Wetter - Statistiken

Das Klima von Wien wird von Westen ozeanisch und von Osten kontinental beeinflusst (Übergangsklima). Die Winter sind im Vergleich zu anderen Teilen Österreichs eher mild. Dies zeigt sich in geringeren Niederschlagsmengen und längeren Trockenperioden.


Die Daten über das Wiener Wetter stammen von der Messstelle Wien - Hohe Warte der GeoSphere Austria (früher: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik). Diese Klimastation befindet sich auf 202 Meter Seehöhe im Norden Wiens. Sie ist gleichzeitig die Hauptstation des österreichischen Wetterdienstes, der hier seit 1873 seine Institutsgebäude hat.


Daten

Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 1).

Zeitreihen nach Jahren

Titel

Jahrbuch-
Tabellennummer

Übersichts-
Tabelle

CSV-Tabelle

Extreme Wetterwerte

1.3.8

seit Beginn der Messungen

seit Beginn der Messungen

Lufttemperatur in Wien

1.3.1

1955 bis 2022

seit 1951

Wind, Niederschlag und Schnee in Wien

1.3.3

1955 bis 2022

seit 1950

Klimatologische Kenntage in Wien

1.3.2

1955 bis 2022

seit 1950

Zeitreihen nach Monaten

Titel

Übersichts-
Tabelle

Lufttemperatur

März 2022 bis März 2024

Luftdruck und Sonnenscheindauer

März 2022 bis März 2024

Heitere und trübe Tage, Feuchtigkeit

März 2022 bis März 2024

Wind

März 2022 bis März 2024

Niederschläge

März 2022 bis März 2024

Langjährige Klimamittelwerte

1991 bis 2020
1981 bis 2010

Open Government Data

Hinweis zum Öffnen von CSV-Dateien der Stadt Wien in Microsoft Excel

Erläuterungen

Wetter

Die Daten zum Wetter werden von der GeoSphere Austria zur Verfügung gestellt. Auch alle Messwerte zur Witterung stammen - wenn nicht anders angeführt - von der Messstelle Wien - Hohe Warte (19., Hohe Warte 38). Diese Werte weichen von den Daten der Wetterstation Wien-Innere Stadt ab, die aufgrund des "Wärmeinseleffekts" der Inneren Stadt höher liegen als auf der Hohen Warte, und welche fallweise in den Medien publiziert werden. Die Wetterstation Innere Stadt befindet sich auf dem Dach des Gebäudes in der 4., Operngasse 17-21. Eine weitere Wetterstation, deren Messdaten von der Hohen Warte fallweise deutlich abweichen, ist die Station Wien-Mariabrunn in der Forstlichen Versuchsanstalt (14., Hauptstraße 7).

Die Messstelle Wien - Hohe Warte befindet sich in 202 Meter Seehöhe im Norden Wiens (48°14'57'' nördliche Breite, 16°21'25'' östliche Länge). Sie ist gleichzeitig die Hauptstation des Österreichischen Wetterdienstes, der hier seit 1873 seine Institutsgebäude hat. Das Klima auf der Hohen Warte ist typisch für den Osten Österreichs mit geringem Niederschlag, wenig Schnee, vielen trüben, mäßig kalten Tagen im Winter, sonnig und heiß im Sommer. Die Temperaturen (besonders die Minima) sind zusätzlich durch die Hanglage und einen schwachen Stadteffekt gemildert. Die Nähe zum Donaudurchbruch zwischen Wienerwald und Bisamberg macht sich mit relativ hohen Windgeschwindigkeiten bemerkbar. Zusammen mit zwei älteren Standorten (1775 bis 1878 im 1. Bezirk und 1852 bis 1872 im 4. Bezirk) konnten lange Klimazeitreihen für Wien erarbeitet werden, die bis 1775 zurückreichen.

Methoden der Messung einzelner Klimaelemente

Lufttemperatur

Während des größten Teils der langen Periode der Temperaturmessung (seit 1775) wurden Flüssigkeitsthermometer benützt, die meist 3-mal täglich zu genormten Zeiten abgelesen wurden. Zurzeit ist die gängige Thermometerart ein elektronischer Temperaturfühler in Verbindung mit einem elektronischen Speichermedium. Als Temperaturfühler haben sich NTC-Widerstände durchgesetzt. Benutzt wird dabei die Eigenschaft von elektrischen Halbleitern, ihren Widerstand mit der Temperatur stark zu verändern. NTC bedeutet, dass der elektrische Widerstand mit steigender Temperatur abnimmt.

