Kompostwerk Lobau

Kompostwerk Lobau

Das Kompostwerk Lobau ist seit 1991 in Betrieb. Es besteht aus einer etwa 6,2 Hektar großen, befestigten und absolut wasserdichten Rottefläche. Alle Sicker- und Regenwässer werden in einem Rinnen- und Leitungssystem erfasst. In unterirdischen Auffangbehältern aus wasserundurchlässigem Stahlbeton wird das Wasser gesammelt und danach über die Kanalisation abgeleitet.

Im Kompostwerk Lobau findet die gesamte Kette aller Schritte der Bioabfallbehandlung statt, beginnend mit der Anlieferung über die Aufbereitung und Kompostierung bis hin zur Feinabsiebung des fertigen Kompostes.

Ablauf der Kompostherstellung

Anlieferung

Anlieferung von biogenen Abfällen mit einem Lkw

27 Müllsammelfahrzeuge starten ihre Biosammelstrecken beim Kompostwerk. Bioabfälle aus der Biotonne des Wiener Grüngürtels, aus den Gartengebieten, von den Mistplätzen und von den Wiener Stadtgärten (MA 42) werden hierher gebracht. Gesammelt werden ausschließlich pflanzliche Materialien aus Garten, Haushalt und Küche. Dazu gehören beispielsweise Baum- und Strauchschnitt, Laub, Rasenschnitt, Fallobst, verwelkte Blumen, Gemüseabfälle oder pflanzliche Lebensmittelzubereitungsreste.

Seit Inbetriebnahme der Anlage Biogas Wien im Herbst 2007 gelangt der Inhalt der innerstädtischen Biotonnen zur Vergärung.

Aufbereitung

Bioabfallaufbereitungsanlage

Zunächst werden die übernommenen Bioabfälle aufbereitet. In der mechanischen Aufbereitungsanlage wird das gesammelte Material zerkleinert, abgesiebt und von Verunreinigungen wie Metallen befreit. Anschließend wird es mit vorzerkleinertem Strukturmaterial (Baum- und Strauchschnitt) gemischt und mit Wasser befeuchtet. So entsteht das Kompostrohmaterial.


Kompostierung

Kompostumsetzer bei der Arbeit

Das aufbereitete Kompostrohmaterial umfasst rund 100.000 Tonnen pro Jahr. Es wird in Zeilenmieten auf die Rottefläche aufgebracht. Während der gesamten Rottephase wird das Material regelmäßig mit Kompostumsetzmaschinen gewendet und mit Nutzwasser aus dem eigenen Brunnen bewässert. Dadurch ist die für einen optimalen Prozessablauf notwendige Luftzufuhr unter Einhaltung des idealen Wassergehalts gewährleistet.

Feinabsiebung

Kompostabsiebung

Während der gesamten Dauer wird das Rottegut mehrmaligen Qualitätskontrollen unterzogen. Nach 8 bis 10 Wochen ist das Kompostmaterial ausreichend gereift und 40.000 bis 50.000 Tonnen Kompost können für die nachfolgende Vermarktung abgesiebt werden.

Der Wiener Kompost erreicht die höchste Qualifizierung, die Güteklasse A+, und ist daher auch für den biologischen Landbau geeignet.

Österreichisches Kompostgütesiegel

Seit 2002 führt die Abteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) das Österreichische Kompostgütesiegel. Dies ist ein patentrechtlich geschütztes Markenzeichen im Sinne der Österreichischen Gütezeichenverordnung und wird durch den Kompost- und Biogas-Verband Österreich (KBVÖ) verliehen. Mit dem Gütesiegel werden qualitativ hochwertige Produkte ausgezeichnet, deren Erzeuger*innen im Sinne einer ökologischen, nachhaltigen Kreislaufwirtschaft agieren.

Europäisches Kompostgütesiegel

Weiters wurde dem Kompostwerk Lobau im Jahr 2015 das Europäische Kompostgütesiegel des Europäischen Kompostnetzwerkes (ECN - European Compostnetwork) verliehen. ECN ist die führende europäische Organisation, die die Aufgabe hat, nachhaltige Verfahren zur Kompostierung, zu Vergärung und zu anderen biologischen Abfallbehandlungsverfahren zu fördern. Das Wiener Kompostwerk Lobau ist die erste österreichische Kompostanlage, die diese Auszeichnung erhielt.

Vermarktung des Komposts

Video: Aus gutem Grund - Die Wiener Biotonne

Im Kompostwerk Lobau werden jährlich rund 100.000 Tonnen Bioabfälle verarbeitet. Daraus entstehen zwischen 40.000 und 50.000 Tonnen Kompost.


Der Wiener Kompost wird wie folgt eingesetzt:

Rundgang durch die Anlage

Von Mai bis Oktober kann das Kompostwerk Lobau besucht werden.

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