Methodik und Erstellung des Solarpotenzialkatasters
Der Solarpotenzialkataster basiert auf Luftbildern von Wien aus dem Jahr 2019. Durch die Auswertung dieser Bilder wurde ein Modell mit einer Genauigkeit von 25 Zentimetern erstellt. Auf dieser Grundlage wurden die Berechnungen für den Solarpotenzialkataster durchgeführt.
Beim Update im Jahr 2022 wurden die Daten von 2019 genutzt und mit einer verbesserten Methode in technische Potenziale umgewandelt.
Solarpotenzialanalyse
Um den besten Standort für Solarpaneele zu bestimmen, werden folgende Standortfaktoren analysiert:
- Ausrichtung der Dachfläche
- Neigung der Dachfläche
- Verschattung der Dachfläche durch Vegetation, Gebäude (Nahverschattung) oder Topographie (Fernverschattung)
- Lokaler Globalstrahlungswert für Wien
Strahlungsmodell, Grundlagen und Berechnung
- Die Strahlungsmodellierung für die Berechnung des Solarenergiepotenzials erfolgte aus dem Luftbild-basierten digitalen Oberflächenmodell (DOM) in 25 Zentimetern Rasterauflösung.
- Für die Fernverschattung wurde das digitale Geländemodell (DGM) der Umgebung Wiens in 1 Meter Rasterauflösung verwendet.
- Die eintreffende direkte und diffuse Sonnenstrahlung wurde für jede Stunde eines Jahres berechnet und mit Wetterdaten abgeglichen.
- Auf Basis dieser Daten wurden ähnliche Bereiche eines Daches automatisch erkannt und zu Flächen zusammengefasst. So konnten oft Störobjekte wie Kamine, Satellitenschüsseln oder andere Aufbauten herausgefiltert werden.
- Um zwischen Flachdach und Schrägdach zu differenzieren, wurde eine Analyse der Dachneigung durchgeführt. Anschließend wurden die Einstrahlungswerte klassifiziert und Flächen mit niedrigen Einstrahlungswerten gefiltert.
- Um die Potenzialflächen besser anzupassen wurden in Fallstudien verschiedene Gebäudetypen untersucht, darunter Neubauten, Altbauten, Wohnhäuser und Gewerbegebäude. Für diese ausgewählten Gebäude wurde eine konkrete Planung einer Photovoltaik-Anlage durchgeführt mit den Analyse-Ergebnissen verglichen. Dabei wurden Abschlagsfaktoren berechnet, um ungenutzte Bereiche wie Randzonen, Dachfenster, Aufbauten, Verkehrswege und geometrisch nicht nutzbare Flächen zu berücksichtigen. Diese Faktoren flossen in die Berechnung der geschätzten Anlagenleistung ein.
Ergebnisse
Das Ergebnis der Berechnung ist eine Rasterkarte, die die Strahlungsenergie in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2) und Jahr zeigt. Zusätzlich wurden Vektordaten erstellt, die sowohl die Strahlungsbereiche nach Kategorie in m² als auch die geschätzte Anlagenleistung pro Dach in Kilowattpeak (kWP) enthalten.
Im Solarpotenzialkataster können für jedes Gebäude in Wien folgende wichtige Informationen zur Planung einer Solaranlage abgefragt werden:
- Dachform (Schrägdach/Flachdach)
- für Solarnutzung "mittel", "gut" oder "sehr gut" geeigneten Teile der Dachflächen in m²
- geschätzte Anlagenleistung in kWp (Grundlage 380 Wp pro Modul)
Die Ergebnisse aus den Rasterdaten für die geeigneten Bereiche der Dächer stehen als Open Data im Vektorformat zur Verfügung: Photovoltaik-Potenzial 2022 (Dächer / PV-Potenziale) Wien
Auch die geschätzte Anlagenleistung pro Dach ist für ganz Wien als Open Data im Vektorformat erhältlich: Photovoltaik-Potenzial 2022 (Dächer / Anlagenleistung) Wien
Erstellung
Im Frühjahr 2010 haben die Abteilungen Stadtvermessung (MA 41), Umweltschutz (MA 22) und die Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle (MA 39) beschlossen, eine flächendeckende Analyse des Solarenergiepotenzials auf Wiens Dächern erstmals durchzuführen. Die Untersuchung lieferte das Solarenergiepotenzial pro Dachfläche. Das ist die Menge an Sonnenenergie, die im Laufe eines Jahres auf eine Dachfläche auftrifft.
Die aktuelle Version 2022 erfolgte darauf aufbauend nach einer neuen Methodik. Der Fokus lag auf dem technisch umsetzbaren Potenzial für Photovoltaik.
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- Letzte Aktualisierung: 05.11.2025, 13.18 Uhr
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