Bildungserwerb und Berufsorientierung von Frauen

Frauen haben, was den Bildungserwerb betrifft, in den letzten Jahren stark aufgeholt. Es gibt aber immer noch ein offensichtliches Missverhältnis zwischen dem erworbenen Bildungsabschluss und einer entsprechenden Beschäftigung und Entlohnung.

Berufswahl entscheidet

Die Berufswahl prägt auch heute noch Einkommen, Karrierechancen und Pensionen. Viele der Berufe, die häufig von Frauen ausgeübt werden, wie Pflege, Betreuung oder im Handel, werden vergleichsweise niedrig entlohnt. Die Ausbildungs- und Berufswahl in jungen Jahren kann somit bereits die spätere Einkommenshöhe grundlegend beeinflussen.

Berufsorientierung hat daher eine wichtige Bedeutung. Die Vielfalt an Berufsfeldern und ihre dynamische Entwicklung können neue Perspektiven für ein selbstbestimmtes Erwerbsleben eröffnen.

Mädchen wählen immer noch "typische" Berufe

Was die Berufswahl von Mädchen betrifft, zeichnet sich seit 2002 der gleiche Trend ab:

  • Die 3 Lehrberufe Einzelhandelskauffrau, Friseurin oder Bürokauffrau wurden auch 2022 noch am häufigsten gewählt.
  • Bei Buben sind es die Lehrberufe Metalltechnik, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik.
  • Metalltechnik ist bei Mädchen an 6. Stelle der am häufigsten gewählten Lehrberufe; Lehrberufe wie Mechatronik et cetera schaffen es bei Mädchen noch immer nicht in die Top 10. (Quelle: WKO-Lehrlingsstatistik)

Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Immer noch prägen gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Rollenbilder die Entscheidungen von Mädchen und Burschen. Es gibt zahlreiche Pionierinnen, die viel für die Entwicklung dieser Felder geleistet haben. Weniger Frauen als Männer studieren MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) an Universitäten und Fachhochschulen, aber sie schließen häufiger erfolgreich ab.

Unterstützung für Mädchen bei der Berufswahl

Es ist wichtig, Mädchen dazu zu ermutigen, ihre Berufswahl so selbstbestimmt wie möglich unabhängig von gesellschaftlichen Rollenbildern zu treffen. Das Frauenservice Wien (MA 57) setzt viele Initiativen, um die strukturellen Benachteiligungen von Frauen zu eliminieren. Es fördert Vereine und Projekte, die Frauen und Mädchen individuell ermutigen, für Frauen untypische Berufe und Ausbildungen zu wählen, und sie über Weiterbildungsangebote informieren.

Wiener Töchtertag

Seit 2002 gibt es beispielsweise den Wiener Töchtertag, bei dem sich Mädchen direkt in Unternehmen einen Überblick über sogenannte "untypische" Berufe für Frauen und die damit verbundenen besseren Verdienstchancen verschaffen können.

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