Rollenbilder in der Gesellschaft

Vieles hat sich bei der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern bereits positiv verändert. Trotzdem ist die Gesellschaft nach wie vor von Rollenbildern und Stereotypen geprägt, die Frauen und Männer in ihren persönlichen Freiheiten und der Gestaltung ihrer Lebensrealitäten einschränken.

Wie wirken Geschlechterzuschreibungen?

Rollenstereotype, die einem Geschlecht zugeschrieben werden, engen ein und führen zu Diskriminierungen und zu Abwertungen. Die herrschenden Klischees sind oft die Grundlage für geschlechtsspezifische Diskriminierungen und fördern sexistisches Verhalten und diskriminierende Machtausübung.

Rollenstereotype beeinflussen auch die Schul- und Berufswahl und wirken sich damit im späteren Erwerbsleben auf Gehalt, Arbeitsaufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten aus, wie auch Daten und Fakten des Gleichstellungsmonitors bestätigen.

Behauptungen, dass Frauen technisch eher unbegabt wären und Männer sich nicht um die Familie kümmern könnten, prägen nachhaltig die Selbst- und Fremdeinschätzung. Geschlechterbezogene Vorurteile entstehen dabei durch ungleiche Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern und den entsprechenden Anforderungen an sie. Dies führt zu vielen ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen von Frauen und Männern.

Rollenstereotypen entgegenwirken

Oft sind diese Geschlechterzuschreibungen den handelnden Personen nicht ganz bewusst. Sie sind jedoch selbstverständlich im Alltag präsent und spiegeln gleichzeitig gesellschaftliche Zuschreibungen wider. Unterschiede zwischen Mädchen und Buben sowie Frauen und Männern werden also gleichermaßen vorausgesetzt und erwartet.

Frauen haben sich bereits länger kritisch mit den ihnen zugeschriebenen Rollen auseinandergesetzt und sind zum Teil aus diesen ausgebrochen. Damit aber gesellschaftliche Veränderung möglich ist, braucht es ebenso Männer, die Rollenbilder hinterfragen und Vorstellungen und Erwartungen an sie selbst und an Frauen kritisch betrachten.

Daher setzt sich Wien gegen gesellschaftliche Rollenstereotype ein. Jede und jeder soll ohne Klischees leben, sich den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend entwickeln und sich entfalten können. Es geht darum, gemeinsam gegen Rollenstereotype anzukämpfen, da nur so echte Gleichstellung erreicht werden kann.

Gendersensible Pädagogik

Gesellschaftliche Rollenstereotype fangen bereits früh an zu wirken, da schon Spielzeuge für Kinder das Geschlecht konstruieren. Das Wissen, welches Spielzeug "das Richtige" ist, beziehen Kinder aus Medien, von Bekannten und den Spielzeuggeschäften direkt. Gendersensible Pädagogik soll Kindern eine freie Entwicklung ermöglichen, in der sie nicht auf festgelegte Rollen beschränkt werden, sondern frei, stark und ermutigt ihr gesellschaftliches Leben beginnen.

Die Education Box des Frauenservice (MA 57) bereitet in diesem Sinn Inhalte, Methoden und Hilfestellungen für Pädagoginnen und Pädagogen auf, die gendersensibel arbeiten.

Ein ähnliches Angebot sind die Gender Matters! Themenboxen, die gemeinsam von MA 57, den Büchereien Wien und dem Dezernat Gender Mainstreaming erstellt wurden.

Workshops

Das Ziel der MA 57 ist auch, Mädchen und Frauen in unterschiedlichsten Hinsichten zu stärken, wie zum Beispiel mit den Mädchen-Empowerment-Workshops.

Kampagne "#wasgeht?"

Die Kampagne "#wasgeht?" der MA 57 entlarvt gängige Rollenbilder. Gleichzeitig richtet sie den Blick gezielt auf das Engagement und die Mitverantwortung der Männer.

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