Budget 2026: Wohlstand sichern. Sozialen Zusammenhalt stärken.
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist es Wien gelungen, mit dem Budget 2026 einen zukunftsgerichteten Haushaltsentwurf zu erarbeiten. Dieser verbindet strategische Investitionen in Wohlstand und Standortentwicklung mit dem klaren Bekenntnis zur sozialen Verantwortung - auch in herausfordernden Zeiten.
Das Konsolidierungsvolumen umfasst dabei rund 2 Milliarden Euro, wovon 1 Drittel einnahmen- und 2 Drittel ausgabenseitig lukriert werden. Bildung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Innovation, Forschung und Standortpolitik bleiben Priorität für zukünftige Investitionen.
Wirtschaftliche Stärke in schwierigen Zeiten zeigen
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen steht Wien im nationalen wie internationalen Vergleich wirtschaftlich gut da. Die Stadt verzeichnet nach wie vor ein leichtes Wirtschaftswachstum (+0,4 Prozent gegenüber -0,2 Prozent bundesweit), eine stabile Wertschöpfung mit jährlich steigendem Bruttoregionalprodukt (+2,2 Prozent in 2023 - als einziges Bundesland mit einem Plus), ein Beschäftigungswachstum von 1,1 Prozent (Österreich: +0,2 Prozent) und eine unterdurchschnittliche Steigerung der Arbeitslosigkeit. Die Wertschöpfung der Industrie ist in Wien um +1,4 Prozent gestiegen, in Österreich um -5,5 Prozent gesunken.
Konsolidierung mit sozialer Verantwortung
Die Bundeshauptstadt bekennt sich zum Konsolidierungspfad des Bundes - alle Ebenen müssen ihren Beitrag leisten. Wien geht dabei mit Augenmaß und größtmöglicher Sensibilität vor, um die einzigartigen historischen Grundpfeiler des Zusammenlebens in der Bundeshauptstadt für die nächsten Jahre und Jahrzehnte abzusichern: Leistbares Wohnen, soziale Absicherung, moderne Gesundheitsversorgung, ambitionierten Klimaschutz, starke Wirtschaft, Investitionen in den Arbeitsmarkt und die beste Bildung. Hinter jeder Zahl steht eine Leistung, hinter jeder Leistung ein Mensch. Darum haben wir jede Förderung, jedes Projekt und jede Maßnahme geprüft - achtsam, effizient und sozial ausgewogen.
Wien ist die Stadt des leistbaren Lebens
- Wohnbeihilfe und Mietbeihilfe werden fortgesetzt
- Erhöhung des Wohnbauförderungsbetrags um 0,25 Prozent, kombiniert mit einer klaren Zweckwidmung
Wien wird weiterhin in seiner Vorbildfunktion bei leistbarem Wohnraum gerecht. Die Wohn- und Mietbeihilfe wird fortgesetzt. Im Kulturbereich werden Festivals und Nachwuchsarbeit niederschwellig weiter gefördert, der Gratis-Eintritt für die Dauerausstellung im Wien Museum bleibt erhalten. Einnahmenseitig kommt es zu einer Erhöhung des Wohnbauförderungsbeitrags von 0,5 Prozent auf 0,75 Prozent, die zweckgebunden in den Bereichen Wohnen und Soziales eingesetzt wird - auch für Kindergärten und Schulen.
Wien ist die Stadt des sozialen Zusammenhalts
- Fortführung der Ausbildungsoffensive in der Pflege, 16.000 Pflegekräfte werden bis 2030 ausgebildet
- Ausbau auf 100 regionale Gesundheitszentren
- Spitäler: Alle Klinikstandorte bleiben erhalten.
- Winterpaket bleibt erhalten.
