"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Hauslabgasse
- Wohngebäude aus dem Jahr 1975 mit geringer Außenfläche
- Zentrale Heizung und Warmwasserbereitung mit Gaskessel
- Thermische Sanierung der Fassade
- 1. Schritt: Errichtung von Luftwärmepumpen für Heizung und Warmwasser und Weiterbetrieb des vorhandenen Gaskessels bei geringen Temperaturen (Übergangslösung)
- Hydraulischer Abgleich zur Effizienzsteigerung
- 2. Schritt: Errichtung von Tiefensonden und Erdwärmepumpe als Ersatz für verbliebenen Gaskessel
Das Wohngebäude der gemeinnützigen Sozialbau AG liegt in einem der am dichtesten besiedelten Grätzln Wiens. Dementsprechend ist die verfügbare Fläche für ein erneuerbares Heizsystem sehr begrenzt. Die Genossenschaft hat sich dafür entschieden, das bisher zentral mit einem Gaskessel beheizte Gebäude auf ein kombiniertes System mit Luft- und Erdwärmepumpen für Heizung und Warmwasser umzustellen.
Das 1975 erbaute Gebäude mit rund 980 Quadratmetern Wohnfläche und 13 Wohnungen wurde im 1. Schritt mit einem Wärmedämmverbundsystem thermisch saniert. Dadurch konnte der Heizwärmebedarf von 106 auf 46 kWh/m²a gesenkt werden. Im Jahr 2024 wurden zunächst 4 Luftwärmepumpen mit einer Leistung von je 9 kW auf dem Dachboden installiert. Diese übernahmen bis zu einer Außentemperatur von 0 Grad Celsius die Heizung und die Warmwasserbereitung des Gebäudes. Bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius sorgte der im Technikraum im Keller untergebrachte Gaskessel für Heizung und Warmwasserbereitung, da die Luftwärmepumpen bei dieser Außentemperatur nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können.
Um den Gaskessel vollständig zu ersetzen, wurden im Frühjahr 2025 3 Tiefensonden im Gehsteig gebohrt und eine Erdwärmepumpe mit einer Leistung von circa 12 kW errichtet. So kann bei niedrigen Außentemperaturen die vergleichsweise höhere Temperatur des Erdreichs als Umweltwärmequelle genutzt werden. Um die benötigten Sonden und die Wärmepumpe möglichst klein zu dimensionieren und somit die Investitionskosten gering zu halten, wurde das Heizsystem durch einen hydraulischen Abgleich optimiert. Durch das hydraulisch ausgeglichene System ist es möglich, auch mit einer geringeren Leistung die notwendigen Temperaturen im Gebäude zu erreichen. Um die Beeinträchtigung für die Bewohner*innen so gering wie möglich zu halten, erfolgte der hydraulische Abgleich über Ventile, die in den Steigsträngen außerhalb der Wohnungen verbaut wurden. Auch die bestehenden Heizkörper konnten für die Wärmeabgabe beibehalten werden.
Im Zuge der thermischen Sanierung wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 6,2 kWp errichtet. Der erzeugte Strom wird zunächst den Bewohner*innen im Rahmen einer dynamischen Verteilung zur Verfügung gestellt. Überschüssige Energie wird zur Versorgung der Luftwärmepumpe und für den Allgemeinstrom des Gebäudes verwendet.
Der Gaskessel bleibt als Backup-System noch für die kommende Heizsaison bestehen, der Regelbetrieb für Heizung und Warmwasserbereitung erfolgt fossilfrei. Dadurch ist auch eine Kühlung über Niedertemperatur-Heizkörper möglich. Die Umrüstung der Heizkörper obliegt den Mieter*innen.
Ausgangssituation der Energieversorgung
- Wohngebäude, errichtet 1975
- Zentraler Gaskessel für Heizung und Warmwasser
- Wärmeabgabe über Heizkörper
Elemente des neuen Energiesystems
- Thermische Sanierung
- Errichtung von 4 9-kW-Luftwärmepumpen auf dem Dachboden
- Hydraulischer Abgleich des Heizsystems, um benötigte Heizleistung zu minimieren
- Errichtung von 3 Tiefensonden mit circa 12-kW-Erdwärmepumpe für Lastdeckung bei tiefen Außentemperaturen
- Warmwasserbereitung über beide Wärmepumpen-Systeme
- Photovoltaikanlage mit 6,2 kWp
Über das Gebäude
- Adresse: 5., Hauslabgasse 19
- Gebäudetyp: mehrgeschoßiger Wohnbau, errichtet 1975
- Eigentümerschaft: Sozialbau gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft
- Fertigstellung: 2025
- Nutzfläche: circa 977 Quadratmeter
- Anzahl der Wohneinheiten: 13
- Heizwärmebedarf: 46 kWh/m²a (zuvor 106 kWh/m²a)
Kontakt
Diesen Inhalt teilen
Diesen Inhalt einbetten
Der eingebettete Inhalt aktualisiert sich automatisch, sobald wir ihn auf wien.gv.at ändern.
Informationen zum Inhalt
- Letzte Aktualisierung: 25.11.2025, 15.44 Uhr
- Eindeutige ID dieses Inhalts: c82e8f07-b2cf-4e4b-bc31-24e7c4b0a6cd
- Maschinenlesbare Version: JSON
Dieser Inhalt wird von der Stadt Wien kostenfrei gemäß Creative Commons CC-BY 4.0 zur Verfügung gestellt.