Petra Unger - Preisträgerin Frauenpreis 2024

Die Jury des Wiener Frauenpreises begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

Als "feministische Unruhe" hat Petra Unger vergangenes Jahr ihren Antrieb beschrieben, das zu tun, was sie tut. Ich persönlich habe mich in dieser Motivation sehr wiedergefunden und musste an diese Verleihung denken, an diesen Abend und an die Menschen, die heute hier sitzen würden, und ich dachte: "Feministische Unruhe", bei diesem Antrieb schmunzeln vielleicht ein paar in sich hinein und fühlen sich gesehen.

Seit beinahe 30 Jahren führt Petra Unger, Autorin, Referentin, Kunst- und Kulturvermittlerin, in den von ihr begründeten "Frauenspaziergängen" Menschen durch Wien, um sich auf die Seite jener zu stellen, deren Geschichte noch nicht erzählt wurde. Sie führt durch die Stadt, macht die Straßen Wiens zu einem Ort politischer Bildung, sie führt durch die Leben von Frauen, die uns allen zum Vorbild dienen sollten. Durch die Leben von Widerstandskämpferinnen, Schauspielerinnen, Malerinnen, Zwangsarbeiterinnen, Architektinnen, Wissenschaftlerinnen, Lyrikerinnen, Alleinerziehenden. Durch die Leben von Frauen, von denen viele - auch der hier Anwesenden - ohne Petra Unger nie erfahren hätten. Denn am Ende bleiben die Geschichten derer, die erzählt werden und Petra Unger hat ihr Leben dem Festhalten dieser Geschichten verschrieben.

Heute drehen wir den Spieß einmal um und wollen den Namen Petra Unger noch ein wenig mehr zum Teil der Geschichte Wiens machen, um die sie sich so verdient gemacht hat. Denn die Geschichte dieser Stadt ist auch ihre Geschichte. Gratulation einer würdigen Preisträgerin, die vielleicht für diesen Abend die feministische Unruhe gegen ein Glas Wein eintauscht - und dann morgen hoffentlich genau so weitermacht wie bisher.