Stadtstraße Aspern - aktuelles Großbauprojekt

Der Norden Wiens ist eine dynamische Wachstumsregion, die an andere Stadtgebiete und das Umland gut angebunden bleiben muss. Bis zum Jahr 2038 sollen circa 220.000 Menschen in der Donaustadt wohnen - rund 25.000 mehr als heute. Im 22. Bezirk wird deshalb die Stadtstraße Aspern von Hirschstetten nach Seestadt West gebaut. Die leistungsfähige Verkehrsanbindung reduziert Staus und verringert den Verkehr in Wohngebieten.

Funktionen der Stadtstraße

  1. Die Stadtstraße verbindet die A23-Südosttangente (Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern (Anschlussstelle Seestadt West).
  2. Sie erschließt in Entstehung begriffene, neue Stadtteile wie "aspern Die Seestadt Wiens".
  3. Die Stadtstraße soll den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abziehen und durch die Entlastung die Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich verbessern helfen.

Projektdetails

  • Start der Vorleistungen: Anfang 2021
  • Baubeginn der Hauptbaumaßnahmen: Ende 2021
  • Verkehrsfreigabe: Ende 2026
  • Gesamtlänge: 3,3 Kilometer
  • Länge Tunnel 1 - Emichgasse: 0,795 Kilometer
  • Länge Tunnel 2 - Hausfeldstraße: 0,55 Kilometer

In Wohnbereichen wird die Stadtstraße Aspern in Tunnels geführt, um die Auswirkungen der Straße auf die Bewohner*innen zu verringern. Konkret sind 2 Tunnel geplant: im Bereich Emichgasse/Querung Ostbahn sowie im Bereich Querung Hausfeldstraße/U2/Ostbahn. Die im Projekt vorgesehenen Anschlussstellen an das bestehende Straßennetz stellen sicher, dass die Stadtstraße Aspern auch für den regionalen Verkehr von Nutzen ist.

Ablauf der Umweltverträglichkeitsprüfung

Für das Vorhaben war nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz 2000 eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Der Ablauf in Eckpunkten:

  • Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) durch die Stadt Wien - Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) bei der UVP-Behörde
  • Prüfung der UVE durch die Sachverständigen der UVP-Behörde (1. Instanz)
  • Bearbeitung der Verbesserungsaufträge durch die Stadt Wien - Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28)
  • Öffentliche Auflage der UVE in der Standortgemeinde mit Möglichkeit zur schriftlichen Stellungnahme
  • Mündliche Verhandlung - Behördliche Bekanntmachungen der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22)
  • Veröffentlichung des Genehmigungsbescheides
  • Prüfung durch das Bundesverwaltungsgericht (2. Instanz)
  • Erkenntnis durch das Bundesverwaltungsgericht

Umweltverträglichkeit

Seit Juni 2018 liegt der positive Bescheid der Wiener Landesregierung zur Errichtung der Stadtstraße Aspern vor. Gegen diesen Bescheid konnte bis August 2018 Beschwerde erhoben werden. Zur Prüfung der eingebrachten Beschwerden wurde im Herbst 2018 das Bundesverwaltungsgericht eingeschaltet. Seit Juli 2020 liegt das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts vor. Die Genehmigung wurde rechtskräftig erteilt.

Positive Entwicklung der Donaustädter Infrastruktur

Neben der deutlichen Verkehrsentlastung in den Ortskernen Aspern, Hirschstetten, Breitenlee, Essling und dem Lobau-Vorland sowie auf der Breitenleer und Groß-Enzersdorfer Straße sind Verbesserungen im niederrangigen Straßennetz vorgesehen. So sind beispielsweise neue Rad- und Fußwege geplant. Außerdem wird die Stadtstraße eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h erhalten. Sensible Bereiche werden untertunnelt.

Wiens Bevölkerung hat 2023 die 2-Millionen-Grenze überschritten. Die Donaustadt wird laut Bevölkerungsprognosen bis 2030 rund 220.000 Einwohner*innen zählen. Um dem stark steigenden Infrastrukturbedarf gerecht werden zu können, ist auch ein leistungsfähiges und zukunftsorientiertes Mobilitätsangebot erforderlich. Die Stadtstraße Aspern ist ein wesentlicher Teil des Gesamtentwicklungskonzeptes für den Nordosten Wiens. Trotzdem ist sie nur ein kleiner Teil der Gesamtmaßnahmen für eine positive Entwicklung der neuen Donaustadt-Infrastruktur.

Neben der von der Stadt Wien geplanten Stadtstraße realisiert die ASFINAG die S1-Spange. Die ÖBB haben den Ausbau der Strecke Stadlau-Marchegg der S80 für den Wiener Bereich abgeschlossen. Dazu kommt der stetige Ausbau des öffentlichen Verkehrs. So wurde die U2 bereits in die Seestadt verlängert. Es wurden die Straßenbahnlinien 25 und 26 adaptiert beziehungsweise verlängert und das Angebot der lokalen Buslinien verbessert. Die Straßenbahnlinie 27 ist in Bau.

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