Wiener Bevölkerung 2025: Daten und Fakten zu Migration und Integration
Entwicklung der Wiener Bevölkerung
Wien hat in den letzten 60 Jahren eine äußerst dynamische Bevölkerungsentwicklung erlebt. Aus einer stagnierenden Stadt wurde innerhalb weniger Jahrzehnte zunächst eine schrumpfende und später eine stark wachsende Stadt. Gleichzeitig wurde aus einer stark gealterten Stadt - überwiegend aufgrund der internationalen Zuwanderung - eine junge Metropole.
Der Fall des Eisernen Vorhangs, die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, der österreichische EU-Beitritt, die Erweiterungen der EU in den Jahren 2004, 2007 und 2013 sowie die Zuwanderung aus Konfliktregionen wie Syrien und Afghanistan ab dem Jahr 2014 oder der Ukraine ab dem Jahr 2022, haben zu einem deutlichen Wachstum der Stadt Wien geführt. Wien ist heute aufgrund von Zuwanderung die fünftgrößte Stadt in der EU. Anfang 2025 lebten in Wien 2.028.289 Menschen.
Wiener Bevölkerung nach Staatsbürgerschaft und Geburtsland
Die Zuwanderung von vor allem jungen Menschen wird in der Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung deutlich sichtbar. Anfang 2025 hatten 36,4 Prozent der Wiener*innen eine ausländische Staatsbürgerschaft, 40,9 Prozent waren im Ausland geboren und 46,3 Prozent hatten eine ausländische Herkunft - das bedeutet sie hatten entweder eine ausländische Staatsbürgerschaft oder waren im Ausland geborene Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft.
Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung nach Herkunft
Mit Anfang des Jahres 2025 hatten 939.732 Wiener*innen eine ausländische Herkunft. Die wichtigsten Herkunftsländer der Wiener Bevölkerung mit ausländischer Herkunft haben sich in den vergangenen Jahren nur wenig verändert: Anfang 2025 hatten 98.940 Personen eine Herkunft aus Serbien, 77.270 eine Herkunft aus der Türkei, 74.185 aus Deutschland sowie 65.510 aus Syrien.
Bevölkerung mit ausländischer Herkunft in den Bezirken
Im Jahr 2025 hatten 46,3 Prozent der Wiener*innen eine ausländische Herkunft. In 6 Bezirken hatte 2025 mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine ausländische Herkunft - in Rudolfsheim-Fünfhaus seit dem Jahr 2015, in der Brigittenau seit 2018, in Favoriten seit 2021, in Margareten seit 2022, in Meidling seit 2024 und in Ottakring seit 2025. Im Vergleich dazu haben in Hietzing, dem Bezirk mit dem geringsten Anteil an Bevölkerung mit ausländischer Herkunft, 33,4 Prozent der Bürger*innen eine ausländische Herkunft.
Wanderung zwischen Wien und dem Ausland
Jedes Jahr ziehen zehntausende Menschen aus dem Ausland neu nach Wien oder aus Wien in ein anderes Land. Im Jahr 2024 zogen 48.285 Menschen von Wien in ein anderes Land und 68.168 Menschen zogen aus dem Ausland nach Wien. Die Differenz aus den Zuzügen und den Wegzügen ergibt die Wanderungsbilanz der Stadt Wien mit dem Ausland. Im Jahr 2024 betrug der Wanderungssaldo mit dem Ausland für Wien 19.883 Personen, das ist ein Minus von 2.076 Personen im Vergleich zum Jahr davor.
Seit dem Jahr 2022 ziehen das 3. Jahr in Folge aufgrund von Kriegsgeschehen in der Ukraine und aufgrund von Familienzusammenführungen mehr Menschen aus Drittstaaten als aus EU oder EFTA-Staaten nach Wien. Im Jahr 2024 hatten 30,7 Prozent der aus dem Ausland nach Wien zugezogenen Bürger*innen eine EU- oder EFTA-Staatsbürgerschaft.
Wiener Bevölkerung ohne Wahlrecht
In Österreich ist das Wahlrecht an die österreichische Staatsbürgerschaft geknüpft. Wiener*innen ohne österreichische Staatsbürgerschaft dürfen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene nicht wählen. Ein immer größer werdender Teil der Wiener Bevölkerung ist daher von der wichtigsten Form der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen. Anfang 2025 waren 35,6 Prozent der Wiener Bevölkerung im wahlfähigen Alter ab 16 Jahren vom Wahlrecht auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene ausgeschlossen.
- 64,4 Prozent der Wiener*innen im wahlfähigen Alter besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft und sind damit auf allen Ebenen wahlberechtigt.
- 15,1 Prozent der Wiener*innen im wahlfähigen Alter sind Bürger*innen anderer EU-Staaten und daher zumindest auf der Bezirksebene wahlberechtigt.
- 20,5 Prozent der Wiener*innen im wahlfähigen Alter haben die Staatsbürgerschaft eines Drittstaates und dürfen daher auf keiner Ebene wählen.
Am größten ist der Anteil der nicht wahlberechtigten Bürger*innen in der Gruppe der Wiener*innen zwischen 25 und 44 Jahren. In dieser Gruppe waren zu Beginn des Jahres 2025 insgesamt 299.172 Personen (46,4 Prozent) aufgrund ihrer ausländischen Staatsangehörigkeit vom Wahlrecht auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene ausgeschlossen.
Jugendliche und junge Erwachsene in Wien
Mit 1.1.2025 lebten 216.759 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 24 Jahren in Wien. 42,4 Prozent (91.937 Personen) sind ausländische Staatsangehörige. Eine ausländische Herkunft haben 45,7 Prozent der Wiener Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die wichtigsten Herkunftsländer junger Wiener*innen zwischen 16 und 24 Jahren sind Syrien (12.817 Personen), Deutschland (8.861 Personen) und die Ukraine (8.054 Personen). Die Ukraine zählt seit 2025 zum 1. Mal zu den Top-3-Herkunftsländern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Wien.
Der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ausländischer Herkunft ist in manchen Bezirken wie Liesing (32,7 Prozent) und Hietzing (32,7 Prozent) weit geringer als in anderen, wie der Brigittenau (56,1 Prozent) oder Rudolfsheim-Fünfhaus (54,6 Prozent).
2024 zogen 19.054 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren aus dem Ausland nach Wien. Die meisten zugezogenen EU-Bürger*innen stammen aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Bei den Drittstaatsangehörigen sind die wichtigsten Herkunftsländer der neu zugezogenen Wiener*innen die Ukraine, Syrien und die Russische Föderation. Auch aus den österreichischen Bundesländern ziehen viele Jugendliche und junge Erwachsene nach Wien (11.105 Personen im Jahr 2024). 71,3 Prozent der Gesamtzahl aller Zugezogenen von jungen syrischen Staatsangehörigen nach Wien entfallen im Jahr 2024 auf Zuwanderung aus den Bundesländern.
Junge Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind noch stärker vom Ausschluss vom Wahlrecht betroffen: 42,4 Prozent der Wiener*innen zwischen 16 und 24 Jahren dürfen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene nicht wählen.
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- Letzte Aktualisierung: 25.11.2025, 13.08 Uhr
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