Stadtteilentwicklungskonzept Arsenal

Backsteingebäude mit Türmen
Die Backsteinbauten des Arsenals und andere Gebäude stehen unter Denkmalschutz und werden erhalten.
Bäume und Grünflächen, dazwischen Fahrbahn
Die Grünachsen durch das Arsenal sollen attraktiver und mit Grüngestaltung, Möblierung und Beleuchtung ergänzt werden.
Radstreifen neben Fahrbahn
Das bestehende Radwegenetz soll erweitert und verbessert werden.
Lageplan mit Gebäudebestand
Die Flächenwidmung soll im Sinne der Klimaanpassung festlegen, dass in Zukunft möglichst wenig Flächen versiegelt oder bebaut werden.
Lageplan mit Grünflächen
Das Stadtteilentwicklungskonzept Arsenal strebt eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung, des Fuß- und Fahrradwegnetzes und der Grünflächen-Gestaltung an.
Lageplan mit Straßenkennzeichnung
Ziel für die weiteren Entwicklungen im Gebiet ist die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs.

Klimasensible Stadtplanung, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Das Stadtentwicklungsgebiet im 3. Bezirk umfasst 86 Hektar. Es wird durch den ehemaligen militärischen Arsenalkomplex mit dem Heeresgeschichtlichen Museum und der Arsenalkaserne sowie von Forschungs- und Universitätseinrichtungen der TU Wien und den Kultureinrichtungen im Zentrum des Gebietes geprägt. Daneben gibt es Betriebsgebiete, Wohngebiete, eine Kleingartenanlage, ein Heizwerk und Sportanlagen. Der hohe Funkturm im Zentrum des Gebietes dient der Orientierung. Das Arsenal hat aufgrund von Straßen und der Ostbahn-Trasse, die Barrieren zur Umgebung darstellen und Lärmbelastung verursachen, einen isolierten Charakter.

Das Stadtteilentwicklungskonzept Arsenal will die bestehenden Nutzungen im Areal durch passende Maßnahmen stärken. Dazu zählen Forschungs-, Universitäts- und Kultureinrichtungen sowie Wohnen und Gewerbe. Die Maßnahmen beinhalten Verbesserungen in der öffentlichen Verkehrsanbindung, im Fuß- und Fahrradwegnetz und in der Grünflächengestaltung. Außerdem sollten die Vorteile zwischen den verschiedenen Raumnutzungen genutzt und gestärkt werden.

Geschichtsträchtige Gebäude

Die Backsteinbauten des Arsenals mit dem Heeresgeschichtlichen Museum aus dem 19. Jahrhundert, die später errichtete ehemalige Ballonhalle, die beiden Magazingebäude an der Franz-Grill-Straße, die Bundestheaterwerkstätten und das Kirchenbauwerk Maria vom Siege stehen unter Denkmalschutz und werden weiter erhalten.

Die Kaserne soll als eine der Schwerpunkt-Kasernen als Heereslogistikzentrum ausgebaut werden. Dafür sollen notwendige Neubauten und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. So kann der weitere zeitgemäße Betrieb der Kaserne sichergestellt werden. Für das Heeresgeschichtliche Museum sollen geeignete Depot- und Präsentationsmöglichkeiten geschaffen werden.

Grünraum, Freiraum und Klimaanpassung

Das Arsenalgelände ist im Nordwesten von landschaftsparkähnlichen Grünflächen mit Altbaumbestand umgeben. Dieser Altbaumbestand soll langfristig gesichert werden. Im Osten des Arsenals sollen zusätzlich neue Bäume, Sträucher und dergleichen gepflanzt werden.

Die Grünachsen durch das Arsenal sollen attraktiver und mit Grüngestaltung, Möblierung und Beleuchtung ergänzt werden.

Im Zuge der Flächenwidmung soll der Anteil der versiegelten und unterbauten Freiflächen auf den Bauplätzen minimiert werden. Bei allen künftigen Neu- und Umbautätigkeiten soll auch auf eine intensive Grüngestaltung (Bauwerksbegrünung und ähnliches) geachtet werden. In den Straßen des Gebiets sollen ergänzende Begrünungsmaßnahmen, besonders Baum- und Strauchpflanzungen, umgesetzt werden.

Verkehrsanbindung

Das Areal ist durch die Franz-Grill-Straße als gebietsquerende Hauptverkehrsachse erschlossen. Im Norden ist es an den Landstraßer Gürtel beziehungsweise die A23 Südosttangente angebunden. Die Arsenalstraße im Süden und die Ghegastraße im Nordwesten haben eine verkehrsrelevante Auswirkung auf die Umgebung.

Das Areal ist öffentlich nur mit der Straßenbahnlinie 18 und der Autobuslinie 69A erreichbar. Die 2 neu errichteten Brücken über die Ostbahn - Arsenalsteg und Südbahnhofbrücke - verbinden das Areal mit dem Sonnwendviertel. Das Stadtentwicklungsgebiet Village im Dritten ist durch eine Unterführung erreichbar.

Ziel für die weiteren Entwicklungen im Gebiet ist die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. Dafür soll es zwei neue Buslinien-Führungen geben.

