Prater

Durch die zentrumsnahe Lage, die gute öffentliche Anbindung sowie die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten hat der Prater einen hohen Stellenwert als Grün-Oase für Besucher*innen. Der grüne Prater wurde 1978 unter "Landschaftsschutz" gestellt, Ziel ist die Erhaltung der typischen Struktur einer fast unberührten Aulandschaft.

Geschichte

Der Wiener Prater wurde 1766 von Joseph II. für alle Bewohner*innen Wiens als Erholungsgebiet geöffnet. Die 1. schriftliche Erwähnung des Pratergebietes geht auf eine Urkunde aus 1162 zurück. Bereits in diesem Schriftstück fand sich der für die Namensgebung bestimmende Begriff "pratum", das lateinische Wort für Wiese.

Geschichte des Praters

Spiel- und Sportangebote

Im Prater gibt es Spiel- und Sportplätze mit einer Fläche von über 127.000 Quadratmetern:

Klettergerüst auf einem Spielplatz

Kinderspielplatz auf der Jesuitenwiese

  • Kinderspielplätze mit Wippen, Wasserspielanlagen, Spielhäusern, Schaukeln, Sandkisten, Rutschen und vielem mehr
  • Ballspielplätze für Fußball, Beachvolleyball und Tischtennis
  • Skatepark
  • Slackline-Anlage
  • Disc-Golf-Anlagen
  • Fitnessgeräte
  • Rodelhügel im Winter

Loipen, Joggingpfade und der Stadtwanderweg 9 befinden sich ebenfalls im Wiener Prater.

Gestaltung

Wiese mit einem hohen Baum

Kaiserwiese im Prater

Den Prater prägen vor allem größere Wiesenflächen wie etwa die Jesuitenwiese, Kaiserwiese vor dem Riesenrad oder die Grafenwiese. Viele davon werden nur 1 bis 2 Mal im Jahr von den Wiener Stadtgärten (MA 42) gemäht, um den wertvollen Lebensraum von seltenen Tieren und Pflanzen zu sichern.

Teich mit einer Wasserfontäne in der Mitte

Konstantinteich

Außer dem künstlich angelegten Konstantinteich neben der Zirkuswiese sind die Gewässer des Unteren Praters Reste ehemaliger Donauarme. Diese wurden mit der Donauregulierung im 19. Jahrhundert vom Hauptstrom abgeschnitten. Aufgrund dessen entwickelten sich das Heustadlwasser, das Lusthauswasser, das Mauthnerwasser sowie das Krebsenwasser von fließenden zu stehenden Gewässern.

Heustadelwasser

Das Heustadelwasser ist ein Stück echter Wildnis inmitten des 2. Bezirks. Dieser schmale Wasserbogen - nur 10 Meter breit und an den tiefsten Stellen 8 Meter tief - biegt sich über einen Kilometer Länge von der Donau bis zur Lusthausstraße. Seinen Namen hat das Heustadelwasser von einer ehemaligen Fütterungsstation für Rotwild.

Eine Besonderheit: Zur Verbesserung der Wasserqualität des Unteren Heustadelwassers wurde von der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) eine sogenannte Neptun-Anlage errichtet. Durch diese wird das Wasser laufend gefiltert und Trübstoffe werden abgebaut, um die Bildung von Algen im Gewässer zu reduzieren.

Lusthauswasser

Dieses Gewässer befindet sich direkt hinter dem Lusthaus. Der Weg führt zwischen hohem Gras, Hecken und mächtigen Bäumen hindurch. Das Wasser selbst ist von einem Schilfgürtel umrahmt, an manchen Stellen liegen malerische Seerosenblüten auf dem Wasser. Überall liegen Schilf und Totholz naturbelassen in dem lang gezogenen, schmalen Gewässer. Rundherum wachsen dichte Laubbäume, vorwiegend Ahorn und Eschen. Von Bibern angenagte Bäume sehen oft wie kunstvolle Skulpturen aus.

Baumvielfalt im Prater

Große Bäume

Der Prater ist in seinem botanischen Erscheinungsbild eine Harte Aue, das heißt, dass Hartholz-Arten vorherrschen. Der waldartige Baumbestand bedeckt den Großteil der gesamten Praterfläche und präsentiert sich mit Schwarz- und Silberpappeln, Ahorn und Eschen.

Der Grüne Prater zeichnet sich vor allem durch seinen alten Baumbestand aus und beherbergt einige Baumriesen, die über 200 Jahre alt sind.

