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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt ASFINAG

Bei einem Betriebsgebäude der ASFINAG wird die Ölheizung durch eine klimafitte Kombination aus Pellets, Photovoltaik und Wärmepumpen ersetzt.

  • Ersatz der Ölheizung durch 2 180-kW-Pelletskessel
  • Warmwasserbereitstellung im Sommer über eine Luftwärmepumpe
  • 560-kWp-Photovoltaikanlage mit 1.245 Modulen
  • Batteriespeicher mit 750-kWh-Kapazität und Kleinwindkraftanlage mit 3-kW-Leistung
  • Versorgung mehrerer Gebäude über ein internes Wärmenetz
  • Entsiegelung und Begrünung des Areals

Mit der Umstellung des Betriebsgebäudes in der Klingerstraße im Süden Wiens setzt die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) ein deutliches Zeichen für eine nachhaltige Energieversorgung. Durch die Nutzung von Biomasse und Photovoltaik sowie den Einsatz einer Wärmepumpe wird ein relevanter Beitrag zur Dekarbonisierung geleistet.

Die zuvor vorhandene Ölheizung wurde durch ein neues Heizsystem auf Basis von Biomasse ersetzt. Seitdem sorgen 2 Pelletskessel mit jeweils 180-kW-Heizleistung abwechselnd für die benötigte Wärme. Nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen werden sie gemeinsam betrieben. Der Pellets-Lagerraum hat ein Fassungsvermögen von rund 100 Tonnen, der Jahresverbrauch an Pellets liegt jedoch bei etwa 110 Tonnen. Da die Wärmeversorgung mehrere Gebäude bedient, stellt sie ein internes Wärmenetz dar. Die Anlage wird 2-mal jährlich gewartet. Dabei werden die Feinstaubfilter gereinigt und bei Bedarf gewechselt. Die Asche wird in Behältern gesammelt, die sich vor den Heizkesseln befinden.

Im Sommer wird das Warmwasser zum Duschen mithilfe einer Luftwärmepumpe bereitgestellt. Dafür wird Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage genutzt. Die auf mehrere Gebäude verteilte Dachanlage verfügt über 1.245 Module und erreicht eine Spitzenleistung von 560 kWp. Sie versorgt die Luftwärmepumpe, das Verwaltungsgebäude, den Werkstätten-Trakt inklusive Waschhalle, die Maschinenhallen und die Verkehrsmanagement-Zentrale mit Strom. Somit deckt die Photovoltaikanlage einen großen Teil des Eigenstrombedarfs und erhöht die Energieautarkie des Standorts. Ergänzt wird das Energiesystem durch einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 750 kWh. Dieser ermöglicht die zeitversetzte Nutzung des selbst produzierten Stroms und reduziert den Strombezug aus dem Netz. In das Energiesystem ist zudem eine Kleinwindkraftanlage mit einer Leistung von 3 kW integriert. Auf dem Gelände befinden sich Lademöglichkeiten für E-Bikes und Elektroautos, darunter 2 ultraschnelle Ladesäulen, sogenannte "Super-Charger".

Die Entsiegelung von Teilflächen schafft die Voraussetzung dafür, dass Regenwasser auf dem Gelände versickern kann. Dadurch wird die Bildung von Hitzeinseln reduziert. Durch die Bepflanzung mit Laub- und Obstbäumen, Weinreben, Sträuchern und Gräsern wird der Standort nicht nur gestalterisch, sondern auch ökologisch aufgewertet.

Das Projekt zeigt, dass durch eine durchdachte Kombination von Maßnahmen selbst große Infrastrukturbauten klimafit gemacht werden können. Es dient als Inspiration für weitere Standorte in ganz Österreich.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Zentrale Ölheizung für mehrere Gebäudeteile

Elemente des neuen Energiesystems

  • 2 Pelletskessel mit je 180-kW-Heizleistung
  • Wärmeversorgung über internes Wärmenetz
  • Luftwärmepumpe für Warmwasser im Sommer
  • 560-kWp-Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung beziehungsweise Überschuss-Einspeisung
  • 750-kWh-Batteriespeicher
  • 3-kW-Windturbine

Unterstützung durch die Stadt Wien

  • Das Gebäude wurde unter Verwendung von Förderungsmitteln des Landes Wien durchgreifend saniert (Heimsanierung).

Über das Gebäude

  • Adresse: 23., Klingerstraße 10 A
  • Gebäudetyp: Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Verkehrsmanagement-Zentrale
  • Eigentümerschaft: ASFINAG
  • Nutzung: Industriestandort für Büro, Technik, Verkehrsinfrastruktur

Kontakt

Stadt Wien - Energieplanung

Energieplanung (MA 20)
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