Baustart für nächsten Liesingbach-Abschnitt
- Im September 2025 starteten die Renaturierungsarbeiten des Liesingbachs im Abschnitt zwischen Gutheil-Schoder-Gasse und Breitenfurter Straße.
- Geplant sind die Errichtung einer Erholungsinsel, eines Regenwasserkanals und die Pflanzung von "Schwebendem Grün" beim Steinsee.
- Bis 2027 wird das komplette Renaturierungsvorhaben fertiggestellt.
"Zurück zur Natur" hieß es in den letzten Jahren bereits für 3,5 der insgesamt 9,2 Kilometer langen, noch hart verbauten Liesingbachstrecke auf Wiener Stadtgebiet. Zuletzt wurden die Renaturierungsarbeiten im Bereich des Drascheparks abgeschlossen.
Seit September 2025 werden die Bauarbeiten bachaufwärts fortgesetzt, um die Liesing zwischen Gutheil-Schoder-Gasse und Breitenfurter Straße zu einer grünen Natur-Oase zu verwandeln. Parallel dazu wird ein neuer Regenwasserkanal errichtet. Dieser soll die Wasserqualität des Liesingbachs verbessern.
Das ökologische Großprojekt am Liesingbach wird von der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert. Die Maßnahmen selbst werden von den Fachabteilungen Wiener Gewässer und Wien Kanal durchgeführt. Bis 2027 wird das Renaturierungsvorhaben im Rahmen des ökologischen Großprojektes "Integrativer Hochwasserschutz Liesingbach" komplett gemacht.
Mehr Platz für den Liesingbach
Im Zuge der geplanten Umgestaltungsarbeiten im Bauteil 2 werden sogenannte "Pendelstrecken" im Gewässerlauf des Liesingbachs angelegt. Dabei handelt es sich um stark mäandrierende und besonders abwechslungsreiche Gewässerzonen. Stellenweise wird der Bachlauf deutlich aufgeweitet. Auf diese Weise entstehen Flussareale mit variabler Strömungsintensität und sanften Sand- und Schotterbänken, die eine abwechslungsreiche Landschaft bilden. Libellenlarven etwa brauchen ruhigere Gewässerbereiche, ausgewachsene Fische wie Elritzen oder Schmerlen halten sich dagegen durchaus gerne inmitten der Strömung auf.
Neue Erholungsinsel im Bereich der Riegermühle
Auf Höhe der Riegermühle wird neben dem Hauptstrom des Liesingbachs ein neues Nebengerinne und somit eine künstliche Gabelung des Gewässers angelegt. Auf diese Weise entsteht eine mittig gelegene Insel, die von beiden Seiten umströmt wird. Die kleine, naturnahe Insel soll künftig als Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen dienen, wird aber auch für Besucher*innen zugänglich gemacht. Zusätzlich werden 260 neue hitzetolerante Bäume wie Ahorn, Holzapfel oder Silberlinde entlang der Liesing gesetzt. Neue Ufergehölze, darunter Weiden und Erlen, spenden Schatten und schützen den Bach vor Überhitzung im Sommer. Über 780 heimische Sträucher finden entlang des Liesingbachufers ein neues Zuhause.
Innovative Rankbegrünung: "Schwebendes Grün" auf Höhe des Steinsees
Als Voraussetzung für die Renaturierung des Liesingbachs errichten die Abwasserprofis von Wien Kanal einen neuen Regenwasserkanal unter dem Liesingbach. In Zukunft wird bei Regen der erste Spülstoß mit verunreinigtem Regenwasser von den umliegenden Verkehrsflächen im neuen Kanal abgefangen und zur Reinigung in die Kläranlage nach Simmering geleitet.
Der neue Abschnitt des Liesingbach-Sammelkanals wird 3 Kilometer lang sein und mit dem bereits 2024 fertiggestellten Abschnitt zwischen der Großmarktstraße und der Gutheil-Schoder-Gasse verbunden. 1 Kilometer wird unterirdisch im sogenannten "Microtunneling-Verfahren" gebaut. Dabei wird mittels modernster Tunnelbautechnik ein Stahlbeton-Schutzrohr mit einem Außendurchmesser von 172 Zentimetern (Innendurchmesser: 140 Zentimeter) unterirdisch eingebaut. In dieses Rohr wird später das Abwasserrohr aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit einem Innendurchmesser von 80 Zentimetern eingezogen. Die Wien-Kanal-Profis rechnen mit einer täglichen Vortriebsleistung von 15 bis 20 Metern im Untergrund. Die restlichen 2 Kilometer des Kanals werden in offener Bauweise errichtet. Für den Betrieb und die Wartung werden entlang der Strecke 10 Trennbauwerke, 2 Absturzschächte und 31 Putzschächte errichtet. Um die Stützmauern in den Bereichen Steinsee und Schlosssee sowie an der Nauheimerbrücke, der Steinseebrücke und der U6-Hochtrasse zu schonen, wird für den Kanalbau das Microtunneling-Verfahren eingesetzt.
Großprojekt Liesingbach - Maßnahmen im Überblick
- Das hartverbaute Flussbett wird abgetragen. Nach Entfernung der alten Steinpflasterung werden Schotter und natürliches Sohlsubtrat in das Flussbett eingebracht.
- Besonders umweltschonend: Die alten Pflastersteine werden vor Ort zerkleinert und in die Sohle des Liesingbaches eingebracht. Dieses Recycling ersetzt den aufwändigen Abtransport der Steine und die damit verbundenen LKW-Fahrten.
- Grünräume entlang der Uferbereiche werden vergrößert beziehungsweise neue geschaffen. Parallel zu den Bauarbeiten werden an jedem Abschnitt Bäume und Sträucher gesetzt.
- Der Hochwasserschutz am Liesingbach wird verbessert. Mittels wasserbaulicher Umbauten wird im Projektgebiet der Hochwasserschutz auf den neuesten Stand der Technik gebracht (durchgängig auf HW 100).
- Ein Regenwasserkanal schützt den Bach vor Verunreinigungen und ist die Voraussetzung für die ökologische Sanierung des Baches. Bei Regen wird der erste Schwall Regenwasser von den umliegenden Verkehrsflächen aufgefangen und zur Kläranlage nach Simmering transportiert.
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- Letzte Aktualisierung: 12.11.2025, 10.58 Uhr
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