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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Hofwiesengasse

Die Abteilung Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien dekarbonisiert das Energiesystem in der Volkshochschule Hietzing mittels Luftwärme und bedarfsangepasster Wärme- und Kälteabgabe.

  • Umstellung einer Bildungseinrichtung von einer fossilen Heizung auf erneuerbare Energiequellen und Kühlung im Sommer
  • Senkung des Heizwärmebedarfs auf 40,1 kWh/m²a
  • Photovoltaikanlage mit 73 Modulen und 30 kWp Leistung am Dach
  • Thermische Sanierung mit 3-fach-verglasten Fenstern, Zellulose-Dämmung unterm Dach und 12 Zentimeter Außendämmung an der Fassade
  • Raffstores an Fensterflächen mit direkter Sonneneinstrahlung
  • Teilentsiegelung des Parkplatzes durch Rasengittersteine

Mit der umfassenden Sanierung der Volkshochschule Hietzing durch die Abteilung Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien (MA 34) gelang nicht nur die funktionale Erneuerung eines Bildungsstandorts, sondern auch ein vollständiger Ausstieg aus fossiler Energieversorgung. Im Rahmen des städtischen "Sanierungs- und Investitionsprogramms Wiener Volkshochschulen 2030" wurde das 1973 erbaute Gebäude als einer von insgesamt 27 Standorten durch die MA 34 baulich, energetisch und haustechnisch auf den neuesten Stand gebracht.

Ursprünglich erfolgte die Wärmeversorgung über zentrale Gasthermen, die durch eine Ölheizung für Bedarfsspitzen ergänzt wurden. Der 30.000 Liter fassende Öltank war unterirdisch verbaut und wurde im Zuge der Sanierung entfernt. Zur Wärmeabgabe wurden vorrangig Heizkörper verwendet. Der ursprüngliche Heizwärmebedarf lag bei 130 kWh/m²a.

Die Energietechnik des Gebäudes wurde rundum erneuert: 2 Luft-Wärmepumpen mit jeweils über 100 Kilowatt Heiz- und über 70 Kilowatt Kühlleistung sorgen mittels Change-Over-Funktion für eine effiziente, klimafreundliche Wärme- und Kälteversorgung. Dabei wird zentral zwischen Heiz- und Kühlbetrieb gesteuert. Das Warmwasser wird dezentral und elektrisch, teilweise mithilfe von Pufferspeichern, aufbereitet. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit 73 Modulen und 30 Kilowatt-Peak produziert Strom für den Eigenbedarf.

Je nach Raumtyp erfolgt die Wärme- und Kälteabgabe unterschiedlich: In Kurs- und Büroräumen werden Gebläsekonvektoren, die als Wandanbaugeräte unter den Fenstern angebracht sind, sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet. In Nebenräumen und Gängen wurden Heizkörper zum Heizen installiert. Der Veranstaltungssaal und die Gymnastiksäle werden über die Lüftungsanlagen beheizt und gekühlt. Dabei stellen sich die Lamellen der Drallauslassboxen in den Decken zwischen Sommer und Winter um, um eine gleichmäßige Raumtemperatur zu gewährleisten. Flach gestellte Lamellen entlassen im Sommer deckennah kühle Luft, steil gestellte Lamellen bringen im Winter Heizluft in Richtung Boden.

Die thermische Sanierung beinhaltete den Wechsel zu 3-fach-verglasten Fenstern, eine 12 Zentimeter dicke Außendämmung der Fassade und eine etwa 30 Zentimeter umfassende Zellulose-Dämmung unterhalb des Falzdachs. Diese Maßnahmen senkten den Heizwärmebedarf des Gebäudes auf 40,1 kWh/m²a, also um fast 70 Prozent. Insgesamt ist die Volkshochschule Hietzing ein Vorzeigeprojekt für den erfolgreichen Ausstieg aus Öl und Gas bei öffentlichen Bildungsbauten.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Zentrale Gasheizung mit Öl für Bedarfsspitzen
  • Wärmeabgabe über Heizkörper
  • Keine Kühlung
  • Hoher Heizwärmebedarf durch schlechten thermischen Zustand

Elemente des neuen Energiesystems

  • 2 Luft-Wärmepumpen am Dach mit über 100 Kilowatt Heiz- und über 70 Kilowatt Kühlleistung
  • Change-Over-Funktion: Zentrale, einheitliche Umstellung des gesamten Gebäudes zwischen Heiz- und Kühlbetrieb je nach Jahreszeit
  • Abgabesysteme fürs Heizen und zum Temperieren: Fan-Coils in Kursräumen, Heizkörper (nur fürs Heizen) in Gängen und Nebenräumen sowie Lüftungsanlage in Veranstaltungs- und Gymnastiksälen

Über das Gebäude

  • Adresse: 13., Hofwiesengasse 48
  • Gebäudetyp: Mehrgeschoßiger Bildungsbau, Volkshochschule, errichtet 1973
  • Eigentümerschaft: Stadt Wien
  • Fertigstellung: September 2024
  • Nutzfläche: circa 2.500 Quadratmeter
  • Heizwärmebedarf: 40,1 kWh/m²a (zuvor 130 kWh/m²a)
  • Auszeichnungen: 1. Platz FMA CO₂-Countdown-Award 2024

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Stadt Wien - Energieplanung

Energieplanung (MA 20)
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