Prater Hauptallee

Hauptallee im Wiener Prater

Prater Hauptallee

Die rund 4,5 Kilometer lange Prater Hauptallee beherbergt 2.600 Allee-Bäume, beginnt am Praterstern und endet beim Lusthaus.

Dominierend ist die 4- bis 6-reihige Kastanien-Allee (Aesculus hippocastanum), die besonders zur Blütezeit Ende April mit vielen weißen Blüten einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Die Hauptallee mit ihren Kastanienbäumen entstand schon im Jahr 1538 und ist heute ein Freizeitparadies zum Laufen, Radfahren oder Reiten.

Kastanien und Miniermotten

Um dem verfrühten Laubfall bei den Kastanien-Alleen entgegenzuwirken, wird die Kastanienminiermotte an besonders bedeutsamen Standorten, wie im Bereich der Prater Hauptallee und deren Nebenalleen, 2-mal jährlich bekämpft. Durch diese Pflegemaßnahmen wird der Befallsdruck durch die Motte deutlich reduziert und die Kastanien behalten ihr vitales Erscheinungsbild deutlich länger.

Infofolder Kastanienminiermotte: 780 KB PDF

Die Maßnahmen werden von mobilen Pflanzenschutz-Teams der Wiener Stadtgärten in den öffentlichen Parkanlagen und im Straßenraum durchgeführt, um Bäume und Pflanzen gesund zu erhalten. Der Schwerpunkt der wienweiten Arbeiten liegt nicht nur in der Bekämpfung der Kastanienminiermotte, sondern zum Beispiel auch bei der Eindämmung des Eichenprozessionsspinners, des Buchsbaumzünslers, aber auch in der Behandlung von Rosen et cetera. Selbstverständlich wird dabei auf den Einsatz biologischer Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmitteln geachtet.

Lusthaus

Am Ende der Prater Hauptallee steht das 1783 fertiggestellte Lusthaus in Form eines 8-eckigen Pavillons. Das heutige Lusthaus ließ Joseph II. nach Plänen von Isidore Canevale errichten. Um Schutz vor Hochwasser zu haben, wurde das Lusthaus vorsorglich auf einen Sockel gebaut. Heute beherbergt das Lusthaus ein Café-Restaurant.

Geschichte des Lusthauses

Einzigartiger Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten

Der Prater ist Heimat von hunderten Tier-Arten. Die stillgelegten Gewässer sind vor allem bei Wasservögeln beliebt: Hier nehmen Mandarinenten und Stockenten gerne ein Wasserbad. Neben Elstern, Eichelhähern, Meisen, Buchfinken, Kleibern, Zaunkönigen, Rotkehlchen, Staren, Spechten, Spatzen sowie Nebel- und Saatkrähen können Sie mit etwas Glück einen Eisvogel oder einen Graureiher auf Beutezug entdecken.

Oft beziehen Biberfamilien eines der Naturgewässer als Quartier. Glitzernde Libellen flitzen über die Wasseroberfläche. Unter der Wasseroberfläche nützen verschiedene Fische die ehemaligen Flussarme als Lebensraum. Zudem können Sie mit einem geschulten Auge Lurche, Schildkröten, Kröten und Frösche aufspüren.

Molche, Eidechsen, Schlangen, Rehe, Feldhasen, Füchse und Marder sind ebenfalls Teil der artenreichen Tierwelt des Wiener Praters. Neu hinzugekommen sind Waschbären oder die oftmals "ausgewilderten" Rotwangenschildkröten.

Liliputbahn

Die fast 4 Kilometer lange Liliputbahn wurde 1928 eröffnet. Mit 4 Stationen und einer Fahrtzeit von etwa 20 Minuten führt sie in den Wiener Wurstelprater und weiter durch den auch im Sommer erfrischend kühlen Auwald zum Ernst-Happel-Stadion. Auf der Fahrt können Sie verschiedene Teile des Praters entdecken, die Sie durch einen anschließenden Spaziergang erkunden können.

Wiener Riesenrad

Das Wiener Riesenrad wurde 1897 errichtet. Es zählt zu den Wahrzeichen Wiens und ist das ganze Jahr über in Betrieb. Aus fast 65 Metern Höhe haben Sie einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt. Der Durchmesser des Rades beträgt knapp 61 Meter, die gesamte Eisenkonstruktion wiegt 430 Tonnen. Das Rad hat 15 Waggons und dreht sich mit einer Geschwindigkeit von 2,7 Kilometer pro Stunde.

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