Energiewunder Deponie Rautenweg

Mist wird zu Energie - Sauberer Strom aus Deponiegas

Entgasungsanlage auf der Deponie Rautenweg

Bis Mitte 2008 wurde auf der Deponie Rautenweg unbehandelter Restmüll deponiert, der infolge von biologischen Abbauvorgängen auch noch heute zur Bildung von Deponiegas führt. Dieses Gas hat einen sehr hohen Heizwert, das durch energetische Verwertung zu Strom genutzt wird. Etwa 160 Gasbrunnen, zehn Kilometer lange Gassammelleitungen und eine Verdichterstation sorgen als aktive Entgasungsanlage bereits seit 1994 dafür, dass aus Deponiegas sauberer Strom entsteht.

Da die biologischen Abbauprozesse in den Alt-Ablagerungen mit der Zeit abnehmen und seit 2009 kein organisches "Futter" in Form von unbehandeltem Restmüll mehr abgelagert wird, wird auch weniger Deponiegas abgesaugt. Die Abnahme der biologischen Abbauprozesse in den Altablagerungen geht einher mit dem abnehmenden Trend der jährlich abgesaugten Deponiegasmenge und damit auch mit der Stromerzeugung. Dennoch können aktuell fast 1.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Aus heutiger Sicht kann bis zumindest 2026 Deponiegas verwertet werden.


Stromerzeugung aus Sonnenkraft

3 Freiland-Photovoltaikanlagen und eine Dach-Photovoltaikanlage mit einer Paneelfläche von 3.000 Quadratmetern erzeugen mehr als 450.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von fast 200 Haushalten.

Solarblume auf der Deponie

Solarblume

Mit der Errichtung einer Solarblume und einer Photovoltaikanlage wurde 2014 die Erzeugung von sauberem Strom auf dem Gelände der Deponie Rautenweg ausgebaut. So "blüht" eine rund fünf Meter hohe Solaranlage in Form einer Blume auf der Deponie. Bei Inbetriebnahme fächert sich die Blume auf und dreht sich mittels GPS immer der Sonne nach. So erzeugt die Anlage ein Maximum an Strom aus Sonnenlicht. Mit ihr werden pro Jahr circa 3.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht mehr als dem Jahresstrombedarf für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt. Genützt wird der Strom insbesondere für die energiefreundliche Betankung des "48er-Tatzelwurms", ein Bummelzug, der Deponiebesucherinnen und Deponiebesucher von Mai bis Oktober rund um die Deponie führt.


Heizung und Warmwasser für TierQuarTier Wien mit Energie der Deponie

Video: Öko-Vorzeigebau Tierquartier

Das benachbarte TierQuarTier erhält mittels Nahwärmeleitung Warmwasser und Wärme aus der Abwärme der Deponiegasverstromung. Mit Wärmetauschern wird Wasser auf 90 Grad Celsius erhitzt und über eine 900 Meter lange unterirdische Leitung zum TierQuarTier transportiert. Die umweltfreundliche Energie wird als effiziente Heizung und für das Warmwasser des modernen Tierschutzkompetenzzentrums benötigt. Im Vergleich zu einer Heizung und Warmwasserbereitung aus Erdgas können durch die Nahwärmeleitung circa 55.000 Kubikmeter an wertvollem Erdgas und circa 140.000 Kilogramm in CO2-Äquivalenten pro Jahr eingespart werden.

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