Brustkrebs-Früherkennung - Wiener Programm für Frauengesundheit

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und Ursache von Krebssterblichkeit bei Frauen. In Österreich erhalten rund 5.000 Frauen jedes Jahr die niederschmetternde Diagnose Brustkrebs. In Wien sterben jährlich rund 400 Frauen an Brustkrebs.

Röntgenuntersuchung (Mammografie)

Zur Früherkennung von Brustkrebs dient die Röntgenuntersuchung der Brust, die Mammografie. Ergänzend empfohlen werden die monatliche Selbstuntersuchung sowie die regelmäßige Tastuntersuchung durch die Gynäkologin oder den Gynäkologen.

Bei regelmäßiger Teilnahme an einer Mammografie reduziert sich das Risiko, an Brustkrebs zu sterben. Da die meisten Brusttumore im Frühstadium gefunden werden, bestehen gute Heilungschancen. Zudem sind mehr als die Hälfte der Tumore, die bei der Mammografie entdeckt werden, klein genug, um sie brusterhaltend zu operieren.

Der Nachteil der Mammografie ist, dass es zu falschen Negativ-Befunden und Positiv-Befunden kommen kann, auf deren Basis sich die betroffenen Frauen ängstigen oder in Sicherheit wiegen.

Wien hat Vorreiterrolle

Das Wiener Programm für Frauengesundheit hat zur Entwicklung des heute bestehenden österreichweiten Brustkrebs-Früherkennungsprogramms maßgeblich beigetragen.

Bereits 2001 lud Wien als erstes Bundesland gemeinsam mit der WGKK flächendeckend und mehrsprachig alle 50- bis 69-jährigen Wiener Frauen brieflich zu einer kostenlosen Mammografie ein. Diese Initiative steigerte die Untersuchungsrate von ursprünglich 49 auf 65 Prozent.

Umsetzung von EU-Leitlinien

Das Land Wien sprach sich frühzeitig für die Umsetzung der EU-Leitlinien zum qualitätsgesicherten Mammografie-Screening aus, zu dem alle Frauen eingeladen werden: Die Röntgenuntersuchung erfolgt durch speziell ausgebildete radiologisch-technische Fachkräfte an qualitätsgesicherten, digitalen Mammografie-Geräten. Die Befundung wird von 2 voneinander unabhängigen und speziell fortgebildeten Radiolog*innen im 4-Augen-Prinzip vorgenommen.

Diese EU-Qualitäts-Guidelines wurden erstmals 2007 beim Wiener Modellprojekt "Ich schau auf mich" angewendet. Die Initiative konzentrierte sich auf den 15., 16. und 17. Bezirk. Diese Bezirke weisen ein vergleichsweise niedriges Haushaltsnettoeinkommen und einen relativ hohen Anteil an Frauen mit Migrationshintergrund auf.

Nach 2 weiteren Projektrunden konnte gezeigt werden, dass ein organisiertes Programm die Teilnehmerinnen-Zahl steigert und Frauen aller sozialen Schichten erreicht. Diese Erkenntnisse flossen in die Erarbeitung des nationalen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms ein, das seit 2014 umgesetzt wird.

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