Probleme bei der exakten Messung der Lufttemperatur entstehen weniger durch die Messfühler, als durch die Notwendigkeit der Ausschaltung anderer Einflüsse auf die Messung (zum Beispiel: Sonnenstrahlung). Die Messfühler werden deshalb in Wetterhütten installiert. Die Aufstellungshöhe ist international genormt und beträgt circa 2 Meter über dem Boden. Damit wird den sehr starken vertikalen Temperaturunterschieden in den untersten Metern der Atmosphäre Rechnung getragen.

Feuchtigkeit

Die gängigste Maßzahl der Luftfeuchtigkeit ist die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent. Die relative Feuchtigkeit ist das Verhältnis der tatsächlichen Menge des Wasserdampfes in der Luft zu dem für die gegebene Temperatur möglichen Maximum. Gemessen wird die Feuchtigkeit mittels Hygrometern. Dabei wird das hygroskopische Verhalten des entfetteten menschlichen Haares benützt, das sich mit zunehmender Feuchtigkeit verlängert, und zwar um etwa 2,5 Prozent der Länge zwischen null und 100 Prozent relative Feuchte. Die durch die Feuchtigkeitsschwankungen hervorgerufenen Längenänderungen der Haare werden in Widerstands-, Strom- beziehungsweise Spannungssignale umgewandelt und von der teilautomatischen Wetterstation kontinuierlich erfasst.

Sonnenscheindauer

Messgrundlage der Sonnenscheindauer ist die Wärmewirkung der auf der Messfläche des Messgeräts auftreffenden Sonnenstrahlung. Das Messgerät war bis vor kurzem ein Sonnenscheinautograph. Hier bewirkt eine als Brennglas eingesetzte Vollglaskugel auf einem Kartonstreifen, der täglich neu aufgelegt wird, bei Sonnenschein im Brennpunktbereich eine Brandspur. Diese wird nach Abnahme des Streifens auf 6 Minuten genau ausgewertet. Heute wird das Messprinzip auf teilautomatischen Betrieb umgestellt. Lichtempfindliche Solarzellen werden durch einen laufend rotierenden Bügel kurzzeitig abgedeckt. Die auftretenden Helligkeitsunterschiede werden ab einer bestimmten Differenz als Sonnenschein interpretiert.

Bewölkung

Für die Bewölkungsregistrierung werden keine Messgeräte verwendet. Der Bedeckungsgrad der sichtbaren Himmelsfläche über Wien wird beobachtet und in eine 10-teilige Skala eingeteilt: 0 ist gleich wolkenloser Himmel, 10 ist gleich bedeckter Himmel. Das Bewölkungsmittel ergibt sich aus den Schätzwerten der täglichen Beobachtungen von 7 Uhr, 14 Uhr und 19 Uhr dividiert durch 3.
Von einem heiteren Tag wird bei einem Bedeckungsgrad der sichtbaren Himmelsfläche von weniger als 2,0 (20 Prozent) gesprochen. An einem trüben Tag liegt der Bedeckungsgrad im Tagesmittel über 8,0 (80 Prozent).

Luftdruck

Die Messung des Luftdrucks kann auf verschiedenen Prinzipien beruhen. Lange Tradition im österreichischen Wetterdienst hat das Quecksilberbarometer. Es beruht auf dem Prinzip, dass eine Flüssigkeitssäule der über dem Beobachtungsort liegenden Luftsäule das Gleichgewicht hält, wobei die Länge der Flüssigkeitssäule bestimmt wird. Von immer größerer Bedeutung ist heute ein elektronischer Luftdrucksensor. Die Funktionsweise beruht auf der Wirkungsweise eines Dosenbarometers aus einer Stahl-Speziallegierung. Der luftdruckabhängige Hub der Dose beeinflusst die Induktivität und somit die Frequenz eines Oszillators.

Die Werte für den mittleren Luftdruck ergeben sich aus den Messwerten der täglichen Messungen von sieben Uhr, 14 Uhr und 19 Uhr dividiert durch 3.