- Ausbau von dringend benötigten Plätzen der Behindertenhilfe
Die Ausbildungsoffensive in der Pflege wird unverändert fortgeführt, das Winterpaket bleibt erhalten. Besonders dringlich ist der Ausbau von Plätzen in der Behindertenhilfe. Investitionen fließen in den ambulanten Bereich, die Pflege und Primärversorgungseinrichtungen. Alle Klinikstandorte bleiben bestehen - darunter auch die planmäßigen Neubauten der Klinik Ottakring und Klinik Hietzing sowie das neue Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) am AKH oder das Institut für Labortechnik in der Klinik Favoriten sowie die neue zentrale Notaufnahme in der Klinik Donaustadt. Zusätzlich wird das Tageszentrum Muthgasse im Frühjahr 2027 eröffnet und die Ausbildungsoffensive "Pflege Zukunft Wien" weiter vorangetrieben. Mit dem Ausbau auf 100 regionale Gesundheitszentren wird die wohnortnahe Versorgung nachhaltig gestärkt.
Wien ist Stadt der Bildung: Beitragsfreier Kindergarten wird fortgesetzt
- Beitragsfreier Kindergarten wird fortgesetzt
- Gratis Ganztagsschule bleibt
- Gratis Schulmittagessen bleibt
- Lernhilfe und Summer City Camps werden fortgeführt
Wien bleibt Vorreiter in der sozialen Bildungs- und Familienpolitik. Der beitragsfreie Kindergarten wird fortgesetzt und bleibt ein zentrales Element der Wiener Zukunftspolitik. Mit dem Gratis-Angebot an Ganztagsschulen, kostenlosen Schulmittagessen, Lernhilfeprogrammen und den Summer City Camps setzt Wien europaweit Maßstäbe bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese Maßnahmen sind nicht nur sozialpolitisch wegweisend, sondern auch ein starkes Bekenntnis zur Chancengerechtigkeit und frühkindlichen Förderung. Auch Erfolgsprojekte wie die "Wiener Bildungschancen“, mit denen sich Schulklassen externe Workshops direkt ins Klassenzimmer holen können, werden fortgesetzt. Wien zeigt damit, dass soziale Investitionen in Bildung und Betreuung auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten möglich und notwendig sind.
Wien ist Stadt der Frauen: Keine Einsparungen bei Gewaltschutz und Arbeitsmarkt
- Keine Einsparungen bei Gewaltschutz und Frauengesundheit
- Stärkung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Gleichstellung als wirtschaftlicher Impuls
Das Budget 2026 ist ein starkes Zeichen für Gleichstellung und Frauenförderung. Darum gibt es keine Einsparungen bei Gewaltschutzprogrammen - die Förderung der Wiener Frauenhäuser, Gewaltschutzvereine und der 24-Stunden-Frauennotruf bleiben erhalten. Die Stadt investiert weiterhin in Frauengesundheitszentren und den Ausbau der Primärversorgung. Mit der Umsetzung der Frauenarbeitsstiftung, gezielten MINT-Ausbildungsförderungen und Initiativen wie dem Wiener Töchtertag oder der Frauenwoche wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestärkt und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen aktiv gefördert. Diese Maßnahmen sind nicht nur Ausdruck sozialer Verantwortung, sondern auch ein gezielter Impuls für den wirtschaftlichen Aufschwung und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Wien.
Wien ist wirtschaftlicher Motor und Innovationsraum
- Wirtschaftsstandort Wien leistet aktiven Beitrag zur Konjunkturbelebung in ganz Österreich
- Ausbildungsoffensiven - von der Frauenstiftung über die Joboffensive 50
- Forschung und Innovation: Mit Projekten wie AITHYRA, dem Quanten-Hub, dem Zentrum für Digitalen Humanismus und der AI Gigafactory Vienna
- Investitionen in Fernbusterminal und Wiener Hafen
Mit gezielten Investitionen in den Arbeitsmarkt, Digitalisierung, Life Sciences und Zukunftstechnologien wie KI und Quantenforschung stärken wir nicht nur den Wirtschaftsstandort Wien, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zur Konjunkturbelebung in ganz Österreich. Die Ausbildungsoffensiven - von der Frauenstiftung über die Joboffensive 50+ bis hin zur Joboffensive für Jugendliche und der Pflegeausbildungsprämie - verbessern konkret die Lebensrealitäten der Menschen, insbesondere von Frauen und Jugendlichen. Wien zeigt damit, dass wirtschaftliche Stärke und soziale Verantwortung kein Widerspruch sind, sondern gemeinsam die Grundlage für eine gerechte und zukunftsfähige Stadt bilden.
