Rückhaltebecken - Liesingbach-Hochwasserschutz

Die Maßnahmen, die beim Liesingbach-Hochwasserschutz bis zum Ende der 1960er-Jahre angewendet wurden, reichten nicht aus, um die Umgebung konstant vor Hochwasserereignissen zu schützen. Ein Grund dafür war die zunehmende Grünlandverbauung. In den 1980er-Jahren wurden daher 3 Hochwasserrückhalteanlagen errichtet:

  • Rückhaltebecken Alterlaa
    • Lage: im Nahbereich des Wohnparks Alterlaa
    • Fassungsvermögen: 60.000 Kubikmeter
  • Rückhaltebecken Inzersdorf 1
    • Lage: linksufrig zwischen Gutheil-Schoder-Gasse und Triester Straße
    • Fassungsvermögen: 175.000 Kubikmeter
  • Rückhaltebecken Inzersdorf 2
    • Lage: im Bereich der ehemaligen Draschegründe (heute: Draschepark)
    • Fassungsvermögen: 65.000 Kubikmeter

Mit diesen 3 Becken können die notwendigen Wassermassen gefasst werden, damit der Liesingbach zwischen Alterlaa und Kledering nicht aus den Ufern tritt.

Das größte Hochwasserereignis seit Bestehen der Rückhaltebecken trat im Juli 1997 auf. Die Anlagen im Bereich Alterlaa und Draschepark wurden damals nicht geflutet. Das Becken bachabwärts der Gutheil-Schoder-Gasse wurde aber gefüllt und konnte so Schäden im Unterlauf verhindern.

Funktionsweise der Rückhaltebecken

Anlagen Alterlaa und Inzersdorf 2

Die Retentionsanlagen Alterlaa und Draschepark sind in ihrer Funktionsweise gleich: Aufgrund der relativ kleinen Rückhaltemengen sind keine Regeleinrichtungen notwendig.

gepflasterter Abschnitt des Liesingbachs

Zwischen dem Liesingbach und den Rückhalteanlagen wurde eine abgesenkte Überströmstrecke errichtet. Wegen der hohen Belastung dieser Flächen durch die starken Strömungen wurden sie mit einer Pflasterung gesichert.

Bachabwärts dieser Überströmstrecken befinden sich Einengungsbauwerke, die ab gewissen Wassermengen zurückstauen und das überschüssige Wasser in die Becken leiten. Sinkt der Wasserstand im Liesingbach wieder ab, werden die Hochwasserschutzanlagen wieder durch Rohre entleert.

Anlage Inzersdorf 1

Das Rückhaltebecken Inzersdorf 1 wurde aufgrund seiner Größe mit einer steuerbaren beweglichen Stauklappe ausgestattet. Die Klappe wird im Hochwasserfall von der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) gesteuert und ändert ihre Lage in Abhängigkeit vom Wasserstand im Liesingbach. Dadurch kommt es hier zu einem Rückstau. Das Wasser wird wiederum über eine abgesenkte Überströmstrecke in das Becken eingeleitet. Auch hier wird bei fallenden Wasserständen im Liesingbach das im Becken gespeicherte Wasser durch eine Rohrleitung in den Bach zurück geleitet.

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