Wiener Gesundheitsversorgung wird ambulanter
Am 12. November 2025 wurde der Regionale Strukturplan 2030 vorgestellt. Der Strukturplan sieht vor, dass die gesamte Gesundheitsversorgung ambulanter werden soll.
In diesem Plan ist unter anderem vorgesehen, dass bis Ende 2030 regionale Gesundheitszentren von 70 auf 169 ausgebaut werden, darunter fallen Primärversorgungseinheiten, Kinderzentren, Erstversorgungsambulanzen, Frauengesundheitszentren, Wundzentren, Diabeteszentren und Schmerzzentren.
Der Strukturplan ist auf 5 Jahre angelegt und wurde gemeinsam vom Land Wien und der Sozialversicherung im Einvernehmen mit dem Bund beschlossen. Anfang 2026 soll er in Kraft treten. Der Plan soll jedes Jahr gegebenenfalls angepasst werden, schon alleine aufgrund der rasanten Entwicklungen in der Medizin.
Weniger Spitalsbetten, mehr Geriatrie-Betten
Auch im Bereich der stationären Versorgung soll auf die Veränderungen der Bedürfnisse eingegangen werden: Die Behandlungen werden immer schneller und Eingriffe immer weniger invasiv. In Folge dauern Spitalsaufenthalte viel kürzer.
Manche, vor allem ältere Patient*innen, würden aber mehr Zeit brauchen. Daher soll der Bereich der Akutgeriatrie und -nachsorge (Remobilisation) in den Spitälern ausgebaut werden. 2030 soll es 884 derartige Betten geben. Das sind um 500 mehr als derzeit. Die Zahl der rein stationären Betten soll im Gegenzug reduziert werden, und zwar um rund 800. Damit wird es Ende 2030 in den Wiener Fondskrankenhäusern rund 8.400 stationäre Betten geben.
Die tagesklinischen Kapazitäten sollen um über 50 Prozent ausgebaut werden, von 650 auf 1.000 Plätze im Jahr 2030:
Regionale Gesundheitszentren werden auf 169 ausgebaut
Bis Ende 2030 sollen die regionalen Gesundheitszentren von derzeit 70 auf 169 ausgebaut werden. Darunter fallen Primärversorgungszentren (PVE) (Ausbau auf mindestens 80 Einheiten), Kinder-Zentren (von derzeit 11 auf 14), Erstversorgungsambulanzen (EVA), 9 Zentren für Frauengesundheit, Zentren für Diabetes (von derzeit 1 auf 3) und Zentren für chronische Schmerzen.
Auch Zentren für Schrittmacher und Schilddrüse, ein Zentrum für ambulantes Operieren, Zentren für Kinder- und Jugendpsychiatrie, für die inklusive Zahn- und kieferchirurgische Versorgung, Wundzentren, ein Gerontopsychiatrisches Zentrum sowie ein Tele-Center COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) stehen am Plan.
Ebenfalls kommen sollen ein onkologisches Versorgungszentrum, eine Down-Syndrom-Ambulanz, Zentren für die hämato-onkologische Versorgung und eine Infusionsambulanz.
In Wien soll auch ein Zentrum zu Postakuten Infektionssyndromen (PAIS) wie etwa Post Covid oder der schweren Multisystemerkrankung ME/CFS kommen.
Mehr ärztliches Personal
Um das zu erreichen, braucht es mehr ärztliches Personal. Das geplante Versorgungsangebot soll daher um 24 Prozent auf 3.400 Stellen bis Ende 2030 erhöht werden. Fast 2 Drittel davon - rund 2.180 Stellen - sollen in der Primärversorgung angesiedelt werden.
Gastpatient*innen berücksichtigt
Das heikle Thema der "Gastpatient*innen" aus anderen Bundesländern ist in den Planungen berücksichtigt. Im geplanten stationären Bereich soll eine Zahl an Gastpatient*innen in den Wiener Krankenanstalten "im Umfang des österreichweiten Durchschnitts" versorgt werden.
Ausbau der Telemedizin
Weiter fortgeführt werden soll auch der digitale Ausbau in der Wiener Gesundheitsversorgung: Die Möglichkeit der Terminbuchung über die Hotline 1450 soll auf sämtliche Gesundheitsanbieter in der Stadt ausgedehnt werden. Auch die ärztliche Videoberatung über 1450 wird ausgebaut.
Weiterführende Informationen
Kontakt
Diesen Inhalt teilen
Diesen Inhalt einbetten
Der eingebettete Inhalt aktualisiert sich automatisch, sobald wir ihn auf wien.gv.at ändern.
Informationen zum Inhalt
- Letzte Aktualisierung: 12.11.2025, 15.14 Uhr
- Eindeutige ID dieses Inhalts: a8332a5f-5006-43d6-9de9-09601d3dae16
- Maschinenlesbare Version: JSON
Dieser Inhalt wird von der Stadt Wien kostenfrei gemäß Creative Commons CC-BY 4.0 zur Verfügung gestellt.