Wien ist zudem ein international anerkannter Wissenschaftsstandort mit einer überdurchschnittlichen Forschungsquote und mehr als 20 Prozent Wachstum im Sektor Life Sciences in den letzten fünf Jahren. Auf dieser guten Basis investiert die Stadt mit dem Fernbusterminal und dem Hafen Wien in Mobilitätslogistik, mit dem Quantenforschungszentraum, der AI Gigafactory Vienna, dem AITHYRA Forschungsinstitut für KI in der Biomedizin in Innovation und Forschung vor allem bei Schlüsseltechnologien wie KI, Life Sciences und Quantentechnologie. Die Ortstaxe wird wie bereits avisiert schrittweise erhöht, ab 1. Juli 2026 auf 5 Prozent, und auch für Tagestouristen wird eine Gebühr eingeführt, um den Tourismusstandort nachhaltig zu stärken.
Konsequenter Klimaschutz und Stadtentwicklung
Um unser Ziel, bis 2024 klimaneutral zu erreichen, investieren wir weiter in die Klimamusterstadt Wien - gezielt mit 120 Millionen jährlich. Unter anderem werden die Simmeringer Hauptstraße, das Nordbahnviertel oder der Donaukanal entsiegelt und begrünt. Den Schwerpunkten Renaturierung, Biodiversität und Versorgungssicherheit dienen Investitionen in den Naturschutz Breitenlee, den Park der Artenvielfalt, den Wiental Kanal oder das neue Wasserwerk auf der Donauinsel zur Trinkwasserversorgung. Im Rahmen der Initiative "Raus aus Gas" sind weitere 100 Projekte geplant. In der Öffi- und Grünraum-Hauptstadt Wien werden das Öffi-Netz und Infrastruktur der Daseinsvorsorge weiter ausgebaut - der U-Bahn-Ausbau ist gesichert.
Zu Maßnahmen bei Ausgaben
Im Rahmen der Ausgabenkonsolidierung setzt die Stadt Wien auf gezielte Priorisierungen, um die Handlungsfähigkeit auch in herausfordernden Zeiten sicherzustellen.
So kommt es etwa zu einer Reduktion der Förderung für Parteiakademien, einschließlich der Aussetzung der internationalen Arbeit für 1 Jahr. Zudem werden Bauprojekte in spätere Jahre verschoben - darunter das Laaerbergbad, das Seestadt-Bad, aber auch Maßnahmen im Bereich der Oberflächengestaltung, etwa an der Gumpendorfer Straße, am (West)- Gürtelmittelzone oder bei Neuerrichtungen von Brücken. Auch Amtshaus-Sanierungen werden zeitlich gestreckt.
Wie angekündigt, werden Förderungen und Zuschüsse um rund 10 bis 15 Prozent reduziert. Diese Kürzungen betreffen unterschiedliche Ressorts, in der Verwaltung sowie bei infrastrukturellen Zuschüssen. Darüber hinaus sind auch Einsparungen im Budget für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien vorgesehen.
Ein Teil der Konsolidierung erfolgt zusätzlich durch den gezielten Einsatz von Rücklagen sowie durch Projektverschiebungen. Bereits genehmigte, aber zeitlich flexible Investitionen werden in spätere Jahre verlagert, ohne die Leistungsfähigkeit oder Investitionskraft der Stadt zu gefährden.
Einen Beitrag zur Ausgabenkonsolidierung leisten der Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) und der Fonds Soziales Wien (FSW).
Der WiGeV trägt mit einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Entlastung bei - dazu gehören Personalmaßnahmen und Streckungen bei Bau- und Investitionsprogrammen. Diese Schritte ermöglichen eine deutliche Reduktion der Mittel, ohne dass die medizinische Versorgung oder die Qualität der Patient*innen-Betreuung gefährdet wird.
