"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Exelberg
- Wirtschaftsgebäude der Abteilung Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) der Stadt Wien steht unter Denkmalschutz
- Umstellung auf wohnungsweise fossilfreie Versorgung mittels Luft-Wärmepumpen für Heizen und Warmwasser
- Ergänzende Beheizung mittels Biomasse
- Raus aus Gas bei einer Liegenschaft im Eigentum der Stadt Wien
- Unterstützung aus dem PUMA-Call "Raus aus Gas!" der Wiener Umweltanwaltschaft
Das Gebäude befindet sich im 17. Wiener Gemeindebezirk, nahe der Grenze zu Niederösterreich im Wienerwald. Es wurde um das Jahr 1900 als Wirtschaftsgebäude (Forsthaus) errichtet und zuletzt von der Abteilung Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) der Stadt Wien genutzt. Im Jahr 2023 wurde die Entscheidung getroffen, das Gebäude zu sanieren und dabei zwei Wohneinheiten zu schaffen. Die Arbeiten wurden im Juni 2024 abgeschlossen, und die Wohnungen konnten im dritten Quartal 2024 bezogen werden.
Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wurde von Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle abgesehen. Mit einem Heizwärmebedarf von 214 kWh/m²a liegt der Energieverbrauch deutlich über dem Wiener Durchschnitt. Dennoch konnte durch den Einsatz zweier dezentraler Luft-Wärmepumpen in Kombination mit einer Holzheizung vollständig auf fossile Energieträger verzichtet werden.
Vor der Sanierung wurden Raumwärme und Warmwasser über wohnungsweise Gasthermen bereitgestellt. Da das Gebäude außerhalb des Wiener Gasnetzes liegt, musste das benötigte Flüssiggas etwa einmal pro Jahr per Lkw angeliefert werden. Der dafür erforderliche Erdtank aus den frühen 1990er-Jahren hatte ein Fassungsvermögen von 4.900 Litern. Im Zuge der Sanierung wurde der Flüssiggastank erfolgreich entfernt - ein wichtiger Schritt, der trotz erheblichem Aufwand umgesetzt werden konnte.
Nach der Umstellung werden nun beide Wohnungen separat über jeweils eine Luft-Wärmepumpe versorgt. Die kompakten, dezentralen Geräte haben einen ähnlichen Platzbedarf wie herkömmliche Gasthermen und können in der Regel direkt an deren Stelle installiert werden. In der Erdgeschoßwohnung kam ein 10-Kilowatt-Kompaktgerät mit integriertem Warmwasserspeicher von 190 Litern zum Einsatz. Die Wohnung im Obergeschoß wird ebenfalls über eine 10-Kilowatt-Luftwärmepumpe beheizt, jedoch ohne integrierten Speicher. Für die Warmwasserbereitung wurde hier ein separater 300-Liter-Pufferpeicher am Dachboden installiert. Zusätzlich steht in beiden Wohnungen bei Bedarf jeweils ein Holzofen zur Verfügung.
Das Projekt wurde im Rahmen des Programms Umweltmanagement im Magistrat (PUMA) eingereicht und für eine Kofinanzierung ausgewählt. Ziel von PUMA ist es, flächendeckenden und zielgerichteten Umweltschutz innerhalb der Wiener Stadtverwaltung umzusetzen.
Ausgangssituation der Energieversorgung
- Unsaniertes Gebäude, errichtet um 1900
- Dezentrale Gastherme für Heizen und Warmwasserbereitung
- Wärmeabgabe über Heizkörper
Elemente des neuen Energiesystems
- Wohnungsweise Heizung und Warmwasserversorgung mittels Luft-Wärmepumpen mit einer Nennleistung von je 10 kW
- Ergänzende Beheizung mit Biomasse in beiden Wohnungen vorhanden
- Im Erdgeschoß Kompaktgerät mit integriertem Warmwasserspeicher mit 190 Litern
- Im Dachboden separater Warmwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 300 Litern
- Wärmeabgabe über die bestehenden Heizkörper Elemente des neuen Energiesystems
Über das Gebäude
- Adresse: 17., Exelberg 31
- Gebäudetyp: ursprünglich Wirtschaftsgebäude, Baujahr circa 1900
- Eigentümerschaft: Stadt Wien
- Fertigstellung: Juni 2024
- Heizwärmebedarf: 214 kWh/m²a
- Bruttogeschoßfläche: circa 480 Quadratmeter
- Anzahl der Wohneinheiten: 2
- Förderung: PUMA-Call "Raus aus Gas!" der Wiener Umweltanwaltschaft kofinanziert
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- Letzte Aktualisierung: 25.11.2025, 15.56 Uhr
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