Frauennetzwerk Medien

Das Frauennetzwerk Medien von Martina Madner und Alexandra Wachter wurde in der Kategorie "Frauennetzwerke" mit dem Wiener Frauenpreis 2022 ausgezeichnet.

Die Jury des Wiener Frauenpreises begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

Martina Madner und Alexandra Wachter mit dem Wiener Frauenpreis

"Der Journalismus ist eine Frauenbranche. Das sieht man alleine schon daran, dass die Jury des Frauenpreises zu 100 Prozent aus weiblichen Journalistinnen besteht. Aber es ist tatsächlich auch so, wenn man sich haltbarere Stichprobengrößen vornimmt: Über 70 Prozent der Journalismus- und Publizistik-Absolvent*innen in Österreich sind Frauen.

In den Redaktionen wird es dann etwas weniger, die Quote sinkt auf etwas unter die Hälfte. Und noch weiter oben wird die Luft ganz schön dünn: Viele österreichische Tageszeitungen hatten noch nie Chefredakteurinnen, derzeit sind es 2. Das wirkt sich nicht nur auf die Repräsentanz innerhalb der Medienhäuser aus, sondern auch auf die Berichterstattung. Weniger Frauen in den Redaktionen, weniger Protagonistinnen und Expertinnen, die zu Wort kommen. Weniger Aufmerksamkeit für die Lebenswelt der Hälfte der Menschheit - sie kommt in der männlichen Berichterstattung einfach weniger vor. Leider ist die Rechnung genau so einfach. Das wurde lange Zeit kaum hinterfragt, doch das Frauennetzwerk Medien legt seit seiner Gründung hartnäckig den Finger auf diese Mängel.

Gerade in den vergangenen Jahren ist ganz klar, wie wichtig es ist, dass Frauen im Journalismus gestärkt werden, durch ein Netzwerk, das Verbindungen schafft, zwischen Journalistinnen und Expertinnen, zwischen denen, die schon lange in der Branche sind und dem Nachwuchs, dem so ein Einstieg in die Branche erleichtert wird; durch Netzwerken, mit Mentoring-Programmen, durch das Sammeln von Expertinnen, die befragt werden können und sollen. Das Frauennetzwerk Medien fördert das Bewusstsein für die Ungleichheit von Frauen und Männern und schafft mit Kampagnen wie der Forderung nach Frauenquoten von 50 Prozent auf allen Ebenen in Medienhäusern Aufmerksamkeit für Journalistinnen und ihre Anliegen. Nicht zuletzt stärkt ein erfolgreiches Netzwerk wie dieses auch andere, jüngere Netzwerke.

Dafür gibt es seit 23 Jahren das Frauennetzwerk Medien. Und das ist nicht nur eine Bereicherung für die Frauen der Branche, sondern für den gesamten Journalismus in diesem Land. Wie ungemein wichtig diese Säule für eine Demokratie ist, konnte man in den vergangenen Jahren in Österreich nur allzu gut beobachten."

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