Monika Salzer - Preisträgerin Frauenpreis 2025

Die Jury des Wiener Frauenpreises begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

Was stellen sich Menschen vor, wenn sie an eine "Oma" denken? Eine gutmütige, alte Frau, bekannt für ihre Kuchen und selbstgehäkelten Socken. In einem Schaukelstuhl und an den Füßen Schuhe mit ergono­mischen Sohlen - was auch immer diese Oma in unserer Vorstellung kann und tut. Die wenigsten werden eine Frau gesehen haben, die lautstark auf die Straße geht, als Teil einer zivilgesellschaftlichen politischen Kraft, die sich gegen Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus stellt, die die Zukunft der nächsten Generationen im Blick hat, und sich dafür einsetzt, dass es eine Gute sein wird.

Eine unserer Preisträgerinnen, Monika Salzer, hat dafür gesorgt, dass sich das unpolitische Bild, das wir von älteren Frauen haben, ändert. Die Psychotherapeutin, evangelische Pfarrerin, Autorin und Feministin ist Gründerin der Omas gegen Rechts. 2017, als die ÖVP die FPÖ in die Regierung holt, gründet sie erst einmal einfach eine Gruppe auf Facebook. Sie wollte etwas dagegen tun, dass die ältere Frau in unserem kollektiven Bewusstsein nicht als öffentliche politische Kraft gesehen wird. Und hat so eine politische Bewegung gestartet, die heute mehrere 10.000 Mitglieder hat - in Österreich und darüber hinaus.

Monika Salzer hat mit den Omas gegen Rechts eine unbequeme Bewegung geschaffen, die die Macht der Frauensolidarität sieht, feiert und nutzt. Die älteren Frauen eine Möglichkeit bietet, gehört zu werden und sich politisch zu engagieren, die deren Trümpfe sieht: Die Erfahrung etwa oder die Zeit, die einige für politisches Engagement haben, weil sie ihre Kinder großgezogen und die Jahrzehnte der Arbeit zumindest in Teilen hinter sich gelassen haben. Monika Salzer hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Oma eine relevante politische Kraft wird, die wir dieser Tage so dringend brauchen.