Auch der Fonds Soziales Wien übernimmt eine Rolle in der Konsolidierung. Durch die zurückhaltende Anpassung der Tarife, das Präzisieren der Aufnahmekriterien und den verstärkten Fokus auf treffsichere Leistungen wird der Mitteleinsatz gezielter und effizienter gestaltet.
Im Bereich der Mindestsicherung erfolgen schließlich strukturelle und sozial abgestufte Anpassungen, um eine nachhaltige Balance zwischen sozialer Verantwortung und finanzieller Stabilität sicherzustellen.
Weitere Reformschritte bei Mindestsicherung
Neben den bisher erfolgten Reformschritten zur Wiener Mindestsicherung (Abschaffung des Schulungszuschlags des Bundes, Anrechnung der Kinderkosten an die Mietbeihilfe und Gleichstellung Haushalte mit Bedarfsgemeinschaften) hat Wien bereits Schritte gesetzt, um die Mindestsicherung für die Zukunft auf stabile Beine zu stellen. Folgende sind unter anderem geplant:
- Kostendämpfung von 200 Millionen durch Reform der Mindestsicherung
- Wohnkostenanrechnung neue Berechnungen, dafür Mietbeihilfe erhalten
- Wer zusammenlebt, teilt auch Kosten: Neue Berechnung bei Wohngemeinschaften
- Neuregelung der subsidiär Schutzberechtigen durch die Überführung in die Grundversorgung
- Gezielte Programme zur schnelleren Arbeitsmarktintegration
- Streichung des Eltern-Familienzuschlages
- Reduktion der Sonderzahlungen bei Dauerbezieher*innen
Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Regelung der Sozialhilfe bleibt aufrecht. Diese beinhaltet, dass alle arbeitsfähigen Personen in der Mindestsicherung direkt vom AMS betreut werden, eine mehrjährige Integrationsphase mit Residenzpflicht - einer fairen Aufteilung geflüchteter Menschen in ganz Österreich - sowie eine Kindergrundsicherung.



Haushalt der Stadt Wien
In Wien belief sich der prognostizierte Rechnungsabschluss für 2025 im Jänner auf -3,8 Milliarden Euro, im Oktober waren es -3,32 Milliarden Euro, am Jahresende sollen es -3,2 Milliarden Euro sein. Bereits heuer ist es gelungen, die geplanten Einsparungen in der Höhe von 500 Millionen Euro um 100 Millionen Euro auszuweiten.
Für das kommende Jahr hat Wien rund 22 Milliarden Euro budgetiert - für Soziales & Gesundheit (33 Prozent), Bildung (23 Prozent), Wohnen & Frauen (4 Prozent), Umwelt (9 Prozent), Mobilität (2 Prozent), Kultur (2 Prozent), Magistrat Direktion (MD) (3 Prozent).
Es werden ausgabenseitig circa 1,35 Milliarden Euro eingespart und einnahmenseitig circa 350 Millionen Euro zusätzlich lukriert werden. Hinzu kommen noch Rücklagenauflösungen und Streckungen in Bauprogrammen in Höhe von circa 300 Millionen. Die Prognose des Budgetdefizits 2026 beläuft sich auf -2,65 Milliarden Euro.
Das macht in Summe eine Konsolidierungsleistung von rund 2 Milliarden Euro.
Zusammenfassung
Mit dem Budget 2026 wird der erfolgreiche Wiener Weg fortgesetzt - als Balanceakt zwischen finanzieller Stabilität und sozialer Verantwortung, getragen von achtsamer Konsolidierung und diszipliniertem Budgetvollzug.
Wie geht es weiter?
- Bis Mitte November 2025: Erstellung des konkreten Zahlenwerks zum Budgetvoranschlag 2026 (600 Seiten)
- 14. November 2025: öffentliche Auflage
- 9. Dezember 2025: Stadtsenatssitzung und Finanz- und Wirtschaftsausschuss
- 16. bis 17. Dezember 2025: Beschluss im Gemeinderat
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- Letzte Aktualisierung: 14.10.2025, 16.45 Uhr
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