Baukörpermodell (LOD1.4) - Anwendungen
Das für das Wiener Stadtgebiet flächendeckend vorhandene Baukörpermodell (LOD1.4) ist neben dem digitalen Geländemodell und der Flächen-Mehrzweckkarte der 3. Baustein des 3-dimensionalen Stadtmodells von Wien. Daraus leiten sich vielfältige Anwendungen für die moderne Stadtplanung ab.
Gebäudehöhenplan
Im Zuge der Neufestlegung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes sind im innerstädtischen Bereich die aktuellen Gebäudehöhen von großem Interesse. Ein Gebäudehöhenplan liefert die gewünschte Information für jedes Gebäude der Stadt. Er wird aus den Daten des Baukörpermodells abgeleitet und stellt für die Stadtplanung eine wichtige magistratsinterne Planungsgrundlage dar.
Lärmausbreitungsmodelle
Lärm ist eines der sensiblen Umweltprobleme im Umfeld von Verkehrsanlagen (Flughäfen, Straßen, Schienenwege). Durch Einsatz von Spezial-Software ist es möglich, Analysen über die Schall-Immissions-Belastung in einem bestimmten Gebiet durchzuführen. Neben vielen anderen Faktoren wie Zustand der Atmosphäre, Wind- und Wetterlage wird die Schallausbreitung maßgeblich von Geländeform und Bebauung beeinflusst. Ein geometrisch hochwertiges 3-dimensionales Modell ist daher eine der Voraussetzung für die Erstellung von Lärmkarten in guter Qualität.
Im Rahmen der schalltechnischen Sanierungen von Eisenbahnstrecken wurde im Jahr 2003 ein solches Projekt gemeinsam von ÖBB und Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) durchgeführt. Ausgehend von der zu untersuchenden Eisenbahntrasse wurde für einen Bereich von jeweils 300 Meter rechts und links der Trasse das 3D-Modell exportiert und als Datengrundlage verwendet.
Sichtbarkeitsanalyse
Im Dezember 2001 wurde das historische Zentrum von Wien durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Aufgrund der Bedenken des World-Heritage-Komitees bezüglich eines Hochhausprojektes bei Wien-Mitte wurde durch die Abteilung Stadtvermessung und Geoinformation (MA 41) im Jahr 2002 eine Sichtbarkeitsanalyse auf Basis des 3-dimensionalen Stadtmodells durchgeführt. Es wurden die Bereiche der öffentlichen Verkehrsflächen des Weltkulturerbe-Areals ermittelt, von denen aus die geplanten Hochhäuser für Fußgänger*innen sichtbar wären. Das Ergebnis wurde in einer Sichtbarkeitskarte präsentiert.

Die Sichtbarkeitsanalyse zeigte jene Gebiete, von denen aus das geplante Projekt sicher nicht sichtbar war. Die übrigen Flächen waren nur Verdachtsflächen, da die Berechnung ohne Berücksichtigung der Dachformen und Vegetation erfolgte. Sie dienten in weiterer Folge zur Standortauswahl für die Erstellung von exakten Fotomontagen.
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- Letzte Aktualisierung: 31.10.2025, 15.41 Uhr
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