Wärmeschutz, Feuchteschutz, Behaglichkeit - Bauphysiklabor

In den Prüfständen des Bauphysiklabors werden die thermischen Eigenschaften (beispielsweise U-Wert) von Baustoffen und Bauprodukten bestimmt. Zusätzlich werden Simulationsprogramme zum Berechnen und Optimieren von Konstruktionen oder zur Erstellung von Energieausweisen eingesetzt. Die Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Wärmeschutz führen auch Begutachtungen und Prüfungen zu wärme- und feuchtetechnischen Fragestellungen in Gebäuden aus.

Darüber hinaus bietet das Labor Untersuchungen zur Bestimmung der Behaglichkeit in Gebäuden an:

  • Raumklima-Messungen (Feuchtigkeit und Temperatur)
  • Oberflächentemperatur-Messung
  • Bestimmung von Wärmebrücken mittels Infrarot-Thermographie

Energieausweise

Energieausweis mit Kennzeichnung der thermischen Qualität eines Gebäudes von A++ bis G

Energieeffizienz-Skala

Der Energieausweis dient zur Beurteilung der thermischen Qualität eines Gebäudes. Auf Basis von Planunterlagen (Grundrissplänen mit Architekturlichten, Ansichten und Schnitten) wird zunächst der Brutto-Rauminhalt zur Festlegung der thermischen Hülle ermittelt.

Weitere relevante, wärmeschutztechnische Faktoren zu Wand-, Deckenaufbauten und Fenstern fließen in die Berechnung des Energieausweises mit ein. Auch haustechnische Anlagen wie Heiz- und Kühlsysteme, Warmwasserbereitung, Lüftungsanlagen sowie etwaige Solar- und Photovoltaik-Anlagen werden berücksichtigt. Das Ergebnis zeigt den gesamten Energiebedarf des Gebäudes und wird grafisch durch die Energieeffizienz-Skala dargestellt.

Prüfung und Ursachenklärung bei Schimmel in der Wohnung

Die angeführten bauphysikalischen Untersuchungsmethoden zur Ursachenfeststellung von Schimmelbefall in der Wohnung werden kostenpflichtig angeboten.

Schadensbegutachtung vor Ort

Die Schadensbegutachtung vor Ort umfasst eine Bestandsaufnahme des Gebäudes, der Wohnung und ihrer Umgebung. Die Schimmelschäden werden aufgenommen und Angaben der Mieterinnen und Mieter über beispielsweise Lüftungsvorgänge, Schadenshistorie oder die typische Temperierung einzelner Räume protokolliert, um in weiterer Folge die entsprechenden Untersuchungsmethoden empfehlen zu können.

Raumklima-Messungen

Mit elektronischen Messgeräten, die in der Wohnung platziert werden, werden über einen längeren Zeitraum - üblicherweise 2 Wochen - die in der Wohnung vorherrschenden Raumklima-Bedingungen aufgezeichnet. Messwerte sind dabei die relative Raumluftfeuchtigkeit und die Raumlufttemperatur. Aus den gemessenen Klimawerten lassen sich beispielsweise Lüftungs-, Koch- oder Wäschetrocknungsvorgänge sowie das allgemeine Temperatur- und Feuchteniveau in der Wohnung ablesen.

Oberflächentemperatur-Messungen

Oberflächentemperaturen werden berührungslos mit dem Infrarot-Thermometer gemessen.

Infrarot-Thermografie

Zur Visualisierung von Temperaturdifferenzen auf Bauteiloberflächen kann das zerstörungsfreie Infrarot-Thermografie-Verfahren angeboten werden. Damit ist es möglich, sowohl Wärmebrücken in der Gebäudehülle als auch bei Bauteilanschlüssen (Fenster, Sockelbereiche, Drempelwand) zu erkennen.

Blower-Door-Prüfung

Mit der Blower-Door-Prüfung lässt sich die Luftdichtheit der Gebäudehülle ermitteln. Bei diesem Verfahren wird eine Gebläsetür (Blower-Door) in einem Türrahmen luftdicht eingesetzt. Nach der Abschottung anderer Zugänge und Fugen wird eine Druckdifferenz zwischen Innenraum und Außenraum erzeugt. Der erzeugte Volumenstrom durchwandert Fugen, Löcher und andere undichte Stellen, die so aufgespürt werden können. Eine Kombination mit der Infrarot-Thermografie zur Darstellung dieser Luftleckagen ist möglich.

Sie wird zur Bestimmung der Luftwechselzahl n50 (gemäß EN 13829 und EN 9972) beziehungsweise zur Leckagen-Suche oder zur Messung von Großgebäuden (Volumen von 20.000 bis 100.000 Kubikmetern) verwendet.

Feuchtigkeitsbestimmungen von Stoffen und Bauteilen

Um eine Trockenlegung gezielt durchführen zu können, ist eine Gebäudeanalyse und die Ausarbeitung eines entsprechenden Sanierungskonzeptes unumgänglich. Üblicherweise wird folgende Vorgangsweise eingeschlagen:

  • Probenentnahme
  • Bestimmung der Feuchtigkeitskennwerte
  • Feuchtigkeitsgehalt
  • Maximale Wasseraufnahme
  • Hygroskopische Ausgleichsfeuchte
  • Durchfeuchtungsgrad
  • Hygroskopischer Durchfeuchtungsgrad
  • Salzbestimmung
  • Sanierungskonzept

Die Probenentnahme erfolgt mittels elektrischer Bohrmaschine unter Verwendung zweier Bohrer mit 20 Millimetern Durchmesser. Für die Ermittlung der Feuchtigkeitskennwerte werden Ziegelproben aus dem Mauerwerk heraus gestemmt. Zur Bestimmung der bauschädlichen Salze werden Bohrmehlproben aus dem oberflächennahen Bereich verwendet.

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Stadt Wien | Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle
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