Wie funktioniert ein Umweltmanagementsystem?
Ein Umweltmanagementsystem bedeutet mehr als die Umsetzung einzelner Umweltschutzmaßnahmen. Ein Managementsystem bezeichnet die Gesamtheit des Instrumentariums, der Regeln, Institutionen und Prozesse, mit denen Managementfunktionen (zum Beispiel Planung, Organisation, Kontrolle) erfüllt werden.
Es stellt einen Regelmechanismus dar, in dem die folgenden Arbeitsschritte immer wieder durchlaufen werden: Ziele setzen - Planen - Entscheiden - Organisieren - Umsetzen - Kontrollieren - Neue Ziele setzen
Bestandteile eines Umweltmanagementsystems
Als Umweltmanagementsystem wird jener Teil des gesamten Managementsystems bezeichnet, der sich mit der Beziehung des Betriebes zur natürlichen Umwelt befasst. Wenn ein Betrieb ein derartiges System einführt, wird der organisatorische Rahmen dafür geschaffen. Das System erfasst alle umweltrelevanten Tätigkeiten. So kann die Umweltleistung des Betriebes kontinuierlich verbessert werden.
Die wichtigsten Schritte eines Umweltmanagementsystems sind:
- Formulierung von grundlegenden Umweltleitlinien ("betriebliche Umweltpolitik" genannt)
- Durchführung einer ersten Ist-Erhebung ("Umweltprüfung") über die von einem Standort ausgehenden Umweltauswirkungen (Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen und ähnliches), der umweltrelevanten organisatorischen Gegebenheiten sowie der zu beachtenden umweltrelevanten Rechtsvorschriften
- Erarbeitung eines Umweltprogramms (umweltschutzbezogene Detailziele und Maßnahmen)
- Ausarbeitung und Umsetzung der neuen umweltrelevanten Aufbau- und Ablauforganisation samt zugehöriger Controlling-Instrumente
- Umsetzung des Umweltprogramms während einer Arbeitsperiode (meist 1 Jahr)
- Prüfung, ob beziehungsweise inwieweit die zuvor definierten Detailziele durch die umgesetzten Maßnahmen tatsächlich erreicht wurden ("Öko-Audit")
- Setzen von Korrektur-Maßnahmen im Fall von Abweichungen
- Bericht an die oberste Management-Ebene
- Um weitere Verringerungen der Umweltauswirkungen ("kontinuierliche Verbesserung") zu erreichen, wird der Kreislauf mit der Definition neuer - höherer - Umweltziele, der Erarbeitung von Maßnahmen zu deren Erreichung sowie deren Umsetzung und Kontrolle wiederholt.
Möglichkeit zur Zertifizierung
Wenn ein Betrieb ein Umweltmanagementsystem erfolgreich eingerichtet hat, kann er es durch staatlich zugelassene Gutachter*innen nach der EMAS-Verordnung der Europäischen Union oder nach der internationalen Norm ISO 14.001 zertifizieren lassen.
Das Zertifikat kann für die Bewerbung des Standortes beziehungsweise des Betriebes, aber nicht für die Produkte selbst, verwendet werden.