Bezirke in Zahlen - Statistiken

Wien ist eine der vielfältigsten Metropolen Europas. Der Blick auf die 23 Gemeindebezirke macht dies deutlich: Altersstruktur, Herkunft, Hunde- und Autobesitz, Wirtschaftsbetriebe, Ausbildung, Einkommen und vieles mehr unterscheidet sich im Stadtgebiet zwischen Wienerwald und Lobau teilweise enorm.

Die Landesstatistik Wien (MA 23) hat die Vielfalt der Bezirke in 23 Bezirksfoldern und 23 Online-Bezirksportraits aufbereitet:

Wien wächst. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Bevölkerungszuwachs von 1 Prozent ist Wien im Vergleich der 10 größten EU-Städte und Bratislava die am stärksten wachsende Stadt seit 2002. Dies ist vor allem auf Zuwanderung aus anderen EU-Ländern und Drittstaaten zurückzuführen. Wien wird auch in den kommenden Jahren für Zuwanderung attraktiv bleiben und dürfte laut der aktuellen kleinräumigen Bevölkerungsprognose der Landesstatistik Wien demnächst die Heimat von 2 Millionen Wiener*innen sein.

Das Ende der 1980er-Jahre einsetzende Bevölkerungswachstum verstärkte sich mit der Jahrtausendwende und ist vor allem auf Zuwanderungsgewinne aus dem Ausland zurückzuführen. Seit 2004 gibt es zudem einen Geburtenüberschuss – die jährliche Zahl der Geburten übersteigt seither jene der Sterbefälle.

Wien ist als soziales, kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum Österreichs ein attraktiver Zielort für Ausbildungs- und Arbeitsmigration aus dem In- und Ausland. Durch den Zuzug ausländischer Bevölkerung, vor allem aus anderen EU-Mitgliedsländern, nimmt jedoch der Anteil für Gemeinderatswahlen wahlberechtigte Personen (16 Jahre und älter mit österreichischer Nationalität) seit Jahren ab. Dabei weisen die inneren Bezirke als vorrangige Anlaufpunkte für internationale Zuwanderung niedrigere Anteile auf als die Außenbezirke.

Wien ist mit einem Durchschnittsalter von knapp über 41 Jahren das jüngste Bundesland Österreichs. Während das Durchschnittsalter zuletzt in anderen Bundesländern angestiegen ist, ging es Wien sogar leicht zurück. Dies ist vor allem auf den Zuzug jüngerer Menschen aus dem In- und Ausland und der daraus resultierenden positiven Geburtenbilanz zurückzuführen. Im Wiener Bezirksvergleich schwankt das Durchschnittsalter zwischen 39 Jahren in Simmering (11. Bezirk) und 48 Jahren in der Inneren Stadt (1. Bezirk).

Die Karte macht deutlich, dass in den innerstädtischen Bezirken die Bevölkerungsdichte im Vergleich zu den Außenbezirken generell höher ist. Die Bandbreite schwankt von wenigen tausend Personen in Hietzing (13. Bezirk) bis zu mehr als 25.000 Einwohner*innen pro Quadratkilometer im dicht verbauten Margareten (5. Bezirk).

In der Inneren Stadt (1. Bezirk) hat jede zweite Person im Alter von 25 bis 64 Jahren einen Hochschulabschluss. Knapp dahinter folgen die Bezirke 8, 7 und 9. Der Anteil der Personen mit abgeschlossener Lehre ist wiederum im 11., 21. und 23. Bezirk am höchsten. Der Bildungsstand der Bevölkerung Penzings (14. Bezirk) ist dem Wiener Durchschnitt am nächsten.

Mit Ausnahme der Jahre 2010 und 2011 stieg das durchschnittliche Nettoeinkommen der Wiener Beschäftigten seit 2002 kontinuierlich an. Am höchsten ist das Durchschnittseinkommen in der Inneren Stadt (1. Bezirk), am niedrigsten in Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) und in der Brigittenau (20. Bezirk).

