Nachhaltige Außer-Haus-Verpflegung

In Österreich verpflegen sich bereits mehr als 20 Prozent der Bürger*innen außer Haus. Daher können Großküchen durch eine bewusste Auswahl der Lebensmittel, durch Vermeidung von Lebensmittelabfällen und durch die eingesetzte Küchentechnik viel zur Erhaltung einer nachhaltigen Landwirtschaft, zur Ressourcenschonung und allgemein zum Schutz der Umwelt beitragen. Sie haben damit eine starke Vorbildwirkung.

Die Erhöhung des Bioanteils für die Gemeinschaftsverpflegung wäre problemlos umsetzbar. Dies wurde in der Studie "Nachhaltige Lebensmittelversorgung für die Gemeinschaftsverpflegung der Stadt Wien" (4,3 MB PDF) der Universität für Bodenkultur und der Bio Forschung Austria 2016 belegt. Zudem wurde eine Reihe von Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt (Kapitel 11).

Worauf sollte geachtet werden?

Kund*innen, die an Nachhaltigkeit beim Essen interessiert sind, können auf folgende Labels achten, die von der Stadt Wien unterstützt werden:

  • Umweltzeichen Tourismus - Gütezeichen für nachhaltige Gastgewerbe- und Tourismusbetriebe. Die Betriebe setzen unter anderem Maßnahmen, um Energie, Ressourcen und Abfälle einzusparen und umweltfreundlich zu reinigen.
  • "Natürlich gut Teller" - Gemeinschaftsküchen und Caterings zeichnen auf der Speisekarte Gerichte mit dem Natürlich gut-Logo aus. Regelmäßig wird ein klimafreundliches Gericht serviert, das den Kriterien des "Natürlich gut Tellers" entspricht (fleischreduziert, bio, regional, et cetera).
  • "Natürlich gut Essen" - Das Gütesiegel "Natürlich gut Essen" in Gold, Silber und Bronze wurde 2018 ins Leben gerufen, um für alle Wiener Gastronomiebetriebe - vom Beisl bis zum Haubenlokal, vom veganen Restaurant bis zum Heurigen - über eine Beratung eine Qualitätsauszeichnung anzubieten. Die Auszeichnungsstufe ist vor allem abhängig vom Anteil des Bioangebotes der Speisen, vom Anteil an vegetarischen und veganen Gerichten, beinhaltet immer eine Erklärung zur Frischküche und achtet auf das Tierwohl.

Ganz allgemein sind Lokale zu bevorzugen, die Wert auf biologische und saisonale Produkte aus der Region bzw. aus fairem Handel legen. Positiv für die Umwelt und auch die Gesundheit sind die immer zahlreicher werdenden vegetarischen und veganen Lokale, die gänzlich auf Fleisch bzw. tierische Produkte verzichten und schmackhafte Gerichte anbieten, die zum Ausprobieren einladen.

Take-away-Essen ohne Einwegverpackung

Für ein Unternehmen endet die Verantwortung für das verkaufte Essen mit der Abfüllung in ein selbst mitgebrachtes Gefäß. Auch steht es dem Unternehmen frei, die Abfüllung in mitgebrachte Behältnisse zu verweigern. Um etwaige Fragen zu klären und Missverständnisse zu vermeiden, sollte vorab ein Gespräch mit der beziehungsweise dem Verantwortlichen im Betrieb geführt werden. Wenn viele Kund*innen nach dieser Möglichkeit fragen, wird der Bedarf nach einer derartigen Lösung offenkundig.

Falls sich ein Betrieb nicht sicher ist, unter welchen Bedingungen das Befüllen von mitgebrachten Behältnissen aus hygienischer Sicht erlaubt ist, wird eine Beratung durch das Marktamt (MA 59) empfohlen.

Einige Lieferservice-Betriebe arbeiten bereits mit Mehrweggeschirr, damit wird Qualität geboten und Abfall eingespart. Mit Aufklebern können Take-away-Betriebe nun ihre Gäste über das vorhandene Mehrweg-Angebot informieren.

Mehrweggeschirr-Hinweisaufkleber für Take-away

Biologisch, saisonal und regional genießen

Eine wachsende Zahl an Lokalen hat sich auf die Herstellung von Speisen aus biologischen Lebensmitteln spezialisiert.

Die landwirtschaftlichen Produkte werden pestizidfrei, ohne synthetische Dünger und ohne Gentechnik erzeugt. Bio-zertifizierte Betriebe werden regelmäßig kontrolliert. Produkte mit dem Bio-Logo müssen zu mindestens 95 Prozent aus Bio-Zutaten bestehen und zusätzlich strenge Vorgaben für die verbleibenden 5 Prozent erfüllen.

Saisonales Obst und Gemüse aus der Region schmecken besser und belasten die Umwelt nicht mit sinnlosen Transportkilometern.

Fleisch

Für Umwelt- und Klimaschutz und die Vermeidung von Tierleid sind vegane beziehungsweise vegetarische Speisen natürlich die erste Wahl.

Wer dennoch nicht auf Fleisch verzichten will, kann mit Fleischreduktion, aber auch mit der richtigen Wahl der Produkte etwas für Umwelt- und Klimaschutz tun und Tierleid zumindest mindern. Bei Bio-Fleisch und Bio-Wurstwaren ist sichergestellt, dass beispielsweise kein "Gentech-Soja" als Futtermittel um die halbe Welt transportiert wurde und die Auflagen für Haltungsbedingungen tiergerechter sind.

Faire Preise sichern den Landwirt*innen die Existenz und helfen die Qualität zu halten oder sogar zu verbessern.

Bio-Lokal finden

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