Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten

Der Lainzer Tiergarten ist ein einzigartiger Naturraum:

  • Große Artenvielfalt
  • Uralte Bäume
  • Hoher Anteil an stehendem und liegendem Totholz
  • Vorkommen zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten

Im ganzen Lainzer Tiergarten gilt ein Wegegebot. Mit der Einhaltung können Besucher*innen zur Erhaltung der Vielfalt in diesem einzigartigen Schutzgebiet beitragen.

Erklärung zum Naturschutzgebiet

Blick auf die Kaltbründelwiese

1941 wurde der Lainzer Tiergarten erstmals zum Naturschutzgebiet erklärt. Die aktuell gültige Naturschutzverordnung der Wiener Landesregierung ist von 2008. Sie sichert die Erhaltung des Lainzer Tiergartens als Natur- und Erholungsgebiet. Seit 2008 ist der Lainzer Tiergarten auch Europaschutzgebiet. Er ist damit Teil eines EU-weiten Netzwerks von streng geschützten Gebieten.


Welt- und europaweite Schutzprogramme

Käfer aus der Familie der Bockkäfer

Durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und Vogelschutz-Richtlinie der Europäischen Union sind bestimmte Arten und Lebensräume im Lainzer Tiergarten besonders zu schützen. Beispiele dafür sind:


  • Erlen-Eschen-Wälder an Bächen
  • Zerreichen-Wald
  • Magerwiesen
  • Pfeifengraswiesen
  • Kalktuff-Quellen
  • Gelbbauchunke
  • Alpenkammmolch
  • Koppe
  • Totholz bewohnende Käferarten wie Großer Eichenbock, Juchtenkäfer, Alpenbock, Scharlachkäfer, Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer

Teil des Biosphärenparks Wienerwald

Der Wienerwald ist eine Kulturlandschaft. Seine heutige Form mit artenreichen Wäldern, bunten Wiesen und Weingärten verdankt er jahrtausendelanger Nutzung durch unsere Vorfahren. Um ihn zu erhalten, ist auch weiterhin eine nachhaltige Nutzung notwendig. Um den Wienerwald noch besser zu schützen, beschlossen die Länder Wien und Niederösterreich 2002, den Wienerwald als Biosphärenpark in das weltweite Netz von über 700 Modellregionen der Nachhaltigkeit einzubringen.

Der Lainzer Tiergarten wurde seit der Anerkennung des Biosphärenparks Wienerwald durch die UNESCO im Jahr 2005 als historische Kulturlandschaft zur Pflegezone erklärt. Der Johannser Kogel ist als Kernzone ein "Urwald von morgen", wo die Natur sich ohne direkten menschlichen Einfluss entwickeln soll.

Besondere Schutzmaßnahmen

Damit dieses besondere Stück Wienerwald auch weiterhin erhalten bleibt, werden alle Maßnahmen vom Forstbetrieb der Stadt Wien entsprechend dem verordneten Managementplan durchgeführt. Die wichtigsten Bereiche sind dabei:

  • Erhaltung und Verbesserung der naturnahen Wälder, insbesondere Eichenwälder durch gezielte Pflege und Verjüngung
  • Erhaltung der einzigartigen Wiesen durch regelmäßiges Mähen
  • Erhaltung der naturnahen und natürlichen Gewässer
  • Pflege der Wege und Erholungseinrichtungen
  • Wildtiermanagement, um Schäden an den Wäldern und Wiesen durch zu hohe Wildbestände zu verhindern

Aktuelle Entwicklung

Die Bedeutung des Lainzer Tiergartens als naturnahes Erholungsgebiet nimmt stetig zu. Etwa 1 Million Besucher*innen pro Jahr nutzen den Tiergarten zur Erholung.

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb
Kontaktformular