Freiwillige Feuerwehren in Wien

Auf dem heutigen Wiener Stadtgebiet gab es in der Vergangenheit eine Vielzahl an Freiwilligen Feuerwehren. Fast alle haben sich im Laufe der Zeit aufgelöst oder wurden von der Berufsfeuerwehr übernommen.

Im Oktober 1938 wurden 97 niederösterreichische Gemeinden Teil von Groß-Wien, wodurch es auch zu einem Zuwachs zahlreicher Freiwilliger Feuerwehren auf Wiener Stadtgebiet kam. Mit dem Inkrafttreten des Gebietsänderungsgesetzes am 1. September 1954 schieden 80 der Randgemeinden aus dem Verband der Stadt Wien wieder aus - und mit ihnen 77 Freiwillige Feuerwehren. Da Süßenbrunn und Breitenlee bei Wien verblieben, gibt es in Wien seither 2 freiwillige Feuerwehren.

Die Freiwilligen Feuerwehren werden über die Nachrichtenzentrale der Berufsfeuerwehr Wien alarmiert und rücken im Einsatzgebiet je nach Einsatzart alleine oder zur Unterstützung der Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr aus.

Bei Groß- oder Katastropheneinsätzen sind die Wehren in die Alarmorganisation eingegliedert und werden zum Besetzen anderer Feuerwachen herangezogen. Die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren mit Fahrzeugen und Geräten erfolgt durch die Feuerwehr der Stadt Wien.

Freiwillige Feuerwehr Breitenlee

Freiwillige Feuerwehr Breitenlee

In den vergangenen Jahren verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Breitenlee steigende Einsatzzahlen. Rückte sie früher nur zu Wiesen- und Feldbränden aus, so deckt sie heute das gesamte Einsatzspektrum einer Feuerwehr ab.

Mit derzeit etwa 30 aktiven Mitgliedern und dem seit 2011 zur Verfügung stehenden Rüstlöschfahrzeug werden jährlich etwa 150 Einsätze durchgeführt.


Geschichte

Die Freiwillige Feuerwehr Breitenlee wurde am 27. Juli 1880 gegründet. Durch die Unterstützung der Bewohner*innen, der Jagdgenossenschaft und der Gemeinde war es möglich, im Jahr 1924 eine 30 PS starke Feuerlöschspritze zu kaufen. Das Gerät der Firma Knaust kostete etwa 80 Millionen Kronen und wurde das erste Mal am 24. August 1924 bei einem Großfeuer in Raasdorf verwendet.

Als Breitenlee im Jahr 1938 zu Wien kam, wurde auch die Freiwillige Feuerwehr der Feuerschutzpolizei unterstellt und nach dem Krieg organisatorisch der Berufsfeuerwehr sukzessive angeglichen. Seit dieser Zeit hat sich so manches für die Freiwillige Feuerwehr Breitenlee geändert. Die Fahrzeuge wurden im Laufe der Zeit modernisiert. In weiterer Folge wurde 1972 das alte Feuerwehrdepot mit Schlauchturm abgerissen und ein neues Feuerwehrhaus errichtet.

Dieses Feuerwehrhaus wurde mehr als 40 Jahre genutzt, bis es schließlich in den Jahren 2013/2014 modernisiert und erweitert wurde. Im Zuge dieser Arbeiten konnten zusätzliche Lagerflächen geschaffen, die Sanitärräume erneuert und im Obergeschoß ein neuer Vortrags- und Schulungsraum errichtet werden.

Freiwillige Feuerwehr Süßenbrunn

Frontalansicht der Freiwilligen Wache Süßenbrunn, ein abgesetzter Bau, Garagentor im Hintergrund, Tür im Vordergrund, zwei schmale Fenster

Mit derzeit etwa 30 aktiven Mitgliedern und dem seit 2011 zur Verfügung stehenden Rüstlöschfahrzeug führt die Freiwillige Feuerwehr Süßenbrunn jährlich etwa 50 Einsätze durch.

Geschichte

Im September 1876 kaufte die damals niederösterreichische Gemeinde Süßenbrunn bei der Firma Knaust in Wien eine Feuerwehrspritze um den Betrag von 893 Gulden. Diese Summe konnte von der kleinen Gemeinde aber bis zum Jahre 1879 nicht aufgebracht werden, worauf die Firma Knaust mit einem Gerichtsverfahren drohte.

Vertreter der Gemeinde Süßenbrunn wandten sich an die k. u. k. nö. Statthalterei und ersuchten um eine Subvention. Man erhielt die Auskunft, dass diese nur gewährt werden könne, wenn in der Gemeinde eine Feuerwehr bestehe und es Vereins-Statuten gäbe. Der Schulleiter Müllauer fasste die Vereinsstatuten nach den Satzungen der Freiwilligen Feuerwehr Gerasdorf ab und reichte sie bei der k. u. k. nö. Statthalterei ein.

Gründung

Mit 1. Mai 1879 wurden die Statuten des Feuerwehrvereines Süßenbrunn genehmigt und im Juni 1879 kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Süßenbrunn. Die Gemeinde Süßenbrunn wurde ebenso wie Breitenlee im Oktober 1938 ein Teil Groß-Wiens und verblieb nach dem Gebietsänderungsgesetz bei Wien.

Die Feuerwache wurde ebenso wie in Breitenlee organisatorisch an die Berufsfeuerwehr angeglichen und modernisiert. So wurde zum Beispiel 2009 das Einfahrtstor erneuert.

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