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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Abelegasse

Im Rahmen einer Generalsanierung wurde das Gebäude im 16. Bezirk zentralisiert und von Einzelgasthermen auf Luftwärmepumpen umgestellt.

  • Umrüstung eines Gründerzeithauses von Einzelgasthermen auf eine zentrale Luftwärmepumpen-Lösung
  • Umfassende thermische Sanierung und Aufstockung des Dachgeschoßes
  • Dämmung der Innenhof-Fassade; keine Sanierung der Gebäudehülle auf der Straßenseite aufgrund der gegliederten Fassade
  • Umstellung von Kochgas auf E-Herde
  • Wärmeabgabe über eine Fußbodenheizung

Das aus dem Jahr 1924 stammende bestandsfreie Gebäude wurde durch die Eigentümer VLA Project Development GmbH umfassend generalsaniert und auf eine klimafitte zentrale Luftwärmepumpen-Lösung umgestellt. Anstelle der Einzelgasthermen versorgen nun Luftwärmepumpen alle 24 Wohnungen mit Wärme. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral mittels elektrischer Wohnungsstationen. Die beiden reversiblen Monoblock-Luftwärmepumpen mit einer Heizleistung von insgesamt circa 60 kW wurden auf dem Dach des Gebäudes installiert und zur Schallminimierung verkleidet. Die weitere Haustechnik, darunter 2 Pufferspeicher mit jeweils 800 Litern Volumen zur Unterstützung der Wärmepumpen, befindet sich in einem Kellerraum. Die engen Platzverhältnisse im Keller erschwerten die Installation und Leitungsführung bis zu den Pufferspeichern. Die Leitungen verlaufen entlang der Kellertreppe an der Wand und werden im Stiegenhaus in einem neu geschaffenen Steigschacht vertikal zu den oberen Etagen geführt. In den sanierten Wohnungen und im Dachgeschoßausbau erfolgt die Wärmeabgabe über eine Fußbodenheizung, die an das zentrale Wärmeverteilsystem angeschlossen ist. Um einen reibungslosen und effizienten Betrieb zu gewährleisten, wird die Abrechnung des erneuerbaren Energiesystems von einem externen Dienstleister übernommen.

Da die je 800 Kilogramm wiegenden Wärmepumpen auf dem Dach der Eckliegenschaft aufgestellt wurden, waren erhebliche statische Maßnahmen notwendig. Nach Abstimmung mit der zuständigen Behörde stehen die Geräte nun hinter dem First auf der Innenhofseite des Daches entgegen dem ursprünglich geplanten Standort, der vom Straßenraum einsehbar war. Für beide Wärmepumpen ist gemäß dem Schallgutachten eine Schalldämmung von mindestens 14 Dezibel vorgesehen.

Thermische Maßnahmen spielten ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der energetischen Optimierung des Gebäudes: Der Neubau wurde mit einem Vollwärmeschutz ausgestattet und alle Fenster in den Bestandsgeschoßen wurden ausgetauscht. Aufgrund der gegliederten Fassadengestaltung ließ sich lediglich die Innenhof-Fassade des Bestands thermisch dämmen. Dennoch konnte der Heizwärmebedarf durch die Sanierungsmaßnahmen erheblich gesenkt werden – von zuvor circa 204 kWh/m²a auf nunmehr 54 kWh/m²a. Der Innenhof wurde teilweise entsiegelt und die Erdgeschoßwohnungen verfügen über Gärten, was zu einer verbesserten ökologischen Qualität beiträgt.

Im Dachgeschoßausbau kühlen Klimaanlagen die Wohnräume im Sommer. Die Fenster und Dachflächenfenster wurden mit außenliegendem Sonnenschutz ausgestattet. Jede Dachgeschoßwohnung verfügt über eine Dachterrasse. Im Rahmen der Sanierung wurden ein Liftzubau und hofseitige Balkone für die 14 Wohnungen im Regelgeschoß realisiert.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Bestandsfreies Mietshaus mit ehemaligem Geschäftslokal im Erdgeschoß
  • Dezentrale Heiz- und Warmwasserbereitung über Einzelgasthermen in den Wohnungen
  • Wärmeabgabe über Heizkörper
  • Teilweises Kochen mit Gasherd

Elemente des neuen Energiesystems

  • Heizen und Kühlen mit 2 reversiblen Luftwärmepumpen in Monoblock-Bauweise mit insgesamt circa 60-kW-Heizleistung
  • Dezentrale Warmwasseraufbereitung mit Wohnungsstationen
  • Wärmeabgabe über Fußbodenheizungen
  • 2 Pufferspeicher mit je 800 Litern Volumen
  • Heizzentrale befindet sich im Keller, Verlegung der neuen Steigleitungen durch das Stiegenhaus
  • Umstellung auf E-Herde zum Kochen

Über das Gebäude

  • Adresse: 16., Abelegasse 20
  • Gebäudetyp: Wohnhaus, Baujahr 1924
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: Anfang 2025
  • Heizwärmebedarf: circa 54 kWh/m²a (zuvor circa 204 kWh/m²a)
  • Nutzfläche: circa 1.638 Quadratmeter (zuvor circa 636 Quadratmeter)
  • Anzahl der Wohneinheiten: 24 (zuvor 17)

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Stadt Wien - Energieplanung

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