Niederschlag

Die Menge des gefallenen Niederschlags wird in "Millimeter ist gleich Liter pro Quadratmeter" gemessen. Das gebräuchlichste Niederschlagsmessgerät ist das Ombrometer mit einer Auffangfläche von 500 Quadratzentimetern. Diese Auffangfläche ist beheizt, sodass fester Niederschlag wie Schnee oder Hagel geschmolzen und wie gewöhnlicher Regen gemessen werden kann. Dazu gelangt das Regenwasser in eine Wippe mit fünf Kubikzentimetern Rauminhalt, die kippt, sobald sie gefüllt ist; der dabei entstehende Impuls wird von der teilautomatischen Wetterstation erfasst. Aus dem Verhältnis 500 Quadratzentimeter Auffangfläche zu fünf Kubikzentimeter Wippeninhalt ergibt sich die Messgenauigkeit von 0,1 Millimeter ist gleich 0,1 Liter pro Quadratmeter.

Neuschneehöhe

Die Neuschneehöhe ist die Höhe des innerhalb von 24 Stunden gefallenen Neuschnees in Zentimeter. Diese ist vor allem für Fragen der Schneeräumung von Interesse. Die Messung erfolgt immer um 7 Uhr früh. Dabei wird die Neuschneemenge auf einem circa 1 Quadratmeter großen, auf dem Erdboden aufliegenden Brett bestimmt und die Höhe mit einem Lineal gemessen.

Neuschneemenge

Die Neuschneemenge ist die Summe aller Neuschneehöhen derjenigen Tage, an welchen Schnee gefallen ist. Die Neuschneemenge wird üblicherweise für eine gesamte Winterperiode angegeben.

Wind

Die Messung des Windes nach Richtung und Geschwindigkeit erfolgt mit einem Anemometer. Das gebräuchlichste Gerät zur Windgeschwindigkeitsmessung für den meteorologischen Routinebetrieb war jahrzehntelang das Schalenkreuz-Anemometer.

In jüngster Zeit werden stattdessen Ultraschall-Windmessgeräte eingesetzt. Diese bestehen aus 4 Ultraschallsendern beziehungsweise -empfängern, die einander paarweise (Nord-Süd, Ost-West) in 20 Zentimeter Abstand gegenüberstehen. Die Laufzeit eines Signals vom Sender zum Empfänger wird durch in gleiche Richtung wehenden Wind abhängig von dessen Geschwindigkeit verkürzt und analog durch entgegengesetzt wehenden Wind verlängert. Aus den Laufzeiten des Nord-Süd- sowie des Ost-West-Signals berechnet der Computer mehrmals pro Sekunde sowohl Windrichtung als auch -geschwindigkeit. Daraus werden in der Folge sowohl 2-Sekunden-Böen als auch Mittelwerte über 10 Minuten und für die Stunde errechnet.

Ganz wesentliche Vorteile dieser Messmethode sind die weitgehende Unempfindlichkeit gegen Eis-, Schnee- oder Reifansatz sowie das Fehlen jeder mechanischen Trägheit (Reibung, zähe Schmierung bei Kälte und so weiter).

