage, indem sie die Bauarbeiten plante und koordinierte.

Tunnelanlagen gibt es bereits am Bisamberg (Senderstraße/Bereich Magdalenenhof), in Wien-Penzing (Rosentalgasse) und im Prater (Bereich Lusthaus und Aspernallee). Das aufwendigste und längste System mit insgesamt acht Tunneln wird seit 2009 am Exelberg in Wien-Hernals realisiert. Der letzte Abschnitt wird 2014 fertiggestellt.

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