Obdach- und Wohnungslosigkeit von Frauen

Obdach- oder wohnungslose Frauen sind häufig von Gewalt betroffen. Das zeigt eine Studie, in der Betroffene von ihren Erfahrungen berichten.

Wohnungslosigkeit bzw. Obdachlosigkeit zeigt deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Ursachen, besondere Risiken, erhöhte Vulnerabilität, "Unsichtbarkeit" von Frauen, die Rolle von Gewalt und die Nutzung von Angeboten sind frauenspezifisch geprägt.

Eine Studie zeigt dies anhand von Interviews mit Praktiker*innen in der Wiener Wohnungslosenhilfe und Expert*innen sowie Erzählungen von wohnungs- und obdachlosen Frauen.

Die Studie wurde vom Institut für Konfliktforschung im Auftrag des Frauenservice Wien erstellt und fördert die Sichtbarkeit von wohnungs- und obdachlosen Frauen.

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Verdeckte Wohnungslosigkeit von Frauen

Zwei Frauen mit Hund

Rund ein Drittel des Angebots der Wiener Wohnungslosenhilfe wird von Frauen in Anspruch genommen. In der Delogierungsprävention der Fachstelle für Wohnungssicherung (FAWOS) liegt der Anteil der Frauen unter den Klient*innen hingegen bei circa der Hälfte. Vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer an Frauen in verdeckter Wohnungslosigkeit.

Die Diskrepanz zwischen den beiden Zahlen lässt sich nur zum Teil durch die verdeckte Wohnungslosigkeit erklären. Sie wirft weitere Fragen auf:

  • Warum wählen Frauen eher eine, oft nur kurzfristige, Wohnmöglichkeit innerhalb einer mitunter belastenden Abhängigkeitsbeziehung, statt die Angebote der Wohnungslosenhilfe zu nutzen?
  • Welche Wahl haben von Wohnungslosigkeit bedrohte oder betroffene Frauen?
  • Welche Angebote gibt es für Frauen in der Wiener Wohnungslosenhilfe?
  • Welche Angebote brauchen Frauen, um sich angesprochen zu fühlen?

Wohnzentren für Frauen

Ein Haus, in dem von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen ein Zuhause finden können, ist das Frauenwohnzentrum der Caritas. Es bietet je nach Bedarf unterschiedliche Formen der Unterstützung an, die von Notbetten bis hin zu Betreutes Wohnen reicht. Auch das Haus Miriam der Caritas bietet Wohnplätze und Krisenplätze für Frauen.

Seit 2013 gibt es eine weitere Einrichtung, die sich ausschließlich an Frauen wendet: Das Tageszentrum ESTER bietet wohnungslosen Frauen Beratung und Betreuung durch Sozialarbeiter*innen. Gesellschaftliche und kulturelle Aktivierungsangebote, Informations- und Bildungsveranstaltungen helfen den Frauen, sich zu stabilisieren und weiterzuentwickeln.

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