Definitionen

Eistag
Die Tageshöchsttemperatur liegt unter 0 Grad Celsius.
Frosttag
Die Tagestiefsttemperatur liegt unter 0 Grad Celsius.
Hitzetag (Tropentag)
Die Tageshöchsttemperatur beträgt mindestens 30 Grad Celsius.
Klimatologische Kenntage
Ein "Klimatologischer Kenntag" ist ein Tag, an dem ein definierter Schwellenwert eines klimatischen Parameters erreicht oder überschritten beziehungsweise unterschritten wird (zum Beispiel Sommertag als Tag mit Temperaturmaximum größer gleich 25 Grad Celsius) oder ein Tag, an dem ein definiertes meteorologisches Phänomen auftrat (zum Beispiel Gewittertag als Tag, an dem irgendwann am Tag ein Gewitter (hörbarer Donner) auftrat. Klimatologische Kenntage sind: Eistag, Frosttag, Gewittertag, Hageltag, heißer Tag (Hitzetag), heiterer Tag, Nebeltag, Niederschlagstag, Regentag, Schneedeckentag, Sommertag, Sturmtag, trüber Tag, Tropennacht, Tropentag.
Luftdruck
Die Messung des Luftdrucks erfolgt durch einen elektronischen Luftdrucksensor. Die Werte für den mittleren Luftdruck ergeben sich aus den Messwerten der täglichen Messungen von 7 Uhr plus 14 Uhr plus 19 Uhr durch drei.
Luftfeuchtigkeit
Unter Luftfeuchtigkeit versteht man den Wasserdampfgehalt der Luft. Man unterscheidet zwischen der absoluten Feuchtigkeit (Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter) und der relativen Feuchtigkeit (Verhältnis vom vorhandenen zum größtmöglichen Wasserdampfgehalt der Luft). Die gängigste Maßzahl der Luftfeuchtigkeit ist die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent.
Lufttemperatur
Unter Lufttemperatur wird der Wärmezustand der Luft verstanden. Die Lufttemperatur wird in einer Wetterhütte unter Ausschaltung jeglicher Strahlungseinflüsse (zum Beispiel Sonneneinstrahlung) gemessen.
Neuschneehöhe
Die Höhe des innerhalb von 24 Stunden gefallenen Neuschnees in Zentimeter.
Neuschneemenge
Die Neuschneemenge ist die Summe aller Neuschneehöhen derjenigen Tage, an welchen Schnee gefallen ist. Die Neuschneemenge wird üblicherweise für eine gesamte Winterperiode angegeben.
Niederschlag
Wird Wasser in der Atmosphäre aus dem gasförmigen in den flüssigen oder den festen Zustand umgewandelt und abgegeben führt dies zu Niederschlag. Man unterscheidet zwischen fallenden Niederschlägen (zum Beispiel Regen, Nieseln, Schnee, Hagel), abgesetzten Niederschlägen (zum Beispiel Tau, Reif) und abgelagerten Niederschlägen (zum Beispiel Schneedecke). Die Niederschlagshöhe wird auf 10-tel Millimeter genau gemessen. Die Niederschlagshöhe von einem Millimeter entspricht einer Flüssigkeitsmenge von einem Liter auf einem Quadratmeter Bodenfläche (1 Millimeter entspricht 1 Liter pro Quadratmeter).
Niederschlagstag
Niederschlagstage sind alle Tage, an denen über 0,1 Millimeter Niederschlag fällt, das heißt im Winter auch Tage mit Schneefall beziehungsweise Schneeregen.
Sommertag
Die Tageshöchsttemperatur beträgt mindestens 25 Grad Celsius.
Sonnenscheindauer
Die Sonnenscheindauer ist die Zeit der direkten Sonneneinstrahlung. Die relative Sonnenscheindauer (in Prozent) ergibt sich aus dem Verhältnis der tatsächlichen Sonnenscheindauer zu der an diesem Ort maximal möglichen Sonnenscheindauer.
Starker Sturm
Die größte gemessene Windspitze liegt bei mindestens 80 Stundenkilometern.
Sturm
Die größte gemessene Windspitze liegt bei mindestens 60 Stundenkilometern.
Tagesmaximum (Niederschlagsmenge)
Das Tagesmaximum gibt die in 24 Stunden gefallene Niederschlagsmenge an, die auf eine Fläche von einem Quadratmeter (normalerweise ein Messrohr mit diesem Durchmesser) fällt. Ein Millimeter Niederschlag entspricht einem Liter pro Quadratmeter.
Wind
Wind ist das ausgleichende Element zwischen hohem und tiefem Luftdruck. Wind weht umso stärker, je größer die Luftdruckunterschiede sind. Die Windrichtung ist die Himmelsrichtung, aus der der Wind weht.

Jahresrückblick 2022

2022 war in Wien außerordentlich warm. Die Jahresmitteltemperatur von 12,1 °C entspricht einer Abweichung von +2,4 °C zum Bezugszeitraum 1961–1990. Im Landesmittel fielen etwa 450 mm Niederschlag, womit 25 Prozent auf den langjährigen Mittelwert fehlen. Damit war 2022 durch eine Kombination aus Wärme und Niederschlagsarmut gekennzeichnet. Zugleich schien die Sonne im Mittel etwa 2.030 Stunden lang - ein deutlicher Überschuss von 17 Prozent. Sowohl hinsichtlich Lufttemperatur als auch Niederschlag und Sonnenschein war 2022 statistisch außergewöhnlich.