Das öffentliche Verkehrsnetz Wiens gehört zu den besten der Welt. Seit der Einführung des 365-Euro-Tarifs im Mai 2012 stieg zudem die Anzahl der verkauften Jahreskarten kontinuierlich an. Zusammen mit einer leicht sinkenden Pkw-Dichte führte dies dazu, dass es in Wien seit 2015 mehr verkaufte Jahreskarten als zugelassene Pkw pro 1.000 Einwohner*innen gibt. Der Vergleich zwischen Pkw und Jahreskarten (je pro 1.000 Einwohner*innen) ist nur bedingt zulässig, da im Gegensatz zu den in Wien angemeldeten Pkw nicht alle Jahreskarten-Besitzer*innen ihren Wohnsitz in Wien haben.

Der globale Klimawandel wirkt sich auch auf das Wiener Wetter aus. Die Anzahl der Hitzetage, also Tage mit einer Tageshöchsttemperatur von über 30 Grad Celsius, hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Gleichzeitig sank die Zahl der Eistage, an welchen die Temperatur nicht über dem Gefrierpunkt lag.

Wien ist auch die Heimat von knapp 55.000 Hunden. Die "Hundedichte", also die Anzahl von Hunden pro 1.000 Einwohner*innen, unterscheidet sich von Bezirk zu Bezirk deutlich. So liegen alle Bezirke mit überdurchschnittlich vielen Hunden (pro 1.000 Einwohner*innen) außerhalb des Gürtels, allen voran in den Bezirken nördlich der Donau (21. und 22.) mit deutlich mehr als 40 Hunden (pro 1.000 Einwohner*innen). In den dichter besiedelten innerstädtischen Bezirken ist die "Hundedichte" deutlich niedriger, am geringsten in Margareten (5. Bezirk).

Wien gehört zu den beliebtesten Reisezielen Europas mit seit Jahren steigenden Übernachtungszahlen. Diese Entwicklung wurde durch die COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 und den folgenden weltweiten Reiseverboten, Lockdowns et cetera unterbrochen, wobei sich die Übernachtungszahlen seit dem Frühjahr 2022 wieder erholen. Tourist*innen zieht es vor allem in die Innenbezirke (1. bis 9. Bezirk und 20. Bezirk), wo 2 von 3 Gästen übernachten. Die größte Zahl an Gästeübernachtungen entfällt dabei auf die Innere Stadt (1. Bezirk).

Folder – Wien in Zahlen

Ausschnitt Cover Wien in Zahlen 2020

Weitere interessante Zahlen und Fakten finden Sie in den jährlich erscheinenden Foldern der Reihe "Wien in Zahlen". Grafisch komplett überarbeitet und mit neuen Daten versehen, zeigt die Broschüre, wie sehr sich Wien gewandelt hat. 13 Prozent mehr Menschen leben seit 2012 in Wien - insgesamt 1,9 Millionen, zudem 56.701 Hunde, 456 Wildbienenarten und 236 Schafe. Wien zählt zu den beliebtesten Kongressstädten der Welt und verzeichnete 2021 mit 225 internationalen Betriebsansiedelungen mehr als alle anderen Bundesländer zusammen.

Alle verwendeten Bezirks-Kennzahlen stehen als Open Data auf data.gv.at zur Verfügung.


Definitionen

Bevölkerungsdichte
Bevölkerungszahl pro Flächeneinheit (pro Quadratkilometer).
Hundedichte
Gemeldete Hunde pro 1.000 Einwohner*innen
Geburtenbilanz
Zahl der Lebendgeborenen abzüglich der Zahl der Sterbefälle.
Wanderung
bezeichnet die dauerhafte oder vorübergehende Verlegung des Wohnsitzes von Personen.
Wanderungsbilanz
Differenz aus der Zahl der Zuzüge und der Wegzüge in beziehungsweise aus einer Region innerhalb eines Zeitraums
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