Zigaretten und Alkohol in der Schwangerschaft - Wiener Programm für Frauengesundheit

Schwangerschaft und Geburt bedeuten für Frauen eine große Umstellung. Insbesondere der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten stellt für viele eine Herausforderung dar. Fragen wie "Kann bereits ein Glas Wein der Entwicklung meines Babys schaden?" oder "Wie schädlich ist Passivrauchen wirklich?" verunsichern viele Frauen.

Nikotin und Alkohol während der Schwangerschaft und Stillzeit sind nach wie vor ein großes Tabuthema. Beides kann für die Entwicklung des heranwachsenden Kindes schwerwiegende Folgen haben. Welchen Risiken ein Kind bereits bei gelegentlichem Konsum von Zigaretten und Alkohol ausgesetzt wird, ist in der Bevölkerung wenig bekannt. Bei vielen Schwangeren muss das notwendige Problembewusstsein erst aufgebaut werden. Bei Informationen aus dem Internet sollte man jedoch vorsichtig sein.

Wiener Studie zum Konsum von Zigaretten und Alkohol während der Schwangerschaft und Stillzeit

Die Untersuchung zeigt, dass Rauchkonsum doppelt so häufig ist wie Alkoholkonsum: Jede 8. Frau (12 Prozent) raucht während der Schwangerschaft. 6 Prozent konsumieren Alkohol. Damit kommen pro Jahr in Wien mehr als 3.100 Kinder zur Welt, deren Mütter geraucht haben. Die Mütter von 1.100 Kindern haben während ihrer Schwangerschaft Alkohol getrunken.

Miterhoben wurden Einstellung und Empfehlungsverhalten von Gynäkolog*innen und Hebammen. Die Mehrheit räumt dem Thema Rauchen und Alkohol einen wichtigen Stellenwert in der Schwangeren-Vorsorge ein.

Das Büro für Frauengesundheit und Gesundheitsziele initiierte und begleitete die Studie mit finanzieller Beteiligung der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW), der Wiener Gesundheitsförderung (WiG) und dem Bereich Zielsteuerung und Gesundheitsplanung in der Abteilung Strategische Gesundheitsversorgung der Stadt Wien. Umgesetzt wurde die Studie von der Gesundheit Österreich GmbH in Kooperation mit dem Wiener Gesundheitsverbund.

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Gesprächsleitfäden für das Gesundheitspersonal

Das Ziel der Leitfäden ist, dass das Thema "Verzicht auf Rauchen und Alkohol in der Schwangerschaft" im Beratungsgespräch wertfrei und offen angesprochen wird. Sie geben Anregungen für einen einfachen Gesprächseinstieg und beschreiben unterschiedliche Gesprächsverläufe.

  • Medizinische Beratung schwangerer Frauen beim Rauch- und Alkoholverzicht: 550 KB PDF
  • Beratung schwangerer Frauen beim Rauch- und Alkoholverzicht: 350 KB PDF

Die Publikation richtet sich an alle Berufsgruppen, die regelmäßig mit Schwangeren Kontakt haben:

  • Frauenärzt*innen
  • Hebammen
  • Sprechstundenhilfen in den Ordinationen
  • Pflegepersonal in den Spitälern

Die Gesprächsleitfäden wurden vom Büro für Frauengesundheit und Gesundheitsziele in Kooperation mit einem Fachbeirat im Konsens mit der Wiener Ärztekammer erstellt. Vertreten waren das Rauchfrei Telefon, das Anton-Proksch-Institut, die Sucht- und Drogenkoordination, die Abteilung Gesundheitsdienst (MA 15) und das Frauengesundheitszentrum FEM Süd.

Broschüre für werdende Mütter und Eltern: "Eine Auszeit für Ihr Baby"

Das Wiener Programm für Frauengesundheit hat eine Broschüre mit dem Titel "Eine Auszeit für Ihr Baby - Information zu Alkohol und Rauchen für werdende Mütter & Eltern" herausgegeben. Sie richtet sich an werdende Mütter und Eltern und informiert sachlich darüber, warum jede einzelne Zigarette beziehungsweise jedes Glas Alkohol ein Risiko für die gesunde Entwicklung des heranwachsenden Babys darstellt.

Die Broschüre wurde gemeinsam mit einem interdisziplinären Expert*innen-Team erstellt. Sie wird dem Mutter-Kind-Pass beigelegt. So ist gewährleistet, dass jede Schwangere in Wien diese Informationen erhält.

Broschüre "Eine Auszeit für Ihr Baby - Information zu Alkohol und Rauchen für werdende Mütter & Eltern": 4,4 MB PDF

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