Temperatur

Mit Tageshöchstwerten um 15 °C startete das Jahr schon mit extrem hohen Temperaturen. Das ungewöhnlich hohe Temperaturniveau setzte sich bis Ende Februar fort. So waren Jänner und Februar um 4,1 beziehungsweise 4,9 °C gegenüber dem Mittel 1961 bis 1990 deutlich zu warm. Ab Anfang März ging die Temperatur auf jahreszeitentypische Werte zurück. Im April lag die Lufttemperatur nahe am Mittel, der Mai war aber wieder ein deutlich zu warmer Monat (Abweichung +2,9 °C). Ab der Monatsmitte kletterte die Temperatur auf ein hochsommerliches Niveau, das schließlich ohne wesentliche Unterbrechungen bis Mitte September dort verweilte. Der Juni verlief mit einer Temperaturabweichung von +3,9 °C außergewöhnlich heiß. Eine kurze und nicht sehr ausgeprägte kühle Phase im ersten Julidrittel dämpfte die allgemein vorherrschende Hitze etwas. Darauf folgte aber eine Hitzewelle, die innerstädtisch bis zu 26 Tage andauerte. So war auch der Juli mit einer Abweichung von +2,7 °C zum Klimamittel viel zu warm. Mit sehr warmem bis heißem Wetter ging es im August weiter. So war dieser Monat mit einer Abweichung von +3,2 °C deutlich zu warm. Mitte September endete der Hochsommer in Wien und es folgte eine kurze Phase mit unterdurchschnittlichen Temperaturverhältnissen. Insgesamt war der September um 0,2 °C kälter als das klimatologische Mittel 1961 bis 1990. Nach dem ersten Oktoberdrittel wurde es wieder ungewöhnlich warm, doch zum Monatsende verhinderte herbstliches Nebelwetter extrem hohe Temperaturen, wie sie außerhalb von Wien zu beobachten waren. Trotz allem war der Oktober mit einer Temperaturabweichung von +2,9 °C außergewöhnlich warm. Nicht mehr ganz so extrem warm war es im November und Dezember, doch auch diese beiden Monate lagen um 2,1 beziehungsweise 1,5 °C über dem Klimamittel 1961 bis 1990. Eine ausgeglichene oder sogar leicht unterdurchschnittliche Dezemberbilanz, die sich nach einer Frostphase im 2. Monatsdrittel abzeichnete, wurde durch das darauffolgende intensive Tauwetter, das mit Temperaturmaxima bis 15 °C einherging, unterbunden.

Niederschlag und Sonnenschein

Über weite Strecken verlief das Jahr in Wien ausgesprochen sonnig und im Jahresverlauf fiel auch in den meisten Monaten zu wenig Niederschlag. In Verbindung mit den hohen Temperaturen, speziell im Sommer, war es in Wien das siebttrockenste Jahr der vergangenen 182 Jahre. Die Niederschlagsarmut, die im Jänner für ein Defizit von 18 Prozent und im Februar von 54 Prozent verantwortlich war, intensivierte sich jedoch im März weiter, im dem gegenüber dem Klimamittel um 62 Prozent weniger Niederschlag fiel. Gleichzeitig waren die 3 ersten Monate des Jahres außergewöhnlich sonnig. Im Jänner schien die Sonne mit 86 Stunden um 80 Prozent länger, der Februar brachte um 68 Prozent mehr Sonnenschein und der März war mit 214 Stunden (Abweichung +76 Prozent) der sonnigste seit 69 Jahren.

Im April lag die Sonnenscheindauer nahe am Mittel des Bezugszeitraumes, die Trockenheit setzte sich aber fort, denn auch in diesem Monat fiel um 30 Prozent weniger Niederschlag. Etwas weniger Regen fiel auch im Mai, das Defizit war mit 14 Prozent jedoch nicht ganz so hoch wie in den Vormonaten. Insgesamt war der Mai mit einem Plus von 17 Prozent sehr sonnig. Im Juni fiel um 20 Prozent mehr Niederschlag doch es verstärkte sich die Trockenheit wieder, denn der Juli (Abweichung -47 Prozent) war nun schon der sechste Monat des Jahres mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Auch die Niederschlagssumme im August erreichte mit 44 mm nur 72 Prozent des Klimamittels. Die Sonnenscheinverhältnisse entsprachen im August aber dem Durchschnitt. Der September brachte um 28 Prozent mehr Regen und um 8 Prozent weniger Sonnenschein. Die letzten drei Monate waren wieder allesamt niederschlagsarm, mit Defiziten von 69 Prozent im Oktober, 34 Prozent im November und 26 Prozent im Dezember. Die Sonne zeigte sich nur im November länger als im Mittel (Abweichung +10 Prozent). Oktober und Dezember waren mit Abweichungen von -7 und -22 Prozent teils deutlich trüber.

Quelle: GeoSphere Austria

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