"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Fahrbachgasse
- Umstieg auf Luft-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung
- Dezentrale Warmwasserbereitung mittels E-Boiler
- Umfassende thermische Sanierungsmaßnahmen: innenseitige Dämmung zum Erhalt der historischen Fassade sowie Dämmung der Kellerdecke, außenseitige Vollwärmeschutzdämmung zum Garten hinaus und Fenster mit Dreifachverglasung
- Heizwärmebedarf von 120 auf 31 kWh/m²a reduziert
- Dachausbau sowie Zubau, Balkone, Fahrradabstellraum und Hofbegrünung
Im Zuge der umfassenden Sanierung und Aufstockung eines Zinshauses aus dem Jahr 1914 in der Fahrbachgasse 3 gelang der vollständige Umstieg auf ein klimafreundliches Heizsystem. Das Bestandsgebäude wurde generalsaniert und um zusätzliche Wohneinheiten erweitert. Durch die Kombination von thermischer Sanierung und moderner Wärmepumpentechnologie konnte der Heizwärmebedarf um fast 75 % gesenkt werden.
Vor der Umstellung erfolgte die Wärmeversorgung dezentral über Gasgeräte: In den Wohnungen kamen Gasetagenheizungen zum Einsatz, im Erdgeschoß des Gebäudes, in dem sich ein Gewerbebetrieb (Raumausstatter) befindet, wurde ein Einzelofen genutzt. Auch das Warmwasser wurde dezentral über Gas-Durchlauferhitzer bereitet. Mit der Generalsanierung wurde das Gebäude vollständig vom Gasnetz abgetrennt und auch das Kochen erfolgt nun nach dem Umbau vollständig gasfrei
Für die zentrale Beheizung aller Wohneinheiten sorgt nun eine Luft-Wärmepumpe mit einer Leistung von 35 Kilowatt, die Wärme über die neu errichtete Fußbodenheizung verteilt. In das Heizsystem ist ein 1.000-Liter-Pufferspeicher integriert, der durch einen Heizstab mit einer Leistung von neun Kilowatt ergänzt wird. Eine Schallschutzmatte mit Gummilagern minimiert die Übertragung von Vibrationen der auf dem Dach installierten Wärmepumpe auf das Gebäude. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral über E-Boiler. Für eine effiziente Heizleistung sorgt eine witterungsgeführte Regelung: Sinkt die Außentemperatur, wird die Vorlauftemperatur automatisch erhöht. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe wird dabei präzise über einen separaten Stromzähler erfasst.
Aufgrund unterschiedlicher Temperierungsanforderungen im Gebäude war ein Change-Over-Betrieb der Bauteilaktivierung nicht umsetzbar, weshalb die Fußbodenheizung nur zum Heizen und nicht zum Kühlen genutzt wird. Im Dachgeschoß wurden daher in ausgewählten Räumen Klimageräte installiert; die zugehörigen Außeneinheiten befinden sich auf dem Dach. Im Dachgeschoßaufbau sorgen außenliegende Raffstores beziehungsweise Rollläden an den Dachflächenfenstern für Verschattung.
Neben der Umstellung auf erneuerbare Energien wurden zahlreiche bauliche Verbesserungen umgesetzt: Dazu gehören Balkone, ein Fahrradabstellraum, ein Aufzug, die Dämmung der hofseitigen Außenwand mittels Wärmedämmverbundsystem, eine innenseitige Dämmung zum Erhalt der straßenseitigen historischen Fassade sowie dreifach-verglaste Fenster. Durch die im Zuge der Sanierung umgesetzten Maßnahmen wurde nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch der Wohnkomfort und die Aufenthaltsqualität im Gebäude deutlich gesteigert. Als Beitrag zum Artenschutz wurden zudem Nisthilfen für Vögel angebracht. Abgerundet wird das neue System durch die Möglichkeit des Car-Sharings: Vor dem Gebäude befindet sich ein Stellplatz für ein Car-Sharing-Fahrzeug.
Ausgangssituation der Energieversorgung
- Gasetagenheizungen, Einzelofen im Gewerbebetrieb
- Dezentrale Gas-Durchlauferhitzer für Warmwasser
- Wärmeabgabe über Heizkörper
Elemente des neuen Energiesystems
- Luft- Wärmepumpe mit einer Leistung von 35 kW
- 1.000-Liter-Pufferspeicher mit 9-kW-Heizstab
- Wärmeabgabe über Fußbodenheizung
- Dezentrale Warmwasserbereitung über E-Boiler
- Technikzentrale im Keller, witterungsgeführte Steuerung
- Keine Verwendung von Gas zum Kochen nach Sanierung
Über das Gebäude
- Adresse: 21., Fahrbachgasse 3
- Gebäudetyp: Gründerzeit-Haus, errichtet 1914, erweitert und aufgestockt
- Eigentümerschaft: privat
- Fertigstellung: 2024
- Nutzfläche: 985 m² (zuvor circa 375 m²)
- Anzahl der Wohneinheiten: 13
- Heizwärmebedarf: 31 kWh/m²a (zuvor 120 kWh/m²a)
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- Letzte Aktualisierung: 28.11.2025, 10.38 Uhr
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