3. Mann Tour - Führungen durch die Kanalisation

  • Führungen in 7 Metern Tiefe zum Wiener Kanalsystem und zur Arbeit im Kanal
  • Teilnehmer*innen müssen mindestens 12 Jahre alt sein
  • Termine: Mai bis Oktober, von Donnerstag bis Sonntag, zwischen 10 und 20 Uhr (zu jeder vollen Stunde)
  • Ort: 1., Girardipark, gegenüber des Café Museum, Tour-Start ist beim großen, roten Kanalgitter
  • Ticket-Reservierung:
Gelbe Leuchtreklame "3. MANNTOUR"

Die "3. Mann Tour" ist ein Publikumsmagnet.

Die "3. Mann Tour" gibt einen unvergesslichen Einblick in die Welt des Filmklassikers "Der dritte Mann". In 7 Metern Tiefe erhalten Sie Informationen über das Wiener Kanalsystem und die Arbeit im Kanal. Mit Helm und Stirnlampe ausgerüstet, gehen die Besucher*innen auf Erkundungstour durch den Wiener Untergrund.

Über die Original-Filmtreppe geht es hinunter in einen der ältesten Teile der Wiener Kanalisation. Die Cholerakanäle, links und rechts des Wienflusses, wurden in den 1830er-Jahren errichtet und sind bis heute nahezu unverändert.

Video: "3. Mann Tour"

Kooperationen und Ermäßigungen

Wien Kanal und die "3. Mann Tour" kooperieren seit Jahren mit zahlreichen Unternehmen, wie Time Travel Vienna, Wien Tourismus, viennatour.at und SchokoMuseum Wien.

Informationen zu diversen Ermäßigungen: Ticket-Info - Die "3. Mann Tour"


Der Filmschauplatz als Arbeitsplatz

In den Katakomben der "Dritte Mann Tour"

Die "Überfallkammer" - ein Originalschauplatz des Filmklassikers

Die Verfolgungsjagd des Orson Welles alias Harry Lime im Film "Der dritte Mann" wurde weltberühmt und mit ihr die Wiener Kanalisation. Heute präsentiert sich die Wiener Kanalisation als modernstes Abwassersystem, das technologische Innovationen mit großer Geschichte verbindet.

In dieser Kulisse sind schon Filme wie "Das Geheimnis der eisernen Maske" mit Ursula Andress, Sylvia Kristel und Beau Bridges, der deutsche Kinofilm "Gespensterjäger" sowie "Maikäfer flieg", eine Literatur-Verfilmung nach einem Roman von Christine Nöstlinger, entstanden. Auch Kommissar Rex oder Kottan haben hier schon ermittelt. Darüber hinaus drehte "Nazar" sein Musikvideo "Abrakadabra" sowie der weltberühmte Sänger "Falco" sein Video zu "Jeanny" in den Katakomben.

Die Besucher*innen tauchen mittels modernster Projektions- und Lichttechnik in die Welt der Kanalarbeiter, Filmagenten, Schmuggler und Spione ein. Mit der neuen Technik wird der Besuch im Kanal noch viel authentischer als bisher.

Kanalgewölbe im violetten Licht

Das spektakuläre Wienfluss-Gewölbe

Eine einmalige "unterirdische" Aussicht auf den Wienfluss bildet den Abschluss der Führung. Dieser verschwindet unter dem Naschmarkt in einem gewaltigen Gewölbe, dessen Dimension mit Scheinwerfern eindrucksvoll in Szene gesetzt wird.

Weitere Tour-Stationen

Neben dem Besuch des Kanals bietet die "3. Mann Tour" die Möglichkeit, das Dritte Mann Museum im 4. Bezirk zu besuchen. Mit Vienna Walks & Talks folgen Sie den oberirdischen Spuren des Filmklassikers. Der Film selbst ist in der Originalfassung im Burgkino zu sehen. Hier gilt: Ab dem Besuch einer 2. Station erhalten Sie eine Ermäßigung.

Filmmusik wird zum Klassiker

Projektion des Schriftzuges vom "Der Dritte Mann"

Preisgekrönter Kult- und Wien-Film

Das weltberühmte "Harry-Lime-Thema" vom Wiener Anton Karas war 11 Wochen lang die Nummer 1 der US-Hitparade. "The Third Man" wurde am 2. September 1949 in London uraufgeführt. In Cannes erhielt Regisseur Carol Reed dafür die begehrte Goldene Palme. Am 10. März 1950 war der Film erstmals in Österreich im Wiener Apollo Kino zu sehen. Im selben Monat wurde mit einem Oscar für die Beste Kamera (eines Schwarz-Weiß-Films) ausgezeichnet. In den 1950er-Jahren ausschließlich in der deutschen Synchronfassung zu sehen, verschwand "Der dritte Mann" in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre aus den österreichischen Kinos. 1979 war erstmals die Originalfassung von "The Third Man" in Wien zu sehen, ab 1980 im Burgkino, wo er noch immer nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Filmhandlung

Schwarz-weiß Filmauschnitt: Orson Welles auf einer Wendeltreppe

Penicillin-Schmuggler Harry Lime flieht in den Untergrund.

