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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Favoritenstraße

Das Gründerzeit-Haus in Wieden wurde mittels Pellets und Solarthermie fast vollständig auf erneuerbare Wärmeversorgung umgestellt.

  • Umstellung von Einzelöfen und Gasthermen auf zentrale Pelletsheizung
  • 2 Pelletskessel (109 kW und 70 kW) mit 2 je 1.500-Liter-Pufferspeicher
  • Solarthermieanlage zur Unterstützung von Heizung und Warmwasserbereitung
  • Wärmeabgabe über Heizkörper und Fußbodenheizung

Mit der Umstellung auf eine zentrale Wärmeversorgung wurde im Gebäude Favoritenstraße 44 bereits im Jahr 2008 ein wichtiger Schritt in Richtung "Raus aus Gas" gesetzt. Das Thema erneuerbare Energien war dem inzwischen verstorbenen damaligen Eigentümer, Herrn Valentin Basilides, ein sehr großes Anliegen und wurde von ihm angestoßen. Seither wird der Heizenergiebedarf der Wohnungen, der zwei Geschäftslokale, einem Büro und einem Lagerraum größtenteils mit erneuerbarer Energie gedeckt. Aktuell sind nur noch drei von den 17 Wohnungen mit bestehenden Mietverträgen an die Erdgasversorgung angeschlossen. Ihre Einbindung in das zentrale System ist vorgesehen und wird spätestens vor einer Neuvermietung umgesetzt.

Vor der Umstellung verfügte das Gebäude über keine zentrale Heizungsanlage. Alle Wohnungen und Geschäftslokale wurden individuell über Gasthermen oder Einzelöfen beheizt. Im Zuge der Zentralisierung wurden zwei Hackgut-Pelletskessel mit einer Nennleistung von 109 Kilowatt beziehungsweise 70 Kilowatt installiert. Gemeinsam mit einer Solarthermieanlage decken diese die gesamte Wärmeenergieversorgung für Heizung und Warmwasser ab. Pro Befüllung des Lagerraums müssen bis zu 20 Tonnen Pellets angeliefert werden. Die Solarthermieanlage entlastet die Pelletsheizung insbesondere in den Übergangszeiten und bei der Warmwasserbereitung im Sommer. In das System sind zwei Pufferspeicher mit jeweils 1.500 Litern Fassungsvermögen integriert.

Im Zuge der Umstellung wurden neue Steigleitungen durch das Stiegenhaus verlegt. In einer der angeschlossenen Wohnungen erfolgt die Wärmeabgabe über eine Fußbodenheizung, in allen anderen über bestehende Heizkörper. In den Einheiten, in denen zuvor Einzelöfen vorhanden waren, wurde ein neues Heizungsverteilsystem samt Heizkörpern installiert. Auch das straßenseitige Café im Erdgeschoß wurde an das zentrale System angebunden.

Im Zuge der Sanierung einer Wohnung stellt die Vermieterin jeweils auch eine Küche inklusive E-Herd bereit, damit ist auch das Kochen gasfrei. Durch die Nutzung von Sonnenenergie und Biomasse leistet das Projekt seit 2008 einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung im städtischen Altbaubestand. Perspektivisch wird auch die vollständige Abkehr von fossilen Brennstoffen gelingen: Eine Anbindung der drei noch verbleibenden Wohnungen erfolgt jeweils vor einer Neuvermietung.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Wohnungsweise Gasetagenheizungen beziehungsweise Einzelöfen
  • Dezentrale Warmwasserbereitung
  • Wärmeabgabe über Heizkörper beziehungsweise Einzelöfen

Elemente des neuen Energiesystems

  • Zentrale Wärme- beziehungsweise Warmwasserversorgung (mit Ausnahme von 3 noch nicht angeschlossenen Wohnungen)
  • 2 Hackgut-Pelletskessel (Baujahr 2008, Nennleistung 109 beziehungsweise 70 kW)
  • Solarthermieanlage
  • Wärmeabgabe über Heizkörper beziehungsweise in einer Wohnung über Fußbodenheizung

Über das Gebäude

  • Adresse: 4., Favoritenstraße 44
  • Gebäudetyp: mehrgeschoßiger Gründerzeit-Wohnbau, errichtet circa 1900
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: Umbau Pellets und Solaranlage 2008
  • Nutzfläche: 2.094,21 Quadratmeter
  • Anzahl der Einheiten: 21 (17 Wohneinheiten, 2 Geschäftslokale, 1 Büro, 1 Lagerraum)
  • Heizwärmebedarf: 70,4 kWh/m²a

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