Fußgänger*innen und Radfahrende

Fußgänger*innen und Radfahrende können wegen großräumig eingezäunter Betriebsflächen der A1 Telekom und der Arsenalkaserne das Gebiet nur mit Umwegen durchqueren.

Entlang der Franz-Grill-Straße gibt es einen großzügig ausgebauten gebietsquerenden Radweg. Im Inneren des Arsenals gibt es kaum ausgewiesene Radwege. Das Stadtteilentwicklungskonzept sieht die Ergänzung des unvollständigen Radwegenetzes durch das Areal und zusätzliche Fahrrad-Abstellbereiche vor.

Übergeordnete Fachkonzepte der Stadtplanung

Im Fachkonzept Produktive Stadt wird der Südosten des Entwicklungsgebietes Arsenal als gewerbliches Mischgebiet ausgewiesen. Nahezu die gesamte Fläche stellt eine Vorrangzone für die künftige Ergänzung von City-Funktionen dar. Damit ist konkret das TU Science Center Arsenal gemeint.

Gemäß Fachkonzept Grün- und Freiraum stellen die Erhaltung der Parklandschaft um das Heeresgeschichtliche Museum (Wiener Immergrün) und die Stärkung raumverbindender Freiraumkorridore und Grünachsen zu beachtende Zielvorgaben dar.

TU Wien Science Cluster

Durch die Schaffung ergänzender Universitätseinrichtungen der TU Wien und der Akademie der Bildenden Künste in der Ballonhalle soll am Arsenal einer der wichtigsten Universitätsstandorte Wiens entstehen. Ziel ist die Schaffung einer Science City, um eine Umgebung zu schaffen, in der Forschung und Entwicklung gefördert sowie Innovationen vorangetrieben werden. Durch eine aktive Erdgeschoßzone wird auch der öffentliche Raum belebt werden.

Kunst- und Kulturcluster ART for ART

Es ist vorgesehen, mit der Etablierung neuer Kultureinrichtungen den Kulturcluster Arsenal zu stärken.

Die ART for ART Theaterservice GmbH steht für das kreative Schaffen hinter den Kulissen von Darbietungen im Kunst- und Kulturbereich. Sie plant das Filmmuseum LAB, ein Kompetenzzentrum für die Konservierung und Archivierung, Bearbeitung und Digitalisierung sowie die Erschließung und Vermittlung von Film. Auch das Foto Arsenal Wien, ein Ausstellungshaus der Stadt Wien für Fotografie, wird hier einen fixen Standort erhalten.

Das Kulturareal wird durch eine neue Erschließungsachse an der Nordwest-Seite des Gebäude-Ensembles und neue Gebäudezugänge an der Seite des Parks aufgewertet. So entstehen neue öffentliche Durchgänge und Zugänge zum Gebäude-Ensemble.

Die öffentliche Zugangsachse zum ART for ART-Areal wird zu einer attraktiven Kulturmeile entwickelt, die mit Kunst im öffentlichen Raum bespielt wird. Optional kann die Kulturmeile bis zum 21er-Haus und der Akademie der Bildenden Künste - Ballonhalle erweitert werden.

Partizipative Leitbildentwicklung

Das vorliegende Stadtteilentwicklungskonzept Arsenal wird gemeinsam mit unterschiedlichen Vertreter*innen entwickelt. Dazu gehören Vertreter*innen

  • des Bundesministeriums für Landesverteidigung und des Heeresgeschichtlichen Museums,
  • der TU Wien,
  • der Akademie der Bildenden Künste,
  • der Arsenal-Initiative,
  • der Vienna Business Districts,
  • der Wirtschaftsagentur Wien,
  • der Bundesimmobiliengesellschaft,
  • des Kleingartenvereins Arsenal,
  • der lokalen Gewerbetreibenden,
  • örtlicher Bauträger*innen,
  • der ART for ART Theaterservice GmbH,
  • der Kunst Stadt Wien GmbH,
  • der Wiener Umweltanwaltschaft und
  • von Dienststellen der Stadt Wien.

Planungsstand

Die Rahmenvorgaben, Zielsetzungen und Entwicklungserfordernisse wurden am 13. Juni 2023 der Stadtentwicklungskommission vorgelegt. Sie sollen als Grundlage für die weiteren Planungs- und Umsetzungsschritte und die Neufestsetzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans herangezogen werden.

STEK-Präsentation 13.6.2023 (6 MB PDF)

Die Karte konnte leider nicht geladen werden

Projektstand

  • Grundlagenerhebung: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Die grundsätzliche Verträglichkeit des Vorhabens für den Standort wird geprüft.

  • Konzepterstellung: Offen
    Beschreibung

    Um die bestehende Lebensqualität im Gebiet zu sichern und weiter zu verbessern, wird ein Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) erstellt. Das SEK stellt die Entscheidungsgrundlage für nachgelagerte Verfahren, beispielsweise die Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung, und somit für künftige Vorhaben der Stadtentwicklung dar. Das SEK bietet einen Orientierungsrahmen und legt Zielsetzungen für das Gebiet fest.

Beteiligung

Newsletter

Neuigkeiten zu Projekten und Entwicklungen der Stadtplanung

Zur Anmeldung