Es ist Februar 1947. In den Ruinen Wiens herrschen Elend und Schwarzmarkt. Der Amerikaner Holly Martins, Autor billiger Westernromane, kommt nach Wien, um seinen alten Jugendfreund Harry Lime zu treffen. Er erfährt aber nur, dass dieser bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Bei seinem Begräbnis trifft er auf Major Calloway, den Chef der britischen Militärpolizei, der ihm lakonisch mitteilt, Harry sei einer der gefährlichsten Schieber Wiens gewesen.

Holly entschließt sich, das Geheimnis um Harrys Tod zu lüften und seinen Freund zu rehabilitieren. Auf seiner Suche nach der Wahrheit trifft er auf dessen Freunde und dessen Geliebte Anna Schmid. Immer mehr wird er in die dunklen Machenschaften um Harry hineingezogen.

Harry Lime flüchtet durch Wiens Kanäle.

Harry Lime flüchtet durch Wiens Kanäle

Harry ist inzwischen untergetaucht. Er hat seinen Tod vorgetäuscht, um unter dem Schutz der russischen Besatzungsmacht ungehindert seinen florierenden Schiebergeschäften mit verfälschtem Penicillin nachgehen zu können.

In den Kanälen bewegt er sich ungehindert durch die Stadt. Durch einen Lichtstrahl verraten, kann sich Harry noch einmal durch die Flucht in die Unterwelt einer Verfolgung entziehen. Major Calloway erkennt, dass er den falschen Mann begraben hat.

Auf dem Riesenrad kommt es zur entscheidenden Konfrontation, die dunkel-feuchte Unterwelt Wiens wird schließlich Harrys Schicksal. Der Film endet, wo er begonnen hat: mit Harrys Begräbnis auf dem Zentralfriedhof.

Wissenswertes zum Film

  • Vier Männer der Kanalbrigade im Kanal

    Kanalbrigade 1935

    Die Idee zum Film wäre beinahe am Missverständnis eines britischen Offiziers gescheitert. Eine Abteilung der Wiener Sicherheitswache - Kanalbrigade oder "Untergrund-Polizei" genannt - rief bei dem Offizier schlimmste Befürchtungen über eine mögliche Geheimpolizei wach, die im "Untergrund" gegen die Alliierten arbeiten könnte. Erst die Aufklärung, dass es sich dabei um eine normale Abteilung der Polizei handelte, konnte den Offizier beruhigen.
  • Für die aufregende Jagdszene im Wiener Kanalnetz kamen Angehörige der Kanalbrigade und der heutigen Wien Kanal zum Einsatz.
  • Die Kanalszenen für den Film wurden an einem einzigen Ort gedreht. Nur durch die besonders geschickte Kameraführung scheint es, als ob mehrere Orte genutzt worden seien.
  • ÖNB/Wien, S 270/66

    Der Einstieg in der Friedrichstrasse beim Tag der Deutschen Polizei 1939

    Der heutige Tour-Einstieg mittels Wendeltreppe ist nicht nur der Originalschauplatz des Films. Die Besucher*innen tauchen auch in die beiden Cholerakanäle - links und rechts des Wienflusses - ein, die um 1830 errichtet wurden und nahezu unverändert sind.
  • Das Wiener Kanalnetz ist 2.400 Kilometer lang - das entspricht der Entfernung Wien - Kairo.
  • Zwei Drittel der Drehorte in Wien kann man immer noch finden: neben dem Riesenrad und Harry's Haus auch das Grab am Wiener Zentralfriedhof.
  • Paul Hörbiger konnte kein einziges Wort Englisch. Deswegen musste man einen Dolmetscher engagieren, der ihm alles vorsagte.
  • Die Straßen sind in den meisten Szenen nass, obwohl es nicht regnete. Die Feuerwehr musste die Straßen nass spritzen, um die Schatten besser zur Geltung zu bringen.
  • Das "Dritte Mann Museum" ist weltweit das einzige Museum, das sich einem einzelnen Film widmet.
  • Der Schauspieler Orson Welles wurde mehrmals von einem Komparsen der Wien Film gedoubelt und nicht, wie fälschlicherweise oft behauptet, von einem Wiener Fleischhauer.
  • Filmausschnitt: Finger strecken sich von unten durch ein Kanalgitter

    Ausschnitt aus einer der "Sterbeszenen" des Filmklassikers "Der dritte Mann"

    Die berühmte Sterbeszene, bei der sich die Finger von Orson Welles beziehungsweise Harry Lime durch ein Kanalgitter zwängen, wurde in einem Londoner Filmstudio nachgedreht. Die Wiener Kanalgitter waren dafür nämlich viel zu dick und zu eng konstruiert.
  • Viele Rückprojektionen zeigen Wien, obwohl sie in den Londoner Studios hergestellt wurden.
  • Der kleine Hansl ist nur durch Zufall zu seiner Rolle gekommen, als er seinen Vater, der Beleuchtungstechniker war, am Set besuchte.

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