Pavillon Z - Architektur der Nachkriegszeit

Der Pavillon Z auf dem Brünner Messegelände war seinerzeit Ende der 1950er-Jahre die größte Ausstellungshalle der Tschechoslowakei. Die Gesamtnutzfläche beträgt über 24.000 Quadratmeter.

Fassade aus Glas zwischen Betonstützen, auf darunter querliegendem Balkon, außen angebrachte Rohre

Außenansicht Südfassade mit markanten Lüftungsrohren

  • Eigentum: Veletrhy Brno, a. s.
  • Architektur: Zdenìk Denk, Zdenìk Pospíšil, Milan Steinhauser, Zdenìk Alexa
  • Planungs- und Bauzeit: 1958 bis 1959
  • Wesentliche Umbauten: 1986 bis 1987 Zubau Sommerbad und Nebengebäude

Baubeschreibung

Den Sockel des Bauwerks bildet ein 19 Meter hoher Ring aus gegossenem Stahlbeton mit einem Außendurchmesser von 122 Metern. Die selbsttragende Kuppelkonstruktion aus Stahlrohren mit einer Spannweite von 93 Metern liegt auf Stahlbetonsäulen. Der untere Rand der Kuppel wird von einem acht Meter breiten verglasten Band gesäumt.

Der Innenraum des Pavillons unter der Kuppel ist eine großzügige, von Konstruktionen unbeeinträchtigte Ausstellungsfläche mit einem Durchmesser von 90 Metern. Den Pavillon umgeben umlaufend zwei Stockwerke offene Galerien, die ebenfalls zu Ausstellungszwecken genutzt werden. Die Gesamtnutzfläche des Pavillons beträgt über 24.000 Quadratmeter.

Schwarz-Weiß-Foto, runder Innenraum mit Freitreppe, die in Galerie mündet

Innenansicht, Blick auf die umliegenden Galerie, 1959

runder Innenraum, großzügige Treppe führt auf Galerie, türkisfärbiges Geländer

Innenansicht, Blick auf die umliegenden Galerie, 2012


Zeichnung, flaches Gebäude mit drei horizontal durchlaufenden Geländern und Kuppeldach

Außenansicht, gezeichnet, 1958

Schwarz-Weiß-Foto, Vogelperspektive, Blick auf rundes Gebäude mit Kuppeldach

Gesamtansicht des Pavillons, 1965


Baugeschichte

Der Pavillon Z entstand bei der Erweiterung des Brünner Messegeländes Ende der 1950er-Jahre. Nach einem städtebaulichen Generalplan sollte er das Areal vom Westen her abschließen und zu dessen neuen Blickfang werden, der den technologischen Fortschritt als Auftrag der Messen symbolisierte. Er war die größte Ausstellungshalle in der Tschechoslowakei.

Bewertung des Gebäudes

Gemäß der Bewertungsmethode für Nachkriegsarchitektur beruht die Bewertung eines Gebäudes auf drei Säulen: dem kulturgeschichtlichen Kontext (Konnotation/Aura), der gestalterischen Lösungsqualität (Architektur/Ingenium) und der Physik und Leistungsfähigkeit. Zu jeder Säule zählen unterschiedliche Qualitäten, die als Indikatoren mit Punkten von -10 (gar nicht zutreffend) bis +10 (höchst zutreffend) bewertet werden. Einzelne Spitzenwerte werden zudem verbal begründet.

Für den Pavillon Z ergeben sich unter anderen folgende Qualitäten:

Konnotation/Aura

  • Die planenden Architekten und Konstrukteure wurden durch dieses Bauwerk berühmt, wodurch ihr "Bekanntheitsgrad" hoch eingestuft wird (+7).
  • Das Bauwerk war für alle beteiligten Planer von besonderer Bedeutung. Der Indikator "Bedeutung in Bezug auf das Gesamtwerk des/der Architekten" wird daher hoch bewertet (+8).
  • Die selbsttragende Dachkonstruktion aus Stahlrohren ist eine zeitlose und innovative Lösung. Es wird daher die "Konstruktion" mit maximaler Punkteanzahl sehr hoch bewertet (+10).

Architektur/Ingenium

  • Der Indikator "Gestalt - Reduktion" erhält aufgrund der einfachen Form und klaren Struktur des Gebäudes eine hohe Punkteanzahl (+8).
  • Der ausgeprägte "Veduteneffekt" (Prospektwirkung) des Pavillons gestaltet die Silhouette des Messegeländes mit und wird daher mit der höchsten Punkteanzahl (+10) bewertet.
  • Das Gebäude zählt zu den Wahrzeichen des Brünner Messegeländes. Dies schlägt sich in der Bewertung des Indikators "Bauwerk - Umgebung/Identifikation" nieder (+10).

Gesamte Bewertung herunterladen (1,5 MB PDF)

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