Einsatz der Feuerwehr im Katastrophenschutz

Die Abteilung Feuerwehr und Katastrophenschutz (MA 68) hat ungefähr 35.500 Einsätze pro Jahr. Die Philosophie der MA 68 ist, dass nur, was regelmäßig geprobt, geübt und angewandt wird, auch in Ausnahmesituationen Erfolg hat.

Die Berufsfeuerwehr Wien hat ein Konzept entwickelt, das vom Routinebetrieb zu Ausnahme- und Katastrophensituationen überleitet. Gesetzlich ist vorgesehen, dass die Feuerwehr im Katastrophenfall die Einsatzleitung vor Ort übernimmt, sofern es sich nicht um eine medizinische Katastrophe, zum Beispiel eine Epidemie, oder eine sicherheitspolizeiliche Schadenslage, handelt. Die MA 68 betreibt die Infrastruktur für das Katastrophenmanagement der Stadt Wien, die Katastrophenleitzentrale im Rathaus. Dort treten die Stäbe und EntscheidungsträgerInnen der Stadt zusammen.

Katastropheneinsätze

Die wichtigste Funktion der Berufsfeuerwehr Wien ist die Aufrechterhaltung der Informationslage: Betroffene müssen die MA 68 immer erreichen können. Bei Starkwetterereignissen rufen teilweise 200 bis 400 Personen pro Stunde an. Daher werden im Bedarfsfall zusätzliche Notrufannahmeplätze freigeschaltet. So können mehr Anrufe entgegengenommen werden. Die teilweise sehr hohe Anzahl an Anrufen macht es notwendig, Prioritäten zu setzen: Für Einsätze mit höchster Priorität, Brand- und Menschenrettung, wird daher eine spezielle Nummer angeboten.

Kräfteeinsatz

Die Kräfte der Feuerwehr werden bei Starkwetterereignissen zu einem bestimmten Anteil bei Einsätzen in Zusammenhang mit Unwetter eingeteilt. Ein Teil wird als Reserve für Einsätze der höchsten Priorität bereitgehalten. Durch organisatorische Maßnahmen kann die Berufsfeuerwehr im Katastrophenfall intern umgliedern. Zudem besteht die Möglichkeit, die dienstfreie Mannschaft einzuberufen. In weiterer Folge werden auch die beiden noch in Wien verbliebenen Freiwilligen Feuerwehren einberufen und eingesetzt.

Kräfteaufteilung

Im Katastrophenfall restrukturiert sich die Berufsfeuerwehr von einer vollständig zentral geführten zu einer teildezentralisierten Organisation. Dazu ist Wien in fünf Katastrophensprengel aufgeteilt. Innerhalb dieser Sprengel werden organisatorische Maßnahmen zur lokalen Bewältigung umgesetzt. So besteht auch die Möglichkeit, gezielt Personal einzuberufen und zusätzliche Einheiten zu besetzen.

Verstärkung durch Katastrophenhilfsdienst

Die Berufsfeuerwehr stößt im Katastrophenfall mitunter an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. In Österreich besteht ein flächendeckendes System zur gegenseitigen Hilfeleistung: der Katastrophenhilfsdienst (KHD). Neben einer Wiener Einheit des KHD können im Bedarfsfall auch KHD-Einheiten aus anderen Bundesländern zu Hilfe gerufen werden. Das passierte 1979 beim Brand des Kaufhauses Gerngross und der Österreichischen Nationalbank sowie 1993 beim Brand der Wiener Hofburg.

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